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9 Fehler beim Zähneputzen, die wir alle machen – und wie sie unseren Zähnen schaden

Die 8 häufigsten Fehler beim Zähne putzen
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Vorab im Video: Was hilft gegen gelbe Zähne?

Zähne putzen gehört zu den Dingen, die wir ganz automatisch erledigen. Was viele von uns nicht ahnen: Dabei begehen wir häufig Fehler, die die Zähne ernsthaft schädigen können.

Inhaltsverzeichnis

Zweimal täglich Zähne putzen, gehört für die allermeisten fest zur Alltagsroutine. Oft denken wir nicht mal darüber nach, wir putzen unsere Zähne wie auf Autopilot. Was vielen gar nicht bewusst ist: Dabei kann einiges falsch laufen. Und nicht selten schädigen wir unsere Zähne und unser Zahnfleisch durch Fehler beim Zähneputzen sogar.

Zeit, die eigene Zahnputz-Routine unter die Lupe zu nehmen. Hier kommen die häufigsten Fehler beim Zähneputzen und Tipps, wie es zukünftig besser geht.

Fehler #1: Zähne direkt nach dem Essen putzen

Dass man die Zähne vor dem Schlafengehen putzen soll, wissen die meisten. Doch wann ist eigentlich morgens der beste Zeitpunkt, um die Zähne zu putzen? Direkt nach dem Frühstück? Das zumindest glauben viele und greifen nach dem Essen zur Zahnbürste.

Doch leider kann genau das ein fataler Fehler sein. Der Grund: Wenn ihr etwas gegessen oder getrunken habt, das den Zahnschmelz angreift, schädigt das unmittelbare Putzen die Zähne zusätzlich.

Zu den Schmelzfressern gehören säurehaltige Lebensmittel wie Obst oder Fruchtsäfte aber auch Limonaden oder essighaltige Lebensmittel. Sie weichen den Zahnschmelz auf. Die Folge: Zahnerosion. Beginnende Zahnerosion erkennt ihr zum Beispiel an glasigen Stellen an den Kanten der Zähne oder daran, dass eure Zähne empfindlich auf Kälte reagieren.

Verschlimmert wird das Problem, wenn ihr kurz nach dem Essen oder Trinken der säurehaltigen Lebensmitteln zur Zahnbürste greift. Insbesondere starkes Schrubben kann dann den ohnehin angegriffenen Zahnschmelz weiter schädigen.

Besser: Nach dem Essen mindestens 30 Minuten warten, bevor ihr eure Zähne putzt. Wer dafür, wie wahrscheinlich die meisten von uns, unter der Woche keine Zeit hat, kann sich die Zähne auch bedenkenlos vor dem Frühstück putzen.

Fehler #2: Zahnzwischenräume vergessen

Wer zweimal täglich seine Zähne putzt, macht schon mal einiges richtig. Ihr solltet aber nicht den Fehler machen, euch darauf auszuruhen. Denn dann vergesst ihr die Zahnzwischenräume. Gerade hier machen es sich Zahnablagerungen und damit auch kariesverursachende Bakterien gerne gemütlich.

Besser: Um Karies, Zahnfleischentzündungen und Zahnverlust vorzubeugen, solltet ihr zusätzlich zum Zähneputzen mindestens einmal täglich Zahnseide verwenden. Geht dabei gründlich vor und reinigt jeden Zahnzwischenraum.

Tipp: Eine nachhaltige Alternative zu Zahnseide sind Mundduschen. Sie entfernen Essensreste und Ablagerungen durch einen feinen Wasserstrahl und halten Zähne und Zahnfleisch gesund, wie das AirPump A10 Wasserreinigungsgerät von Oclean.

Produkt der Marke Oclean.
Das schonende Wasserreinigungsgerät von Oclean ist nur handflächengroß: Perfekt, um mit auf Reisen zu nehmen. Credit: Oclean

Die Munddusche sieht nicht nur richtig edel aus und ist in zwei Farbvarianten erhältlich, es verfügt laut Hersteller außerdem über eine innovative AirPump-Technologie, die mit Wasser und Luft für doppelte Zahnseidenleistung sorgt. Dank drei verschiedener Modi können zudem auch Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch problemlos die Munddusche verwenden.

Fehler #3: Falsche Zahnbürste benutzen

Hättet ihr gedacht, dass nicht mal die Hälfte der Deutschen eine elektrische Zahnbürste verwenden? Zu dem Ergebnis kam eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Oral B. Nur 57 Prozent der Befragten gaben darin an, eine Handzahnbürste zu benutzen. Dabei predigen viele Zahnärzte die Vorteile von elektrischen Zahnbürsten.

Im Gegensatz zum Putzen von Hand soll das Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste gründlicher sein. Das belegt auch eine Studie der Universität Greifswald. Ihr Fazit: Die Verwendung elektrischer Zahnbürsten kann Zahnverlust vorbeugen. Gerade wer nicht so geschickt ist, sollte sich nach Ansicht der Experten eine elektrische Zahnbürste zulegen. Neben rotierenden elektrischen Zahnbürsten gibt es mittlerweile auch sogenannte Ultraschall-Zahnbürsten, die noch mehr Umdrehungen schaffen, als ihre elektrischen Verwandten.

Wichtig: Achtet auch auf die richtige Härte eurer Zahnbürste bzw. auf die Härte des Zahnbürstenkopfs. Wer empfindliche Zähne hat, sollte weichere Borsten wählen. Zu harte Borsten, insbesondere in Kombination mit zu viel Druck und hektischem Schrubben, können den Zahnschmelz schädigen.

Fehler #4: Zähne zu kräftig putzen

Gerade, wenn es schnell gehen muss, verfolgen viele das Motto: Je kräftiger schrubben, desto besser. Leider ist das ein sehr häufiger und noch dazu gefährlicher Fehler. Denn wer zu viel Druck auf seine Zähne und sein Zahnfleisch ausübt und womöglich noch eine Zahnbürste mit extra harten Borsten verwendet, schadet seiner Zahnsubstanz und seinem Zahnfleisch mehr als er denkt.

Durch das zu feste Putzen entstehen Abnutzungserscheinungen an den Zähnen, wodurch sie anfälliger werden. Zusätzlich kann es zu Verletzungen des Zahnfleischs und im schlimmsten Fall zu Zahnfleischentzündungen kommen.

Besser: Beim Zähneputzen nur sanften Druck ausüben. Testet eure Zahnputz-Routine am besten mal auf eurem Handrücken. Fühlt sich das Schrubben zu fest und unangenehm an, solltet ihr etwas weniger Kraft einsetzen.

Fehler #5: Zähne zu schnell putzen

Wer seine Zähne von Hand putzt, versucht nicht selten durch schnelleres Putzen Zeit zu sparen. Das Problem: Wer hektisch vorgeht, übergeht oft Stellen und entfernt den Zahnbelag auch an den Zahnhälsen nicht sorgfältig genug. Wenn ihr euch fürs Zähneputzen zu wenig Zeit nehmt und nicht gründlich genug, Zahn für Zahn vorgeht, kann Karies die Folge sein.

Besser: Plant fürs Zähneputzen genug Zeit in eure Bad-Routine ein. Experten empfehlen übrigens die Zähne 3 Minuten lang gründlich zu putzen und dabei Zahn für Zahn vorzugehen, damit auch keine Stelle übersehen wird.

Fehler #6: Zähne kreuz und quer putzen

Ein weiterer Fehler, der häufig mit hektischem Zähneputzen einhergeht: Die Zähne werden einfach irgendwie, kreuz und quer geputzt. Hauptsache, die Zahnbürste und der Schaum der Zahnpasta hat jeden Zahn mal kurz berührt.

Dabei werden nicht nur häufig die Eckzähne vernachlässigt, nämlich in dem Moment, wenn man die Zahnbürste umgreift. Das hektische, oft kreisförmige Schrubben sorgt auch dafür, dass die Zahnhälse nicht gründlich gereinigt werden. Zahnfleischentzündungen oder Parodontose können die Folge sein.

Besser: Eignet euch eine feste Zahnputz-Routine an. Beginnt an einer Seite und reinigt erst die Kauflächen Zahn für Zahn. Anschließend die Rückseite jedes Zahnes und dann die Vorderseiten. Wenn ihr in der Mitte angekommen seid, nehmt euch die andere Seite vor.

Ganz wichtig: Statt kreisförmiger Bewegungen solltet ihr streichende Bewegungen von Rot nach Weiß, also vom Zahnfleisch nach unten ausführen. So entfernt ihr die Ablagerungen an den Zahnhälsen und am Zahnfleisch am besten.

Fehler #7: Zahnfleisch vernachlässigen

Der Kauf von einer elektrischen bzw. einer Ultraschall-Zahnbürste ist schon mal ein guter Schritt auf dem Weg zu einer besseren Zahnputz-Routine. Doch auch bei der Verwendung dieser Experten-Modelle lauern Fallen. Eine davon: Ihr putzt nur die Zähne und vernachlässigt das Zahnfleisch.

Besser: Eine Zahnfleisch-Massage in die Routine einbauen. Sanfte(!), kreisende Bewegungen regen die Durchblutung an und halten das Zahnfleisch gesund. Ganz wichtig ist auch, dass ihr Zahnfleischbluten nicht auf die leichte Schulter nehmt.

Wenn ihr regelmäßig unter Zahnfleischbluten leidet, solltet ihr das unbedingt bei eurem Zahnarzt abklären lassen. Denn dahinter können ernsthafte Erkrankungen wie Zahnfleischentzündungen stecken.

Fehler #8: Falsche Zahnpasta benutzen

Es gibt leider viele gefährliche Gesundheitsmythen, die sich hartnäckig halten. Dazu gehört auch der Irrglaube, dass Zahnpasta mit Fluorid die Zähne schädige und sogar giftig sei. Die Verschwörungstheorie: Die Hersteller würden die Menschen mit Absicht vergiften, damit der Verkauf von Zahnpflegeprodukten oder teure Behandlungen angekurbelt würden.

Sorry, Leute, aber das ist vollkommener Unsinn! Bitte begeht nicht den Fehler und fallt auf solche an den Haaren herbei gezogenen Behauptungen herein.

Auch die Bundeszahnärztekammer reagierte schon auf diese Verschwörungstheorie. Die Experten verdeutlichten in ihrer Stellungnahme, dass in mehr als 300.000(!) wissenschaftlichen Untersuchungen bei korrekter Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta bisher kein Hinweis auf eine Gefährdung der Gesundheit gefunden wurde.

Es ist sogar das Gegenteil der Fall: Laut Zahnärzten kann nur Zahnpasta, die Fluorid enthält, die Zähne zuverlässig vor Karies schützen. Schaut also auf die Inhaltsstoffe eurer Zahnpasta. Damit sie eure Zähne zuverlässig schützt, muss sie Fluorid enthalten.

Lest dazu: Zahnpasta Test: Jede zweite Creme fällt bei Ökotest durch

Fehler beim Zähne putzen: Falsche Zahnpasta verwenden
Nicht jede Zahnpasta schützt vor Karies. Credit: Getty Images

Richtig ist aber auch: In großen Mengen, kann Fluorid gefährlich werden. Um an einer Fluorid-Vergiftung zu sterben, müsstet ihr allerdings 5-10 g Fluorid aufnehmen. Das entspricht je nach Flouridgehalt 30 bis 80 Tuben Zahnpasta, die ihr auf einmal essen müsstet.

Übrigens kann man auch sterben, wenn man zu viel Wasser in zu kurzer Zeit trinkt oder eine zu große Menge Salz auf einmal isst. Laut Experten ist Kochsalz sogar zehnmal „giftiger“ als Fluorid. Es ist wie bei fast allem, was man zu sich nimmt: Die Dosis macht das Gift.

Fehler #9: Zahnbürste zu selten wechseln

Hand aufs Herz: Wann habt ihr zuletzt eure Zahnbürste gewechselt? Wenn ihr eure Zahnbürste bzw. den aktuellen Zahnbürstenkopf schon länger als 8 Wochen benutzt, wird es dringend Zeit, sie bzw. ihn zu entsorgen.

Nicht nur, dass sich die Borsten mit der Zeit abnutzen, in der Zahnbürste tummeln sich auch immer mehr Keime. Kein schöner Gedanke, sich damit jeden Tag die Zähne zu putzen, oder?

Quellen:
Bundeszahnärztekammer zu Fluorid in der Zahnpasta
Deutsche Gesellschaft für Ernährung über Fluorid-Grenzwerte
Bundesinstitut für Risikobewertung zu Fluorid
Spektrum: Ab welcher Dosis ist Fluorid tödlich?