Die Temperatur beim Duschen runter zu drehen, ist durch die Energiekrise in den Fokus gerückt. Viele haben sich über den Vorschlag kürzer und kühler zu duschen mokiert, dabei war es eher der Gedanke, die Wassertemperatur „nur“ um ein paar Grad herunterzudrehen.
Dennoch ist die Idee, wirklich kalt zu duschen, gar nicht so neu. Seit langem sind die positiven Effekte kalten Wassers für die Gesundheit bekannt, denkt man nur einmal an die Kneipp-Therapie oder das Abkühlen nach der Sauna.
Zählt die kalte Dusche bereits zu deiner Morgenroutine? Wenn nicht, solltest du nochmal drüber nachdenken, denn tatsächlich bringt das kalte Abbrausen einige positive Effekte mit sich. Erfahre hier mehr über die Vorteile des Kältebads. Für manche ist es schon längst Alltag kalt zu duschen, für andere ist es der reinste Horror. Doch die Überwindung scheint sich wirklich zu lohnen!
Welche Temperaturen sind sinnvoll?
Wie immer muss man auch bei der heimischen Kälte-Therapie auf den gesunden Mittelweg achten. Unvorbereitet ins Eisbad zu gehen, kann tatsächlich auch gefährlich sein. Gleiches gilt auch für unvorbereitetes Duschen mit eiskaltem Wasser. Tastet euch langsam voran und dreht von lauwarm langsam immer kühler. Bei den Temperaturen können wir uns an den Grenzen des Wechselduschens orientieren.
Beim Wechselduschen gilt statt brühend heiß, nur warmes Wasser (nicht wärmer als 38 Grad) und statt eiskalt, nur kaltes Wasser (nicht kälter als 14 Grad).
1. Kalt duschen macht wach
Liegt nahe: Kalt duschen, vor allem am Morgen, macht wach. Gerade Morgenmuffel kommen durch die kalte Dusche richtig in Fahrt. Ähnlich wie bei der altbewährten Wechseldusche bringen die kalten Wassertemperaturen unsere Durchblutung auf Touren, was auch gut für das Bindegewebe sein soll. Der Kreislauf bekommt einen richtigen Boost, ganz ohne Koffein.
Allerdings passiert noch deutlich mehr in unserem Körper: Setzten wir unseren Körper bewusst kalten Temperaturen aus, aktivieren wir auch die Ausschüttung der Hormone Adrenalin, Cortisol und auch Endorphine.
Moment, das sind doch Stresshormone! Stimmt. Doch hierbei handelt es sich um körperlichen Stress. Den gleichen Effekt kann man auch mit der morgendlichen Runde Frühsport erreichen.
Der psychische Stress hingegen soll genau durch solche Maßnahmen gelindert werden, da nämlich auch Endorphine ausgeschüttet werden, die unter anderem stimmungsaufhellend wirken. Genau das sorgt dafür, dass wir uns direkt wach und energiegeladen fühlen.
Lesetipp: Schwaches Bindegewebe stärken: So haben Dellen keine Chance!
2. Kalt duschen stärkt die Abwehrkräfte
Mit einer erfrischend kalten Dusche kannst du nicht nur deine Haut und deinen Haaren etwas Gutes tun. Du kannst auch dein Immunsystem stärken. Das hat eine Studie aus den Niederlanden ergeben.
Dabei wurde untersucht, inwiefern sich kaltes Duschen auf die Gesundheit und die Arbeit auswirkt. Die Wissenschaftler haben dabei festgestellt, dass sich die ‚Kalt-Duschen‘-Gruppe bei der Arbeit seltener krankmeldete als die Kontrollgruppe. Zusätzlich wurde festgestellt, dass sich kaltes Duschen auch positiv auf die Stimmung und die Produktivität auswirkt.
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3. Kalt duschen für glänzendes Haar
Du möchtest glänzendes Haar? Spüle deine Haare nach dem Shampoonieren mit warmem Wasser aus, das ist notwendig, damit das Shampoo und die Spülung ausgewaschen werden. Brause deine Haare anschließend mit kaltem Wasser ab. Durch das kalte Wasser verschließt sich die Schuppenschicht deiner Haarfollikel, das sorgt für mehr Glanz.
4. Kalt duschen für schöne Haut
Was für die Haare gilt, trifft auch auf die Haut zu. Inzwischen sollte allgemein bekannt sein, dass zu heißes Duschen nicht gut für die Haut ist. Gerade sensible Haut zeigt das deutlich durch Rötungen und juckende trockene Stellen.
Wem die kalte Dusche auf Dauer zu frisch ist, sollte sich angewöhnen, nur lauwarm zu duschen und sich am Ende einmal kühl abzubrausen. Das schließt die Poren und hilft auch dabei, die Feuchtigkeit zu speichern.
5. Kalt duschen hilft beim Abnehmen
Unser Körper besteht zu einem gewissen Teil aus Fett. Dabei wird zwischen zwei verschiedenen Fettarten in unserem Körper unterschieden. Von weißem Fett wird gesprochen, wenn das unerwünschte Fett gemeint ist, das sich an Bauch oder den Hüften einlagert.
Mit braunem Fett hingegen ist eine andere Variante gemeint. Diese Fettzellen sind wünschenswert, denn sie unterstützen beim Abnehmen. Die darin enthaltenen Mitochondrien verwandeln Fettsäuren und Glucose in wärmende Energie.
Die meisten braunen Fettzellen haben wir im Säuglingsalter. Leider gehen diese mit dem Erwachsenwerden zusehends verloren. Durch kaltes Duschen können die übrig gebliebenen jedoch wieder aktiviert werden. Das haben skandinavische Forscher in einer Studie herausgefunden.
Als Reaktion auf kalte Umgebungstemperaturen startet der Körper einen als sogenannte kalte Thermogenese benannten Prozess, bei dem der Stoffwechsel erhöht wird, um die Körperkerntemperatur stabil zu halten.
Lesetipp: Braunes Fettgewebe als Schlankmacher: So hilft das Fett beim Abnehmen
6. Kalt duschen hilft deinen Muskeln
Ein Eisbad hilft den Muskeln sich nach einem harten Training oder Wettkampf zu regenerieren, das wissen wir schon von unserer Fußballnationalmannschaft.
Da wir als Hobbysportler*innen nach dem Sport nicht immer die aufwändige Cold-Water-Therapy machen wollen und in Eiswasser baden wollen bzw. müssen, ist es doch schön zu hören, dass auch kaltes Wasser ausreichen kann, um die Muskulatur zu entspannen und um den Körper bei der Heilung von Muskelkater zu unterstützen.
Wichtiger Hinweis zum Schluss: So individuell wie dein Charakter ist auch dein Körper. Du selbst musst für dich herausfinden, was dir guttut und am besten zu dir passt. Wir geben dir nur einen Überblick. Grundsätzlich gilt aber: Ein aktiver Lebensstil, mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung, ist immer noch der beste Weg, um dauerhaft fit zu bleiben und ein gesundes Gewicht zu erreichen bzw. zu halten.