Stress lässt sich im Alltag kaum vermeiden. Besonders Frauen haben häufig so viele Aufgaben und Rollen zu erfüllen, dass es praktisch unmöglich ist, ihnen allen gerecht zu werden. Trotzdem versuchen wir es oft – und stoßen damit an unsere Grenzen. Die Folge: Der weibliche Hormonhaushalt gerät aus der Balance.
Dauerhafter oder immer wieder auftretender Stress kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Denn Stress wirkt sich auf den Hypothalamus aus – den Teil des Gehirns, der für die Hormonproduktion zuständig ist. Dadurch können Schwankungen des Hormonhaushalts bzw. des Monatszyklus oder auch Gewichtsschwankungen auftreten.
Auslöser können unter anderem Leistungsdruck, Trauer und Sorgen oder auch Ärger sein. Egal, ob im Job oder durch Probleme in der Partnerschaft.
Durch Stress verändert sich dein Zyklus
Stress kann der Grund dafür sein, dass dein Zyklus nicht mehr in gewohnter Regelmäßigkeit abläuft. Das wird als sogenannte Rhythmusstörung bezeichnet. Typisch für eine Rhythmusstörung ist eine häufiger oder seltener auftretende Periode als zuvor, bzw. ein verlängerter oder verkürzter Zyklus.
Dauert der Menstruationszyklus weniger als 25 Tage, wird das übrigens als Polymenorrhö bezeichnet. Dauert der Zyklus einer Frau länger als 31 Tage, wird das in der Medizin als Oligomenorrhö bezeichnet.
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Dauerhafter Stress: Die Periode bleibt aus
Es ist ganz normal, dass die Periode von Zeit zu Zeit geringfügig vom klassischen 28-Tage-Zyklus abweicht. Andauernder Stress kann aber so starken Einfluss auf deinen Körper nehmen, dass deine Monatsblutung ganz ausbleibt.
Bist du selbst davon betroffen, solltest du deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen, um deine Symptome abzuklären. Auch eine mögliche Schwangerschaft sollte dann zweifelsfrei ausgeschlossen werden können. Bleibt die Regel bei Frauen über drei Monate hinweg aus, spricht man von einer sekundären Amenorrhö.
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Stress kann PMS verursachen oder verstärken
Als wäre Stress allein nicht schon unangenehm genug – er kann auch PMS (prämenstruelles Syndrom) auslösen oder zumindest verstärken. Nicht ohne Grund wird Frauen, die unter PMS leiden, daher immer wieder nahe gelegt, dringend Stress zu reduzieren und zu entspannend. Dazu rät auch der Berufsverband der Frauenärzte e.V.
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Andersherum: PMS-Symptome können Stress verursachen
Des Weiteren können auch PMS-Symptome wie Schlaflosigkeit und Anspannung Stress erst auslösen. Ein Teufelskreis. Falls du davon betroffen bist, wende dich am besten an deine*n Gynäkolog*in. Gemeinsam könnt ihr nach Möglichkeiten suchen, deinen Zyklus wieder in Balance zu bringen.
Auch mit Arbeitskolleg*innen, deinem Partner oder deiner Partnerin, Freund*innen und Familie kannst du das Thema Stressreduktion besprechen und sie um Unterstützung bitten.
Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.