Inhaltsverzeichnis
- Ist hoher Blutzucker gefährlich?
- Blutzucker schnell senken: Wie geht das?
- Blutzucker natürlich senken: Lebensmittel
- Blutzucker senken durch Wasser?
- Blutzucker langfristig senken: Diese Hausmittel gibt es
Ist hoher Blutzucker gefährlich?
Ist man an Diabetes erkrankt, muss man zum einen darauf achten, dass der Blutzucker nicht zu niedrig ist. Gleichzeitig darf er aber auch nicht zu hoch sein, denn beide Extreme können ernste gesundheitliche Folgen haben.
Typische Anzeichen von zu hohem Blutzucker (auch Hyperglykämie genannt) sind laut der Deutschen Diabetes Hilfe:
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Antriebslosigkeit
- Schwindel
- Übelkeit
Wird der hohe Blutzucker nicht beachtet, kann das im schlimmsten Fall zu einem diabetischen Koma führen. Er sollte also nicht unterschätzt werden!
Der Blutzucker muss deshalb regelmäßig überprüft und, wenn nötig, durch Insulin gesenkt werden. Bleiben die Werte dennoch zu hoch, muss der oder die Betroffene sofort ins Krankenhaus.
Bedeutet auch: Die folgenden Tipps sollten nicht als Ersatz für eine Behandlung der Krankheit gesehen werden, sondern vielmehr als Begleitung zur Therapie.
Blutzucker schnell senken: Wie geht das?
Es gilt: Diabetiker*innen müssen ihren Blutzuckerspiegel stets genau überwachen. Dazu eigenen sich Blutzucker-Messgeräte (die mit dem kleinen Piecks in den Finger, bekommt ihr auf Amazon*) oder moderne Sensoren, die euer Blut dauerhaft überwachen.
Ist der Blutwert zu hoch, etwa direkt nach einer Mahlzeit, muss meist die entsprechende Insulindosis gespritzt werden, um den Blutzucker schnell wieder zu senken. Das sollte dringend mit eurem Arzt oder eurer Ärztin abbesprochen werden.
Schon gewusst? Bei Diabetes vom Typ-1 sind Betroffene ihr Leben lang auf Insulin angewiesen. Diabetiker*innen vom Typ-2 können ihren Blutzucker oftmals auch mit gesunder Ernährung und entsprechenden Medikamenten regulieren. Gelingt das nicht, wird ebenfalls Insulin eingesetzt.
Blutzucker natürlich senken: Lebensmittel
Grundsätzlich gilt: Diabetiker sollten sich, wie alle Menschen, vielseitig und ausgewogen ernähren. Dazu gehört bei Diabetes-Erkrankten vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung mit wenig zugesetztem Zucker und Kohlenhydraten in Maßen.
Mehr Informationen findet ihr hier: Ernährung bei Diabetes – Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Bestimmte Lebensmittel, etwa zuckerhaltige Getränke, können den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen. Aber welche Lebensmittel senken den Blutzucker?
Gewürze
Lecker essen und trotzdem den Blutzuckerspiegel senken? Das geht! Und zwar mit Gewürzen, unter anderem:
1. Chilis: Chilis machen sich nicht nur hervorragend in Gerichten, das enthaltene Capsaicin wirkt zudem antioxidativ und kann den Blutzucker niedrig halten, wie eine Studie zeigt.
2. Zimt: Das Pulver soll antioxidative, entzündungshemmende und krebshemmende Wirkungen haben. Zudem kann es blutzuckerregulierende Eigenschaften haben, wie diese Studie zeigt.
3. Ingwer: Die Scharfstoffe des Ingwers sorgen dafür, dass die Muskelzellen mehr Zucker aus dem Blut aufnehmen können und so der Blutzucker sinkt, wie etwa der NDR berichtet.
4. Knoblauch: Studien zeigen, dass die Knollen bei mäßigem Verzehr helfen können, den Blutzuckerspiegel zu senken und Insulinempfindlichkeit zu verbessern.
Samen und Nüsse
Samen und Nüsse sind vielseitig und lecker. Sie machen sich aber nicht nur gut im Salat, sie sind auch tolle Lebensmittel bei Diabetes:
1. Flohsamenschalen: Das Hausmittel für Verdauungsprobleme ist reich an Ballaststoffen und kann so die Aufnahme von Zucker ins Blut verlangsamen.
2. Walnüsse: Der Verzehr mehrfach ungesättigter Fettsäuren – wie etwa in Walnüssen – ist auch bei Diabetikern in Maßen vollkommen okay. Vor allem auch, weil die Nüsse einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben können, wie eine Studie zeigt.
3. Bockshornkleesamen: Die Samen sind richtig stark, wenn es darum geht, den Blutzucker zu senken. Und: Sie können einer Studie zufolge sogar helfen, Diabetes vorzubeugen!
Obst und Gemüse
Klar, nicht alle Früchte sind bei hohem Blutzucker geeignet. Es gibt aber durchaus Obst- und Gemüsesorten, die sich gut eigenen, um den Blutzucker zu senken:
1. Äpfel: Äpfel enthalten viel Pektin. Dieses wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, da es dafür sorgt, dass der Körper den Zucker aus Lebensmitteln langsamer aufnimmt.
2. Blaubeeren: Viele Beerensorten eigenen sich gut für Diabetiker. Die Blaubeere hat etwa laut dieser Studie aus dem Jahr 2022 etwa positive Einflüsse auf die Insulinresistenz und den Blutzuckerspiegel.
3. Grapefruit: Die Zitrusfrucht kann den Blutzucker senken, wie etwa Zentrum der Gesundheit berichtet. Das liegt vermutlich an dem enthaltene Naringenin, das auch den leicht bitteren Geschmack der Frucht verursacht.
4. Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen und auch Erbsen sind reich an Ballaststoffen. Diese machen lange satt und stabilisieren den Blutzuckerspiegel effektiv.
5. Zwiebeln: Esst ihr gerne Zwiebeln? Dann dürft ihr euch freuen: Rote Zwiebeln können laut einer Studie die Nüchternblutwerte sowohl bei Typ-1 als auch Typ-2-Diabetes senken.
Genau genommen kein Gemüse, aber dennoch wirksam: Hafer.
Haferflocken und Co. können dazu beitragen, dass Zuckerwerte nicht so schnell ansteigen und auch der Nüchternblutzuckerspiegel gering bleibt. Verantwortlich dafür ist laut der AOK das enthaltene Beta-Glukan, ein Ballaststoff.
Blutzucker senken durch Wasser?
Diabetiker sollen möglichst keine gezuckerten Getränke trinken, so viel ist klar. Betroffene greifen besser zu Wasser, denn das enthält weder Kohlenhydrate, die den Blutzucker steigen lassen, noch Kalorien, die sich negativ auf das Gewicht auswirken können.
Aber kann man den Blutzucker auch mit Wasser senken?
Tatsächlich ist es laut Diabetes-Deutschland.de sinnvoll, bei hohem Blutzucker viel zu trinken. Denn der überschüssige Blutzucker wird über die Niere ausgeschieden. Allerdings nur in gelöster Form.
Entsprechend muss das im Körper vorhandene Wasser als „Lösungsmittel“ genutzt werden – und diese Flüssigkeit will ersetzt werden.
Tipp: Wenn euch Wasser zu langweilig ist, könnt ihr auch ungesüßte Früchte- und Kräutertees trinken. Das ist kein Problem.
Blutzucker langfristig senken: Diese Hausmittel gibt es
Vorausschauendes Handeln kann euch bei einer Diabetes-Diagnose viel Ärger ersparen. Wir haben euch deshalb 6 Tipps zusammengestellt, mit denen ihr den Blutzucker langfristig senken könnt – ganz ohne Medikamente.
Diese Empfehlungen sind übrigens auch sinnvoll für Menschen ohne Diabetes, denn sie können der Krankheit teilweise vorbeugen:
1. Weniger Stress
Zu viel Stress ist ungesund, das ist bekannt. Aber wusstet ihr auch, dass Stress möglicherweise Diabetes vom Typ-2 auslösen kann? Das berichtet die Deutsche Diabetes Hilfe. Aber nicht nur das: Die Stresshormone sorgen auch dafür, dass der Blutzucker in die Höhe schießt.
Versucht also, Stress so gut es geht zu vermeiden und probiert euch an Entspannungstechniken. Inspiration findet ihr auch bei unseren Tipps zur besseren Entspannung.
2. Ausreichend Bewegung
Wenn wir uns bewegen, verbrennt unser Körper Energie und somit auch Glukose. Der Blutzucker sinkt. Das Bundesgesundheitsamt empfiehlt 150 Minuten „ausdauerorientierte Bewegung mit moderater Intensität“ pro Woche.
Es ist also kein schweißtreibender Ausdauersport nötig: Die Empfehlung könnte etwa einem schönen Spaziergang von ca. 30 Minuten pro Tag entsprechen.
Praktischer Nebeneffekt: Die Bewegung ist auch gut für das Körpergewicht. Durch die Gewichtsabnahme verbessern sich die Blutzuckerwerte und können zudem besser reguliert werden.
3. Auf den glykämischen Index achten
Habt ihr schonmal vom glykämischen Index (GI) gehört? Er gibt an, wie sehr sich die verzehrten Kohlenhydrate auf den Blutzucker auswirken. Menschen mit Diabetes sollten auf Lebensmittel mit geringem GI setzen.
Das sind etwa ballaststoffreiche Zutaten wie Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte. Ein hoher GI ist etwa bei Weißmehl zu finden.
4. Nicht zu viel Fett
Zu viel Fett ist für niemanden gesund – egal, ob Diabetiker*in oder nicht. Ganz verzichten, muss man aber dennoch nicht. Pflanzliche Fette sind tierischen Fetten dabei jedoch vorzuziehen.
Laut dem Gesundheitsportal Onmeda sollte zudem weniger auf gesättigte Fettsäuren (z.B. aus Wurst), Transfettsäuren (z.B. aus Pommes) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z.B. aus Sonnenblumenöl) gesetzt werden.
Einfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. aus Nüssen oder Fisch) dürfen etwas öfter auf dem Speiseplan stehen.
Mehr dazu: Was ist der Unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren?
5. Viele Ballaststoffe
Ausreichend Ballaststoffe sind für alle Menschen sinnvoll und gesund. Bei Diabetes haben sie aber noch einen Vorteil: Ballaststoffreiche Lebensmittel sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel langsamer steigt.
Diese ballaststoffreichen Lebensmittel sind unter anderem: Vollkornprodukte wie Haferflocken, Hülsenfrüchte wie Bohnen oder auch Samen wie Flohsamenschalen.
6. Wenig Zucker
Viel Zucker, wenn man „Zuckerkrank“ ist? Keine so gute Idee. Zumindest, wenn es sich um Einfachzucker handelt, wie man ihn etwa in Fertigprodukten, süßen Getränken und Süßigkeiten findet. Dann heißt es: bitte nur in Maßen.
Tipp: Versucht es mal mit Yaconsirup, gewonnen aus dem gleichnamigen Wurzelgemüse! Der schmeckt super und ist auch noch kalorienarm. Außerdem kann Yacon den Blutzucker senken, wie in der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“ des BZfE berichtet wird.
Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure*n Ärzt*in oder Apotheker*in.