Inhaltsverzeichnis
Eine gesunde Vagina ist an Sexyness nicht zu übertreffen. Daher ist es umso wichtiger, dass Frauen wissen, was ihre Vagina mag und was ihr so gar nicht gefällt. Bestimmte Dinge haben im Intimbereich einfach nichts zu suchen. Was es von Intimhygiene bis zur Unterwäsche zu beachten gibt, erfahrt ihr hier.
#1 Übertriebene Sauberkeit
Irgendwie klingt es fast schon paradox, doch der Hang zur übertriebenen Sauberkeit kann den Weg für Infektionen freimachen. Das gilt insbesondere in der Intimzone. Extreme Reinigung stört nämlich die Scheidenflora. Diese beinhaltet bestimmte Bakterien, die besonders nützlich sind. Zu den kleinen Helfern gehören vor allem Laktobazillen (Milchsäurebakterien). Sie bilden das saure Scheidenmilieu, das die Vaginalflora zu einem Schutzschild vor unerwünschten Keimen macht.
Das tägliche Waschen der äußeren Intimzone mit lauwarmem Wasser reicht völlig – niemals „von innen“ waschen oder Scheidenspülungen durchführen. Wem das Waschen mit Wasser nicht ausreicht, sollte einiges beachten: Legt besonderen Wert auf die Pflegeprodukte für die Intimhygiene. Statt herkömmlichen Duschgels ist es unabdingbar, eine spezielle Intimwaschlotion zu verwenden. Diese reinigt sanft und unterstützt die Schutzfunktion der Scheide, ohne die sensible Scheidenflora zu beeinträchtigen.
#2 Sexy Dessous
Wer als Unterwäsche hauptsächlich sexy Dessous trägt, kann mitunter ein böses Erwachen erleben. Denn verspielte Polyester-Höschen, die noch dazu knapp sitzen, sind auf Dauer alles andere als vorteilhaft fürs sensible Schmuckkästchen.
Der Grund: Synthetikfasern können ein Nährboden für Keime sein. Diese können die Scheidenflora, also den Schutzschild der Vagina, stören.
Das beste Material für den Intimbereich sind Baumwolle und Seide. Die Naturfasern sind atmungsaktiv und zumindest Baumwolle kann auch bei hohen Temperaturen gewaschen (60°C) werden. Ja, okay – die Baumwollmodelle sind nicht immer so ’sexy‘, doch wie bereits erwähnt, ist eine gesunde Vagina an Sexyness schlichtweg nicht zu übertreffen.
Diese Unterwäsche-Tipps solltet ihr berücksichtigen:
> Naturfasern wie Seide und Baumwolle sind atmungsaktiv und gut geeignet.
> Sogenannte Baumwollzwickel sollten immer in der Wäsche vorhanden sein.
> Materialien aus Kunstfasern sollten nicht direkt an der Vagina anliegen.
> Beim Waschen von Feinwäsche Hygienespüler verwenden.
> Verzichtet auf String Tangas (Bakterienwanderung siehe unten).
#3 Schwaches Immunsystem & Arzneimittel
Wer glaubt, nur ungünstige Unterwäsche oder Fehler bei der Hygieneroutine könnten die sensible Scheidenflora der Vagina stören, irrt. Auch ein angeschlagenes Immunsystem und hormonelle Schwankungen können die schützende Scheidenflora nachhaltig durcheinanderbringen.
Viel Stress, zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung – all das sind Ursachen, die das Immunsystem langfristig schwächen und nicht nur Erkältungsviren den Weg ebnen, sondern beispielsweise auch Infektionen mit Scheidenpilz nach sich ziehen können.
Abgesehen davon können auch Arzneimittel die Scheidengesundheit beeinträchtigen. Besonders häufig ziehen Medikamente eine Scheidenflorastörung nach sich, die man zunächst gar nicht damit in Verbindung bringt. Bekommt man beispielsweise Antibiotika wegen einer Erkrankung der oberen Atemwege, so bekämpfen diese nicht nur die unerwünschten Bakterien im Körper, sondern töten auch die nützlichen Milchsäurebakterien der Scheidenflora ab.
Natürlich ist das kein Grund dafür, die Medikation, die euch ein Arzt verschrieben hat, abzusetzen. In der Apotheke gibt es spezielle Präparate mit Laktobazillen, die die Scheidenflora während einer Antibiotikatherapie unterstützen – so kann einer Infektion mit Scheidenpilz entgegengewirkt werden.
Übrigens kann auch die Pille Ursache für Scheidenpilzinfektionen sein. Denn Eingriffe in den Hormonhaushalt können die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen.
Diese 6 Fehler macht jeder beim Duschen – du auch?
#4 Trockenheit
Es kann viele verschiedene Ursachen für eine trockene Scheide geben, wie übertriebene Hygiene, Erkrankungen, hormonelle Schwankungen oder sexuelle Unlust. Damit das unangenehme Trockenheitsgefühl, Jucken, Brennen oder auch Schmerzen beim Sex gelindert werden können, gibt es spezielle Befeuchtungsgele.
Damit sind keine Gleitgele mit Erdbeergeschmack gemeint, die mehr Spaß beim Sex bringen sollen. Wir sprechen von spezieller Pflege für die trockene Haut der Scheide, vergleichbar etwa mit Pflege, wie ihr sie auch für trockene Haut im Gesicht verwenden würdet.
Der Clou: Die vielfach geschätzte Hyaluronsäure aus Gesichtspflegeprodukten kommt inzwischen auch im Intimbereich zum Einsatz. Das KadeFungin Befeuchtungsgel* beispielsweise enthält ebendiese körpereigene Substanz, die große Mengen Wasser binden kann und so die empfindliche Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Diese spezielle Pflege für die Scheide wirkt sofort und ist ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.
Dieses Befeuchtungsgel kann sogar als Gleitmittel verwendet werden und ist sicher in der Anwendung mit Kondom – und dabei ganz ohne Duft- und Geschmacksstoffe.
#5 Wechselspielchen
Was für die richtige Toilettenhygiene gilt (nur von vorne nach hinten abwischen), ist auch beim Sex wichtig. So lustvoll es mitunter sein könnte, doch während des Liebesspiels sollte nicht von Analverkehr auf Vaginalverkehr gewechselt werden. Denn es kann Infektionen begünstigen, wenn unerwünschte Bakterien vom Anus im Scheidenbereich verteilt werden (Schmierinfektion). Und ganz ehrlich: Eine Vaginitis zu riskieren, nur wegen etwas Spaß, ist genau wie Sex ohne Gummi ein absolutes No-Go.
Apropos Sex: Vergesst nicht, danach auf die Toilette zu gehen. Das kann ebenfalls das Risiko einer Harnwegsentzündung, der sogenannten Honeymoon-Zystitis, senken. Ach ja, und dass auch eure Sextoys Pflege und Reinigung benötigen, weiß ja hoffentlich jeder Spielzeugfreund.
Hinweis: Bei Unsicherheiten, Entzündungen, auffälligen Gerüchen, Krämpfen und Ängsten wendet euch bitte an eure Gynäkologin oder euren Gynäkologen.