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Laut Studien: Das bringt der Dry January wirklich!

Zu sehen die Hände von zwei Personen, eine bietet der anderen ein Getränk an, die andere lehnt ab.
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Habt ihr beim „Dry January“ mitgemacht? In Deutschland nehmen immer mehr Menschen an der Aktion teil. Aber bringt der Alkoholverzicht wirklich etwas oder ist das alles nur Marketing?

Inhaltsverzeichnis

Bald schon geht der sogenannte „Dry January“ zu Ende! Beim Dry January, also beim „trockenen Januar“, wird eine bewusste Alkohol-Pause eingelegt. Der gewählte Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr: Viele Menschen möchten ihrem Körper nach der sehr konsumreichen Weihnachtszeit eine Pause gönnen.

Dem einmonatigen Alkohol-Fasten werden jede Menge Gesundheitsvorteile nachgesagt. Aber was ist wirklich dran an der Sache? Hier findet ihr es heraus.

Darum geht es beim Dry January

Der Dry January kommt ursprünglich aus Großbritannien und wird jährlich im Januar durchgeführt. Dabei verzichten Teilnehmende zugunsten ihrer Gesundheit freiwillig darauf, Alkohol zu konsumieren.

Und das aus gutem Grund: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht Alkoholkonsum mit rund 200 Krankheiten in Verbindung. Das Bundesministerium für Gesundheit geht allein in Deutschland von bis zu 74.000 Todesfällen durch Alkoholmissbrauch aus!

Den Alkoholkonsum überdenken

Trinkt man regelmäßig oder in großen Mengen, kann das dem Körper ernsthaften Schaden zufügen. Mögliche Folgen sind:

  • Leberzirrhose
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • Herzmuskelerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Krebserkrankungen

Der Monat soll deshalb auch dazu beitragen, den langfristigen Alkoholkonsum zu überdenken. Der Dry January ist also keinesfalls dafür gedacht, einen Monat zu fasten, nur um dann wieder voll mit dem Alkohol loszulegen!

Was soll das Alkoholfasten bewirken?

Das Alkoholfasten kann eine Menge gesundheitlicher Vorteile mit sich bringen! Eine Studie im British Medical Journal konnte etwa nachweisen, dass der Verzicht auf Alkohol

  • den Blutdruck senkt,
  • das Diabetesrisiko reduziert,
  • den Cholesterinspiegel senkt,
  • und mit Krebs in Verbindung gebrachte Proteine im Blut verringert.

Doch damit nicht genug: Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kommt so ein Alkoholfasten auch der Leber zugute. Denn das Organ kann sich sehr gut regenerieren. Wird eine Alkoholpause eingelegt, kann die Leber sich erholen, neue Zellen bilden und ihre normalen Funktionen wieder aufnehmen.

Laut Studie: Diese Vorteile hat der Dry January

Bringt es wirklich etwas, für nur einen Monat auf Alkohol zu verzichten? Laut einer Studie der Universität von Sussex schon! Die Forscher*innen befragten Teilnehmer*innen des „Dry January“ und beobachteten einige Vorteile der Aktion, unter anderem:

  • Verbesserter Gesundheitszustand
  • Besserer Schlaf
  • Mehr Energie
  • Gewichtsverlust
  • Bessere Konzentration
  • Verbessertes Hautbild
  • Geldersparnis

Der Nutzen bezog sich jedoch nicht nur auf körperliche Faktoren: Rund 82 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie nach dem Januar mehr über ihre Beziehung zu Alkohol nachdenken würden und ein besseres Kontrollgefühl über ihren Alkoholkonsum haben.

Langfristige Auswirkungen des Dry January

Auch langfristig gab es Veränderungen. Die Studienteilnehmer wurden im August erneut befragt und es zeigte sich: Sie tranken auch außerhalb des Dry January im Durchschnitt weniger und an einer geringeren Anzahl von Tagen. Auch waren sie seltener betrunken.

Übrigens: Laut Studienleiter Dr. Richard de Visser zeigten sich die Veränderungen auch bei Menschen, die den Dry January nicht komplett durchgehalten haben. Der Effekt war weniger deutlich, lies sich aber nachweisen.

Auch außerhalb des Januars verzichten

Ihr hattet Schwierigkeiten, den ganze Januar durchzuhalten oder habt es gar nicht erst versucht? Dann könnte es sinnvoller sein, wenn ihr euren Alkoholkonsum über das ganze Jahr hinweg etwas herunterfahrt. Dann ist der Verzicht weniger fokussiert und es lastet weniger Druck auf euch. Oder ihr legt mehrere Tage fest, an denen ihr komplett auf Alkohol verzichtet.

Denn bereits, wenn ihr weniger Alkohol konsumiert, unterstützt ihr sowohl euren Körper als auch die Psyche und tragt dazu bei, eine gesunde Beziehung zu dem Getränk zu wahren.

Wie viel Alkohol ist schädlich?

In Maßen ist Alkohol meist kein großes Problem – wobei sich hier die Geister scheiden. Während manche Forscher*innen bereits geringen Mengen schädliche Eigenschaften zuschreiben, sind andere liberaler.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beispielsweise liegt der unbedenkliche Bierkonsum für einen erwachsenen Mann bei maximal 2 Gläsern Bier mit je 300 ml, für Frauen ein Glas mit 300 ml.

Das heißt aber auf keinen Fall, dass ihr jeden Tag trinken solltet! Die Zentrale empfiehlt etwa, Alkohol nur im gesellschaftlichen Rahmen zu konsumieren und an mindestens zwei Tagen die Woche gar nicht zu trinken.

Wichtig:
Wenn ihr das Gefühl habt, zu viel zu trinken, kann es sinnvoll sein, mit eurem Arzt oder eurer Ärztin zu reden. Wenn euch das unangenehm ist, könnt ihr euch auch an die Sucht-Hotline der Bundesregierung unter 01806 313031 wenden.