In immer mehr Familien versteckt der Osterhase nicht mehr nur Süßes und bunte Eier, sondern immer öfter auch richtige Geschenke. Da lugen dann Fahrräder, Drohnen oder gar Spielkonsolen aus den Verstecken. Scherzhaft nennt so mancher das Osterfest deshalb auch ‚das kleine Weihnachten‘.
Ganz so lustig ist das aber gar nicht, wenn Eltern ihren Kindern zu Ostern große oder sehr viele Geschenke machen. Mit einer Ausnahme.
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Was geben Eltern zu Ostern aus?
Im Jahr 2020 gab das Vergleichsportal Check24 eine Umfrage zum Wert von Geschenken zu Ostern in Auftrag. Diese ergab, dass die Mehrheit der Deutschen, nämlich 43 Prozent, bis zu 50 Euro für Ostergeschenke ausgeben will. Weitere 15 Prozent planten mit 50 bis 100 Euro und 9 Prozent mit über 100 Euro. Ein Drittel der Befragten machte keine Angaben zu geplanten Ausgaben.
Mehrheitlich gaben die Umfrageteilnehmer*innen an, Geschenke für draußen besorgen zu wollen, Bausets von Lego oder Kinderfahrzeuge.
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Gute vs. schlechte Ostergeschenke
Geschenke für draußen, Gesellschaftsspiele, Bücher, ein Lego-Bausatz oder ein kleines Matchbox-Auto sind in der Tat gute Geschenke zum Osterfest. Sie passen ins Osternest, sind eine extra Besonderheit und im besten Fall sogar für die ganze Familie geeignet. So, dass man gemeinsam Zeit damit verbringen kann.
Notwendig sind aber selbst diese kleinen Geschenke keinesfalls, meinen Psycholog*innen. Denn was das Osterfest so besonders macht, neben der Zeit, die die Eltern an diesen Tagen für ihre Kinder haben, ist nämlich die Eiersuche. Das Finden von kleinen Schokohasen und bunten Eiern ist deshalb völlig ausreichend, vor allem für kleine Kinder.
Auch in Sachen Menge ist weniger zu Ostern mehr. Schon drei bis fünf kleine Schoko-Nester machen Kinder glücklich. Denn der Reiz des Fests liegt darin, etwas zu finden und nicht darin, unbedingt etwas Großes oder Unmengen zu finden.
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Große Geschenke, wie man sie unterm Weihnachtsbaum erwarten würde, oder sogar Geld, gehören nicht ins Osternest. Damit steigert man nur die Erwartungshaltung bei Kindern. Jedes Jahr erwarten sie so ein bisschen mehr.
Ausnahme bei großen Ostergeschenken
Es gibt aber auch Ausnahmen, wenn es um große Geschenke geht. Generell sollten jüngere Kinder wirklich nur Kleinigkeiten zu Ostern suchen dürfen. Je älter Kinder aber werden, umso besser verstehen sie die Sache mit dem Schenken auch. Möchte man seinem Kind beispielsweise ein neues Fahrrad schenken, jetzt, da das Wetter endlich besser und die Tage wieder länger werden, möchte das aber nicht ohne Anlass machen, kann man das zu Ostern tun.
Es sollte aber nicht die Norm sein, dass Kinder zu Ostern so große bzw. teure Geschenke bekommen. Das raubt ihnen nämlich die Freude an der Eiersuche. Statt Glück über einen gefundenen Schokohasen empfinden sie dann Enttäuschung über ’nur‘ einen Schokohasen. Ganz zu schweigen davon, dass ein geschenkereiches Osterfest Eltern ein ziemliches Loch ins Portemonnaie reißen würde.