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Erziehung: So habe ich meine Kinder zum Lesen motiviert

Junge, ca. 10 Jahre alt, liegt auf der Couch und liest ein Buch.
© AdobeStock/ Fabio Principe

Vorab im Video: Legasthenie: Symptome der Lese-Rechtschreibschwäche

Manche Menschen sind von Klein auf Leseratten, andere brauchen einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Wie wir Eltern unsere Kinder zum Lesen motivieren können, verrate ich euch hier.

Ein gutes Buch kann uns fesseln und die Welt um uns vergessen lassen. Lesen ist aber nicht nur ein guter und sinnvoller Zeitvertreib, sondern es trainiert auch unser Gehirn. Es stärkt unsere Konzentration, regt die Fantasie an und schult das analytische Denken. Alles mehr als gute Gründe, Kinder zu kleinen Bücherwürmern zu erziehen.

Allerdings ist das oft leichter gesagt als getan. Denn nicht jedes Kind (und auch nicht jeder Erwachsene) liest gerne. Was kann man also tun, um dem Kind Bücher von Anfang an schmackhaft zu machen? Und was kann man tun, wenn das Kind schon lesen kann, aber eben überhaupt nicht gerne liest?

#1 Feste Leserituale

Kinder sind Meister darin, in eine Geschichte einzutauchen – besonders, wenn sie ihr einfach nur lauschen müssen, weil Mama oder Papa sie vorliest. Studien belegen, dass regelmäßiges Vorlesen und später auch selber Lesen nicht nur den Wortschatz und die Sprachfähigkeit fördert, sondern auch die emotionale Intelligenz stärkt und das Stressniveau senkt.

Ein festes Vorleseritual, etwa vor dem Schlafengehen, schafft also Spaß und Interesse an Büchern und Geschichten und noch dazu Geborgenheit und Vorfreude. Das gilt nicht nur für Kinder, die selbst noch nicht lesen können. Auch Schulkinder lieben es, wenn Eltern die Geschichte lebendig gestalten, Fragen stellen und gemeinsam mit ihrem Kind in die Welt der Fantasie eintauchen. Das stärkt die Lesekompetenz und die Eltern-Kind-Beziehung.​

#2 Selbst gutes Vorbild sein

Kinder sind Meister im Nachahmen und das gilt auch fürs Lesen. Wenn sie sehen, dass du selbst gerne liest, egal ob Buch, Zeitschrift oder E-Book, wird Lesen für sie zu einer selbstverständlichen und attraktiven Tätigkeit. Spricht man als Eltern auch noch positiv über das Buch, die Spannung und Freude, die es in einem auslöst, verknüpft das Kind diese positiven Gefühle damit.

#3 Die richtigen Bücher finden

Verschiedene Kinder lieben verschiedene Geschichten und Genres. Sucht deshalb unbedingt gemeinsam nach Büchern, die dein Kind interessieren. Das eine wird seinen Eltern bei Märchen der Gebrüder Grimm an den Lippen hängen, ein anderes wird mit ‚Drache Kokosnuss‘ oder ‚Ritter Trenk‘ oder ‚Pippi Langstrumpf‘ Abenteuer erleben wollen. Ältere Kinder kann man manchmal mit Mangas oder einem Lustigen Taschenbuch zu Lesefans machen.

Beim Versuch, das Kind für Bücher und das Lesen zu interessieren, ist nicht wirklich wichtig, was ihr lest, sondern das ihr überhaupt lest. Und selbst in den ‚Lustigen Taschenbüchern‘ rund um die Leben von Tick Trick und Track, Donald Duck und andere Bewohner von Entenhausen stecken kleine Lehren, die sich auf das Leben des Kindes übertragen lassen.

#4 Lesewettbewerbe starten

Dein Kind ist wirklich gar nicht zum Lesen zu überreden? Dann mache das Lesen zu einem Spiel! Organisiere kleine Lesewettbewerbe, bei denen dein Kind für jedes gelesene Kapitel oder Buch Punkte sammeln kann. Belohnungen wie ein gemeinsamer Ausflug oder ein besonderes Abendessen motivieren zusätzlich.

Schaffe außerdem eine gemütliche Leseecke mit bequemen Kissen, einer guten Lampe und einer Auswahl an Büchern. Je besonderer die Leseecke aussieht, um so lieber möchte dein Kind sich darin zurückziehen.

#5 Digitale Medien clever einsetzen

In einer digitalen Welt, in die unsere Kinder nun mal hineingeboren sind, können E-Books und Hörbücher eine Brücke zum klassischen Buch schlagen. Plattformen wie Antolin bieten zudem interaktive Elemente, die das Lesen spannend machen. So wird Lesen auch für technikaffine Kinder attraktiv und bleibt dennoch ein wertvolles Erlebnis.

#6 Gemeinsam über Bücher sprechen

Einmal gelesen, ist nicht gleich verstanden. Diskutiere mit deinem Kind über das Gelesene. Welche Figur mochtest du am meisten? Was würdest du anders machen? Solche Gespräche fördern das Textverständnis und machen das Lesen zu einem lebendigen Austausch. Auch ältere Kinder schätzen es, wenn sie ihre Gedanken zu einem Buch teilen können.

#7 Bücher verschenken

Bücher können wertvolle Geschenke sein, wenn dein Kind merkt, dass du ihm nicht einfach ein Buch und irgendeine Geschichte schenkst, sondern etwas ausgesucht hast, das seine Interessen oder sein Hobby aufgreifen. Es gibt unzählige Fußball-Abenteuer, Detektiv-Geschichten und Fantasy-Romane. Für jedes Kind gibt es das richtige Buch oder Comic.

Lass dein Kind selbst in der Buchhandlung oder örtlichen Bibliothek stöbern und ein Buch auswählen. Das steigert die Vorfreude und die Identifikation mit dem Gelesenen.

Auch kleine Schritte führen zum Ziel

Die Liebe zum Lesen wächst nicht über Nacht. Sie entsteht durch kleine, aber konsequente Schritte. Lest vor, lest gemeinsam, seid gute Vorbilder und sucht passende Bücher aus. Nicht euch muss ein Buch gefallen, sondern es muss euer Kind unterhalten. Da ist es erst einmal zweitrangig, wie viel Text wirklich darin steht.

Lesen ist ein Schlüssel zur Welt, zu uns selbst und zu anderen. Es fördert Intelligenz, Empathie, Kreativität und es macht klug, stark und oft sogar glücklich. Es wäre schade, wenn Kindern das verborgen bleibt.

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