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Schilddrüse: Woran erkenne ich die Symptome einer Unterfunktion?

Schilddrüsenunterfunktion: Das sind die Symptome
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Läuft mit der Schilddrüse etwas falsch, kann das zu vielfältigen Symptomen führen. Gerade Frauen leiden häufiger unter Problemen mit der Schilddrüse. Was sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion?

Inhaltsverzeichnis

Die Schilddrüse ist maßgeblich an der Produktion von Hormonen beteiligt. Bildet die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Betroffene haben einen deutlich langsameren Stoffwechsel, wodurch auch ihre Leistungsfähigkeit sinkt.

Vor allem Frauen sind von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen. Laut Internisten im Netz leiden „mindestens 2% aller Frauen, aber nur ca. 0,1%-0,2% der Männer leiden an einer Unterfunktion der Schilddrüse, die meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr entdeckt wird. Die Erkrankungsrate steigt mit zunehmendem Lebensalter.“

Schilddrüsenunterfunktion: Symptome bei Frauen

Leidest du an folgenden Symptomen* könnte eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen:

  • Du hast keinen Appetit.
  • Du frierst schnell.
  • Du hast Zyklusprobleme.
  • Du wirst nicht schwanger.
  • Du kannst dich schlecht konzentrieren.
  • Du hast auf nichts mehr Lust und bist antriebslos.
  • Du leidest unter Verstopfung.
  • Du bist häufiger krank.
  • Du hast häufig Kopfschmerzen.
  • Du bist ständig müde.
  • Du hast kühle, trockene, schuppige, blassgelbe Haut.
  • Dein Haar ist brüchig bzw. strohig.
  • Deine Nägel brechen öfter ab.
  • Dein Herzschlag hat sich verlangsamt.

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Schilddrüsenunterfunktion: Wann zum Arzt?

Treffen mehrere der oben genannten Symptome für eine Schilddrüsenunterfunktion auf dich zu und hast du weitere Veränderungen an dir festgestellt, wende dich an deinen Hausarzt und berichte von deinen Beschwerden. Im ersten Schritt wird dein Hausarzt eine Blutuntersuchung vornehmen. Möglicherweise wird er deine Schilddrüse auch abtasten oder mit Ultraschall untersuchen. Unter Umständen wirst du dann an einen Facharzt (Internist oder Endokrinologe) verwiesen.

Darüber hinaus gibt es weitere Untersuchungen, bei der die Funktion der Schilddrüse überprüft werden kann, wie zum Beispiel den Radio-Jod-Test, eine Szintigrafie und Feinnadelpunktion.

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Die Funktion der Schilddrüse

Funktioniert die Schilddrüse ganz normal, bildet sie wichtige Hormone, die unter anderem für den Energiestoffwechsel, die Knochenbildung, am Wachstum und auch an der Entwicklung des Gehirns beteiligt sind. Damit die Schilddrüse diese Hormone bilden kann, muss der menschliche Köper jedoch ausreichend mit Jod versorgt werden. Da der Körper das wichtige Spurenelement nicht selbst produzieren kann, muss es über die Nahrung, wie Seefisch oder jodiertes Salz, aufgenommen werden.

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Kann man einer Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen?

Einer Schilddrüsenunterfunktion vorzubeugen ist nicht möglich. Es ist allerdings möglich die Symptome zu behandeln. Wird die Hypothyreose durch einen Mangel an Jod verursacht, kann eine konsequente Versorgung mit dem Spurenelement über die Ernährung oder ärztlich verordneten Jodpräparaten behandelt werden.

Um den täglichen Jod-Bedarf zu decken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (dge) Erwachsenen (25-51 Jahre) 200 µg.

Welche Blutwerte zeigen eine Schilddrüsenunterfunktion an?

Die Schilddrüse nimmt Einfluss auf den Hormonhaushalt. „In ihr werden die Hormone Tetrajodthyronin (kurz T4 genannt) und Trijodthyronin, (kurz T3) gebildet und in den Blutkreislauf abgegeben“, wird die Funktion der Schilddrüse bei Internisten im Netz erklärt.

Hat sich dein Hals im Bereich der Schilddrüse verändert oder gibt es Unregelmäßigkeiten in den Hormonwerten, werden verschiedene Blutwerte untersucht. Dabei wird der sogenannte TSH-Wert (Wert des Thyreoidea-stimulierendes Hormons) genauer untersucht.

Der Normalwert des Thyreoida-stimulierenden Hormons (TSH-Wertes) liegt bei Erwachsenen zwischen: 0,27 – 2,5 mU/l

Trijodthyronin (T3 )
Normalwert für Frauen & Männer: 2 – 4,4 pg/ml

L-Thyroxin (T4)
Normalwert für Frauen & Männer: 8 – 18 pg/ml

Liegt er im Normalbereich, liegt keine Erkrankung vor. Ist der TSH-Wert zu hoch, kann eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen. Bei einem niedrigeren Wert dagegen würde es sich um eine Schilddrüsenüberfunktion handeln.

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Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Vor allem in der Schwangerschaft und für stillende Mütter gilt es, die Schilddrüsenwerte und den Jodbedarf regelmäßig zu prüfen. Was das Jod angeht, ist der tägliche Bedarf bei Schwangeren und Stillenden höher (dge: 230 µg ; 260 µg), schließlich braucht auch das Baby ausreichend Schilddrüsenhormone für das Wachstum. Ein Mangel könnte für das Kind schwere Entwicklungsstörungen bedeuten.

Liegt bei der Mutter eine Schilddrüsenstörung vor, kann diese auch während der Schwangrschaft behandelt werden. Daher ist die Absprache mit dem Frauenarzt sehr wichtig.

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Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto?

Als Hashimoto-Thyreoiditis wird eine bestimmte Form einer Schilddrüsenentzündung bezeichnet. Häufig wird diese als Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Zum Nachweis wird eine Blutprobe auf spezielle Antikörper untersucht.

Durch die Entzündung wird Schilddrüsengewebe zerstört, was zur Folge hat, dass die Hormonproduktion in der Schilddrüse verringert wird. Dann verursacht die Hashimoto-Thyreoiditis die klassischen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion. In diesem Fall sollte übrigens nicht mit Jod dageben angegangen werden, rät das Medizinportal onmeda.de.

Weiterführende Informationen zum Thema Schilddrüse findest du auf den Gesunheitsinformationsseiten Internisten im Netz und Deutsches Schilddrüsenzentrum.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.