Was uns im Alltag belastet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Vielleicht bedeutet für dich ein anstrengender Arbeitstag schon viel Stress, während deine Freund*innen oder Kolleg*innen Stress auf der Arbeit scheinbar mühelos wegstecken. Dafür haben sie andere Lebensbereiche, die ihnen schneller zusetzen, als dir.
Trotz dieser Unterschiede gibt es einige Auslöser, die bei einem Großteil der Menschen zu psychischer Überlastung beitragen. Im Folgenden findest du hilfreiche Ausgangspunkte, um den Auslösern für psychische Belastung auf den Grund zu gehen.
Mögliche Gründe für psychische Belastung
1. Private Probleme oder Rückschläge
Bei Konflikten in unseren Beziehungen, Streit mit unserer Familie oder auch bei Trennungen oder sogar Todesfällen kommt schnell ein Gefühl von Machtlosigkeit und Stress auf. Du fühlst dich womöglich unwohl oder machtlos und musst dich mit negativen Emotionen beschäftigen.
Besonders Beziehungen, in denen immer wieder Streit auftritt, oder unverarbeitete Trauer können mit der Zeit zur Dauerbelastung für die Psyche und den Körper werden.
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2. Zu hohe Beanspruchung am Arbeitsplatz
Belastungen durch deinen Job entstehen häufiger und schneller als du denkst. Hier eine Extraaufgabe, da eine Überstunde und schon gehst du über deine Grenzen hinaus.
Entspannungspausen fallen im Arbeitsalltag häufig unter den Tisch, in vielen Berufen fehlt dafür schlichtweg die Zeit. Auf Dauer kann das leicht zu mentaler Überforderung bis hin zum Burnout führen.
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3. Körperliche oder gesundheitliche Beschwerden
Unfälle, (chronische) Erkrankungen, körperliches Unwohlsein – auch, wenn du dich inzwischen vielleicht daran gewöhnt hast, kann all das dazu beitragen, dass du weniger resistent gegen Stress und andere Reize bist.
Auch physische Beschwerden können sich auf dein Nervensystem und die psychische Gesundheit auswirken. In diesen Situationen fällt es nicht immer leicht, die körperlichen Grenzen zu akzeptieren, sondern wir tendieren dazu, so viel zu geben wie nur möglich. Missachten wir die Begrenztheit unserer persönlichen Energie-Reserven, werden aus körperlichen Problemen schnell Belastungszustände.
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4. Fehlendes Gefühl von Sicherheit
Es ist ganz normal und wichtig, dass du dir Sicherheit wünschst. Egal, ob finanzielle Absicherung, Stabilität in deinen Freundschaften oder Vertrauen in deiner Partnerschaft.
Wenn du in einzelnen Lebensbereichen aber ständig das Gefühl hast, auf der Hut sein zu müssen, weil du dich nicht sicher fühlst, kann das zu einem dauerhaften Stressgefühl führen.
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5. Konflikte in Bezug auf deine Wertvorstellung
Unsere Werte und Ideale sind feste Anker in unserem Leben. Konflikte und Konfrontation mit Menschen, die gegensätzliche Werte vertreten, können uns daher durchaus belasten. Das ist vor allem der Fall, wenn uns diese Menschen wichtig sind.
Auch, wenn du auf der Arbeit Anweisungen befolgen musst, die nicht mit deinen persönlichen Werten übereinstimmen, kann das eine Ursache für psychische Überlastung sein.
Typische Symptome starker Belastung
Manchmal kann es sein, dass du in deinem Leben keine Auslöser für psychische Belastungen identifizieren kannst, du an dir selbst aber trotzdem Symptome psychischer Belastung bemerkst. Dazu zählen unter anderem:
- Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit
- Nervosität
- Lustlosigkeit
- Gereiztheit
- Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen
- Stimmungsschwankungen
- Motivationslosigkeit
- Versagensängste
Solltest du eines oder mehrere der oben genannten Anzeichen bei dir wahrnehmen, gilt es, achtsam zu sein. Halten sie über einen längeren Zeitraum an oder verstärken sich sogar, bist du womöglich überlastet und solltest dich über Bewältigungsstrategien informieren. Deine Hausärztin oder dein Hausarzt kann dir dabei helfen.
Mehr Informationen rund um das Thema Belastungssituationen, innere Unruhe sowie Nervosität, findest du unter Onmeda.de
Was bei innerer Unruhe helfen kann
Pflanzliche Arzneimittel können beruhigen
Wenn du zu innerer Unruhe neigst oder leichte, vorübergehende depressive Verstimmungen sowie Einschlafstörungen feststellen solltest, kannst du zu pflanzlichen Arzneimitteln zur Beruhigung greifen.
Häufig sind das Arzneien, die zum Beispiel ein kombiniertes pflanzliches Beruhigungsmittel mit Johanniskraut- und Baldrianextrakten enthalten. Baldrian wirkt beruhigend, schlafanbahnend und löst Anspannungen. Zusätzlich wirkt Johanniskraut stimmungsaufhellend und kann sich somit positiv auf die Motivation auswirken.
Der Vorteil solcher pflanzlichen Arzneimittel ist, dass sie sich nicht auf deine kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt, insbesondere nicht müde machen. So findest du leichter zu innerer Ruhe zurück und meisterst den Spagat zwischen Job, Familie, Partner*in und Freund*innen.
Entspannung kann man üben
Auch Entspannungsübungen wie richtiges Atmen oder autogenes Training fördern deine innere Stärke in Belastungssituationen. Neben mentalen Übungen können auch Sport und Bewegung für innere Entspannung sorgen. Beginne dort am besten mit kleineren Zielen, wie drei feste Sporttermine pro Woche oder mit einem Schrittziel für den Tag.
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Entspannung ist eine Frage des Lebensstils
Wusstest du, dass ein gesunder Lebensstil ebenfalls zu innerer Stärke beitragen kann? Alkohol, Nikotin und eine dauerhaft ungesunde Ernährung schaffen nämlich nur scheinbar eine Linderung von Belastungssymptomen. Langfristig fühlen wir uns träger, weniger fit und insgesamt schlechter.
Deshalb solltest du so weit wie möglich auf Nikotin, sowie Alkohol verzichten und die 80/20 Regel in deiner Ernährung anwenden: 80 % deiner Ernährung sollte aus vollwertigen, gesunden Lebensmitteln bestehen und nur zu maximal 20 % aus ungesunden Nahrungsmitteln¹.
Letztlich solltest du dich in akuten Fällen von psychischer oder körperlicher Belastung immer professionell beraten lassen. Ärzt*innen können dich in diesem Fall beraten und auf deine individuellen Bedürfnisse eingehen.
Quelle:
¹ Dr. Matthias Riedl (Bekannt aus Die Ernährungsdocs)
Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure*n Ärzt*in oder Apotheker*in.