Inhalt
- Wie führt man einen Tampon ein?
- Wie oft muss man den Tampon wechseln?
- Warum habe ich beim Tampon einführen Schmerzen?
- Kann ich Cremes benutzen, damit der Tampon leichter reingeht?
- Ist der Tampon nach dem Einführen noch zu spüren?
- Kann ich mit Tampon Sex haben?
- Kann der Tampon in mir verschwinden
- Wie werden Tampons richtig entsorgt?
- Menstruationstassen: Nachhaltige Alternative zu Tampons
Tampons, Binden, Periodenunterwäsche und Menstruationstassen und -teller werden im Allgemeinen als „Damenhygieneprodukte“ bezeichnet. Diese absorbieren oder sammeln das Blut und Gewebe, das während der Periode aus der Vagina austritt.
Tampons sind kleine Stopfen aus Baumwollgewebe, die in die Vagina eingeführt werden und das Menstruationsblut aufsaugen. Tampons haben eine Schnur am Ende, das sogenannte Rückholbändchen, mit dem man sie nach dem Gebrauch (max. 4 bis 6 Stunden) wieder leicht entfernen kann. Bei einigen Tamponherstellern ist auch ein Applikator dabei, um den Tampon leichter einzuführen.
Tampons eignen sich vor allem an den Tagen mit stärkerer Blutung. Dann ist es auch leichter, den Tampon einzuführen.
Wie führt man einen Tampon ein?
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung lernst du, wie du einen Tampon einführen solltest, damit er perfekt sitzt:
- Wasche zunächst gründlich deine Hände.
- Wähle für den Anfang einen kleinen Tampon aus.
- Nimm nun eine entspannte Körperhaltung ein, z. B. sitzend auf der Toilette oder stehend und du stellst dabei ein Bein auf der Toilette ab.
- Packe den Tampon aus und ziehe am Rückholfaden, um zu überprüfen, ob dieser fest sitzt.
- Setze den Tampon am Scheideneingang an. Das ist die Öffnung zwischen Harnröhre und After. Schiebe den Tampon nun mit einem Finger vorsichtig in die Scheide, so tief wie dein Finger lang ist.
Eventuell musst du die Richtung ein wenig verändern, damit du den Tampon in die richtige Position bringen kannst. Der Tampon sitzt gut, wenn du ihn nicht mehr spürst.
Der Rückholfaden bleibt nach dem Einführen zwischen den Beinen hängen, damit du den Tampon, wenn er vollgesogen ist, wieder herausziehen kannst.
Eine geniale Erfindung
Es gibt einfach Erfindungen, die man im Leben nicht missen möchte. Der Tampon gehört dazu, denn er ermöglicht uns Frauen, uns auch während der Periode viel freier zu bewegen. Schwimmen gehen, enge Kleidung tragen – alles kein Problem mehr. Wusstest du, dass die Erfindung des Tampons ein reiner Zufall war?
1947 entdeckte der deutsche Ingenieur Dr. Carl Hahn in einer amerikanischen Zeitschrift eine Anzeige für Tampons und war sofort begeistert: So etwas gab es in Deutschland noch nicht. Zwei Partner unterstützten ihn bei der Entwicklung: Dr. Heinz Mittag, ein Rechtsanwalt, und Dr. Judith Esser, eine Frauenärztin und leidenschaftliche Schwimmerin, die die medizinische Beratung übernahm. Dr. Esser wollte das Leben der Frauen verbessern, da es in den 1940ern nur dicke Binden gab. Mit Tampons konnte sie auch während der Monatsblutung schwimmen.
Die Pioniere entwickelten den o.b.® Tampon, dessen Name übrigens „ohne Binde“ bedeutet. Diese Abkürzung wurde erfolgreich – „o.b.“ ist mittlerweile ein Synonym für „Tampon“. Obwohl Tampons damals mit Vorurteilen behaftet waren, revolutionierte der Tampon nach jahrelangen Bemühungen die weibliche Hygieneroutine in Deutschland. Heute ist er ein unverzichtbarer Bestandteil im Leben von Millionen Frauen und fördert durch Aufklärungskampagnen das Wissen über Menstruation und weibliche Hygiene.
Wie oft muss man den Tampon wechseln?
Grundsätzlich sollten Tampons (und auch andere Menstruationsartikel) alle 4 bis 6 Stunden gewechselt werden. Unter anderem kann euch das vor Infektionen mit Bakterien und schwerwiegenden Erkrankungen schützen, nicht zuletzt vor dem TSS (toxisches Schocksyndrom).
Hier einige weitere Tipps für den sichern Umgang mit Tampons:
- trage nachts bevorzugt Binden oder Periodenwäsche
- verwende immer die kleinstmögliche Größe
- wasche dir vor und nach dem Tamponwechsel die Hände
Warum habe ich beim Tampon einführen Schmerzen?
Nicht selten kommt es vor, dass Frauen das Einführen von Tampons Schmerzen bereitet. Häufig ist eine trockene Scheide bei nur leichten Blutungen der Auslöser für das unangenehme Gefühl.
Trifft ein trockener Tampon auf zu wenig Feuchtigkeit, flutscht es schlichtweg nicht. Das, was weh tut, wenn du den Tampon einführst, ist die Reibung. Es kann helfen, etwas sensitives Gleitgel auf den Tampon zu geben, damit er besser gleitet oder an nur leichten Tagen auf praktische Periodenslips auszuweichen.
Eine weitere Ursache für Schmerzen durch Tampons kann aber auch Vaginismus sein. Darunter versteht man ein Verkrampfen der Beckenmuskulatur, die die Vagina umgibt. In der Folge wird die Scheide so verengt, dass sich selbst ein kleiner Tampon nur unter Schmerzen einführen lässt. Auch Sex ist dann mit großen Schmerzen verbunden. Wenn du befürchtest, unter Vaginismus zu leiden, solltest du zeitnah deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen.
Kann ich Cremes benutzen, damit der Tampon leichter reingeht?
Wenn du den Tampon nicht trocken einführen möchtest, weil das unangenehm ist, solltest du nicht einfach irgendeine Creme oder Vaseline verwenden, um ihn gleitfähig zu machen. Denn Cremes für Körper oder Gesicht haben in der Vagina nichts zu suchen! Sie können die empfindliche Scheidenflora stören und sogar Krankheiten wie Entzündungen oder Scheidenpilz begünstigen.
Statt Vaseline oder einer Gesichtscreme solltest du ein bisschen sensitives Gleitgel auf Wasserbasis verwenden und es auf die Tamponspitze geben. Auch Feuchtcremes für die Vagina eignen sich, um sie auf den Tampon zu geben. Diese speziellen Cremes gibt es in der Apotheke.
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Ist der Tampon nach dem Einführen noch zu spüren?
Gerade anfangs solltest du die kleinste Größe verwenden, damit du den Tampon leichter einführen kannst und ihn nicht ständig spürst.
Die meisten Frauen bemerken Tampons überhaupt nicht mehr, nachdem sie sich erst einmal daran gewöhnt haben. Wenn er richtig sitzt, sollte ein Tampon nicht zu spüren sein. Deshalb sind Tampons prima geeignet, um sie im Wasser sowie bei allen Arten von Sport zu tragen.
Kann ich mit Tampon Sex haben?
Möchtest du auch während der Periode Sex haben, dann muss der Tampon vor jeglicher Penetration entfernt werden. Sonst könnte er zu tief in den Muttermund rutschen und kann dann nur schwer wieder rausgefischt werden. Aus diesem Grund zum Frauenarzt zu müssen, ist nicht gerade erstrebenswert. Deshalb, raus damit!
Wer Sex während der Periode hat und dennoch nicht auf den Schutz eines Tampons verzichten möchte, sollte Soft-Tampons nehmen. Das sind spezielle Schwämmchen, die theoretisch beim Sex in der Scheide bleiben könnten. Sie haben statt des Rückholfadens eine kleine Lasche und sind sogar mit Kondom kombinierbar. Allerdings besteht auch hier das oben erwähnte Problem, dass die Soft-Tampons zu weit nach innen rutschen können und man sie selbst nicht mehr entfernen kann. Daher bleiben wir bei der Empfehlung: beim Sex auf den Tampon verzichten.
Kann der Tampon in mir verschwinden
Tampons können nicht stecken bleiben, sich in dir verlieren oder sich in einen anderen Teil deines Körpers bewegen. Die Muskeln in der Vagina halten sie an Ort und Stelle. Und sie bleiben in deinem Körper, bis du sie herausnimmst. Wichtig ist, dass du den Tampon nicht vergisst und nach einigen Stunden wechselst.
Solltest du einmal Schwierigkeiten haben den Tampon zu entfernen, weil beispielsweise der Faden verschwunden ist, habe keine Scheu und wende dich an deinen Frauenarzt.
Wie werden Tampons richtig entsorgt?
Werfe einen benutzten Tampon bitte nicht in die Toilette. Das verstopft die Rohre! Wickle den Tampon in Klopapier oder in einen Hygienebeutel und entsorge alles im Mülleimer.
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Menstruationstassen: Nachhaltige Alternative zu Tampons
Manche Frauen verwenden während der Menstruation auch andere Hygieneartikel, die das Blut auffangen. Neben Binden und Tampons gibt es auch Menstruationstassen. Das sind glockenförmige Auffangbecher aus Gummi, Silikon oder weichem Kunststoff.
Auch die Menstruationstasse sitzt in der Vagina und fängt das Menstruationsblut auf. Die Tassen sind wiederverwendbar und können bei Bedarf einfach geleert werden. Nach dem Gebrauch kann man die Tasse selbst in heißem Wasser reinigen und aufbewahren. Eine weitere Entwicklung in dieser Richtung ist der sogenannte Menstruationsteller.
Mehr zum Thema: Menstruationstasse: Was taugt die Tampon-Alternative wirklich?
Weitere Quellen:
Berufsverband der Frauenärzte e.V.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose vom Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eine*n Ärzt*in aufsuchen.