Du bist dauergestresst und kommst einfach nicht runter? Dann könnte der Trend Waldbaden etwas für dich sein. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche wissenschaftlich erwiesene Wirkung Waldbaden auf unseren Körper und unsere Psyche haben kann, liest du hier.
Was ist Waldbaden überhaupt?
Waldbaden, oder auch Shinrin Yoku genannt, stammt aus Japan und bedeutet wörtlich übersetzt „Baden in der Waldluft“. Es geht hierbei nicht um sportliche Aktivitäten, die man im Wald ausübt, sondern schlichtweg darin, bewusst Zeit im Wald zu verbringen.
Die Betonung liegt hier auf bewusst. Denn statt sich mit irgendetwas abzulenken oder gar aufs Handy zu schauen, soll man sich voll und ganz auf die Ruhe und die besondere Atmosphäre des Waldes einlassen.
Wenn dir das Abschalten schwer fällt oder wenn du von Gedanken verfolgt wirst, kannst du dir kleine „Sinnesaufgaben“ im Wald suchen. Beobachte Vögel, erschnuppere die unterschiedlichen Walddüfte, lausche dem Rauschen der Blätter, ertaste die raue Rinde von Bäumen oder spüre den weichen Waldboden unter dir. Wichtig beim Waldbaden: Achte auf eine tiefe und gleichmäßige Atmung.
Das Tolle am Waldbaden: Es kostet nichts, es ist einfach und jede*r kann es tun. Noch dazu ist es eine besonders effektive Methode, um Stress abzubauen, wie Studien belegen.
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Wissenschaftlich belegt: Diese Wirkung hat Waldbaden
Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit der Wirkung von Waldbaden auf unseren Körper und unsere Psyche beschäftigt haben. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig: Zeit im Wald zu verbringen, hat nachweislich positive Auswirkungen auf unsere körperliche Gesundheit und unser seelisches Wohlbefinden.
So zeigt eine Studie aus Japan, dass ein 3-tägiger Waldaufenthalt das Immunsystem stärken kann, indem die Aktivität natürlicher Killerzellen erhöht wird. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Krebsabwehr.
Ebenfalls aus Japan stammt eine Studie, die herausfand, dass ein Spaziergang im Wald die Aktivität des Parasympathikus erhöht, was zu einer Verringerung von Stress und Angst führt.
Forscher*innen in Südkorea untersuchten die Auswirkungen von Waldbaden auf mittelalte Frauen und kamen zu dem Ergebnis, dass das Waldbaden signifikante Effekte auf den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Stimmung hat.
Welcher Wald eignet sich zum Waldbaden?
Prinzipiell eignet sich jeder Wald zum Waldbaden. Um die Vorteile des Waldbadens voll ausschöpfen zu können, ist es jedoch wichtig, sich einen ruhigen Ort im Wald zu suchen.
Halte dich fern von lauten Straßen, Rast- oder Spielplätzen, denn die Geräusche können störend sein und den Entspannungsprozess behindern.
Beim Waldbaden geht es übrigens nicht darum, große Distanzen zurückzulegen. Im Gegenteil, du darfst langsam und achtsam durch den Wald schlendern. Waldbaden eignet sich deshalb auch für mobil eingeschränkte Menschen.
Damit die Zeit im Wald erholsam wird, solltest du vorab recherchieren, ob die Waldwege zum Beispiel rollstuhlgerecht sind.
Tipp: Wander-Apps wie zum Beispiel Komoot liefern euch Infos über die Beschaffenheit der Wanderwege in deutschen Wäldern. So kannst du abwägen, ob sich der ausgewählte Wald für deine persönliche Bedürfnisse beim Waldbaden eignet.
Fazit: Zeit für dich im Wald
Waldbaden ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Möglichkeit, in die Natur einzutauchen und gleichzeitig Körper und Geist Gutes zu tun.
Wenn du dem Alltagsstress entfliehen und Erholung pur erleben möchtest, dann gönne dir regelmäßig eine Auszeit im Wald. Atme tief ein, spüre die heilsame Wirkung der Natur und lass deine Seele baumeln. Dein Körper wird es dir danken.