Hand aufs Herz: Was gibt es Schöneres, als die Hände in der Erde zu vergraben, Pflanzen zu hegen und zu pflegen und dabei die frische Luft zu genießen? Gärtnern ist eine wahrhaft heilsame Tätigkeit – für Körper und Seele. Doch allzu leicht wird die Freude durch Rückenschmerzen getrübt. Deshalb verrate ich dir, wie du Rückenproblemen vorbeugen und deinen Garten in vollen Zügen genießen kannst.
Wie hebe und trage ich richtig, um meinen Rücken zu schonen?
Das Heben schwerer Gegenstände ist eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen.
Wichtig:
- Teile große Lasten in kleinere Einheiten auf, um die Belastung zu verteilen.
- Benutze Hilfsmittel wie Schubkarren, um den Rücken zu entlasten.
- Musst du etwas aufheben, gehe in die Knie und hebe mit der Kraft aus deinen Beinen. Achte darauf, dass du den Rücken gerade hältst und den Bauch anspannst.
- Bitte um Hilfe beim Tragen oder bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten. Meist finden sich Gartenfreund*innen in der Nachbarschaft, die vielleicht ebenso Hilfe brauchen wie du.
Wie sieht die ideale Körperhaltung bei der Gartenarbeit aus?
Ob beim Graben, Pflanzen oder Unkraut jäten – die richtige Körperhaltung schützt den Rücken.
Präzise sein:
- Beuge deine Knie und nicht deinen Rücken, um die Wirbelsäule zu entlasten.
- Trainiere deine Rückenmuskulatur. Ein starker Rücken ist die beste Vorbeugung gegen Schmerzen.
- Wechsle regelmäßig deine Körperhaltung, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
- Lege bei Arbeiten nah am Boden ein Kissen unter die Knie oder nutze einen niedrigen Hocker.
Welches Gartenwerkzeug schont deinen Rücken?
Ergonomische Gartengeräte zu verwenden, kann helfen, Rückenbeschwerden vorzubeugen oder sie nicht zu verschlechtern. Achte darauf, Geräte mit langen Stielen oder verstellbaren Teleskopstielen und elektrischer Unterstützung zu benutzen. Verwende Gartenhelfer, um häufiges Bücken zu vermeiden. Achte auch auf gute Handschuhe und Schuhe, damit du sicher im Garten arbeiten kannst.
Wie optimierst du deinen Arbeitsbereich?
Die Gestaltung deines Gartens kann entscheidend zur Vorbeugung von Rückenschmerzen beitragen. Verwende Pflanztische oder niedrige Gartenschränke, um im Stehen zu gärtnern. Plane regelmäßige Pausen ein und teile deine Gartenarbeit in kleine, machbare Abschnitte ein.
Rückenschonende Ernte
Beim Ernten deines eigenen Obsts und Gemüses ist es wichtig, auf eine rückenfreundliche Haltung zu achten, um Verspannungen und Schmerzen zu vermeiden. Nutze Erntekörbe mit langen Griffen oder Teleskopstiele, um dich nicht unnötig bücken zu müssen. Wenn du bodennahe Pflanzen erntest, gehe in die Knie statt den Rücken zu beugen, oder setze dich auf einen stabilen Hocker. Bei größeren Pflanzen wie Obstbäumen kann eine Teleskop-Astschere helfen, ohne dass du dich in eine ungünstige Position bringen musst. Denke auch daran, regelmäßige Pausen einzulegen und die Ernte in kleinere Abschnitte aufzuteilen, um deinen Rücken zu entlasten.
Warum ist Gärtnern so gesund?
Gartenarbeit wirkt auf deinen Körper wie ein ganzheitliches Training. Denn die regelmäßige Bewegung verbessert deine Beweglichkeit und beugt so unter anderem Muskelschwund vor. In die Knie gehen, etwas hochheben, graben – all diese Arbeiten beanspruchen ganz verschiedene Muskelgruppen. Außerdem tut die Arbeit an der frischen Luft gut. Schließlich tut die Sonne nicht nur den Pflanzen gut – auch dein Körper profitiert vom Vitamin D.
Für viele Menschen ist das Gärtnern ebenso entspannend wie für andere das Meditieren. Der Blick ins Grüne, die ruhigen Klänge, das Vogelgezwitscher und das Arbeiten mit den Händen wirkt entschleunigend und kann beim Stressabbau helfen.
Tatsächlich wird der positive Einfluss eines Gartens auch als sogenannte Gartentherapie etwa in der Gerontopsychiatrie genutzt. Das Umgraben, Anpflanzen und Unkrautjäten soll zur Linderung von Beschwerden beitragen.
Rückenübungen helfen
Um bei der Gartenarbeit lange fit zu bleiben, ist ein gezieltes Rückentraining empfehlenswert.
Einige Tipps:
- Baue leichte Übungen zur Stärkung deines Rückens in deinen Alltag ein.
- Yoga oder Pilates können eine sinnvolle Ergänzung für deinen Rücken sein.
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Lesetipp: Nie wieder Schmerzen! Übungen, um die Rückenmuskulatur zu stärken
Wie gehst du mit Rückenschmerzen um, die du bereits hast?
Wenn du bereits unter Rückenschmerzen leidest, ist es wichtig, dass du auf dich achtest. Gehe bei anhaltenden Schmerzen zu einem Arzt oder einer Ärztin. Gönne dir bei Schmerzen ausreichend Ruhe und vermeide schwere Gartenarbeiten. Lass der Natur ab und an freien Lauf.
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Wie sieht ein rückenfreundlicher Garten aus?
Ein Garten kann so angelegt werden, dass er nicht nur eine Augenweide ist, sondern auch dem Rücken guttut.
Zur Inspiration:
- Hochbeete (hier bei Lidl kaufen*) oder zumindest leicht erhöhte Beete erleichtern die Arbeit im Stehen.
- Automatische Bewässerungssysteme ersparen das Schleppen von Gießkannen.
Welche alternativen Gartenarbeiten gibt es, die den Rücken schonen?
Es gibt viele Tätigkeiten im Garten, die den Rücken schonen und gleichzeitig Spaß machen. So ist das Säen und pikieren an einem Pflanztisch sogar recht gemütlich. Auch das Schneiden von Sträuchern und Bäumen, mit einer verstellbaren Astschere und in aufrechter Position angenehmer für den Rücken.
Das sagen Expert*innen über das gesunde Gartenglück
Die Gartenarbeit stärkt außerdem die Abwehrkräfte. Im Interview mit GEO Wissen erklärt Prof. Gerald Hüther, dass der menschliche Organismus von der Arbeit in der Natur wie dem Gärtnern profitiert. Der Kontakt zu Pflanzen, Erde und den darin lebenden (Mikro-) Organismen stärken das Immunsystem.
Gärtnern ist eine ganzheitliche Tätigkeit, die nicht nur ein Paradies zu Hause schafft, sondern auch die Gesundheit fördert. Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind das A und O. Dein Garten ist nicht nur eine Oase der Ruhe, sondern auch ein Ort, an dem du aktiv etwas für deine Gesundheit tun kannst.
Beziehe auch deinen Alltag mit ein: Achte auch außerhalb des Gartens auf eine rückenfreundliche Haltung. Schnapp dir die Gartenhandschuhe und leg los – dein Rücken wird es dir danken!