Wer die „Spoon Theory“ kennt, weiß: Der Tag beginnt nicht mit endloser Power, sondern mit einer begrenzten Anzahl Löffel. Und jeder Handgriff kostet einen davon.
Du hast bislang noch nichts von der Löffel-Theorie gehört? Kein Problem, erfahre hier, warum sie zu mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz von chronisch kranken Menschen beiträgt.
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Das ist die Löffel-Theorie
Die Löffel-Theorie (engl. Spoon Theory) ist eine Metapher dafür, wie viel Energie Menschen mit chronischer Krankheit oder Erschöpfung täglich zur Verfügung haben. Jeder Löffel steht für eine Portion Energie – und davon gibt’s nur eine begrenzte Anzahl.
Dinge wie Aufstehen, Duschen oder Einkaufen kosten jeweils einen oder mehrere Löffel. Sind alle Löffel verbraucht, geht nix mehr – egal, wie viel man sich noch vorgenommen hat.
Entwickelt wurde die Spoon Theory im Jahr 2003 von der US-amerikanischen Bloggerin Christine Miserandino, die an der chronischen Krankheit Lupus leidet. Um einer Freundin zu erklären, wie es für sie ist, tagtäglich mit ihrer Krankheit zu leben, veranschaulichte sie ihre Erklärung mithilfe von zwölf Löffeln.
Die Löffel standen für die Energie, die sie täglich zur Verfügung hat. Sie zählte ihre täglichen To-dos auf und nahm jedes Mal einen oder mehrere Löffel weg, um zu zeigen, wie viel Energie ihr bereits kleinste Aufgaben rauben.
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Die Löffelreserven chronisch Kranker schwinden viel schneller als bei Gesunden
Während sich gesunde Menschen nur wenig Gedanken um die Einteilung ihrer Energie machen müssen, ist es für chronisch Kranke jeden Tag eine neue Herausforderung, sich ihre „Löffel“ einzuteilen. An Tagen mit stärkeren Beschwerden können schon kleine Aufgaben mehrere Löffel kosten, sodass die Energiereserven viel schneller verbraucht sind als bei gesunden Menschen.
Sind an einem Tag alle Löffel verbraucht, müssen chronisch Kranke bildlich gesehen die Löffel für den nächsten Tag nutzen. Das bedeutet aber auch, dass ihnen am darauffolgenden Tag von vornherein weniger Löffel zur Verfügung stehen.
Die Löffel-Theorie ist übrigens nicht nur für chronisch Kranke, wie Multipler Sklerose-, Parkinson-, Lupus- oder Migräne-Betroffene anwendbar, sondern auch für Menschen mit Depressionen oder Angststörungen geeignet.
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Noch etwas Wichtiges zum Schluss: Dieser Artikel ist nur zur Information gedacht. Zögert nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn ihr massive Probleme und Sorgen habt. Niemand muss alle schwierigen Phasen des Lebens alleine durchstehen. In diesem Sinne: Alles Gute und passt auf euch auf!