Inhaltsverzeichnis
- 1. Menopause schafft mehr Unabhängigkeit
- 2. Zeit für neue Hautpflege
- 3. Erkrankungen wie Endometriose und Myome lassen nach
- 4. Zyklusabhängige Migräneanfälle werden seltener
- 5. Schluss mit Schwangerschaftsverhütung
- 6. Ein gesunder Lebensstil ist jetzt das A und O
- 7. Positives Selbstbild entdecken
Älterwerden wirkt auf die meisten Frauen nicht gerade verlockend. So überrascht es nicht, dass das Näherrücken der Wechseljahre zunächst einmal die Stimmung trübt, denn die lästigen Symptome und negativen Veränderungen der Hormonumstellung sind den meisten Frauen längst bekannt: Von Schlafstörungen und Gereiztheit über Hitzewallungen bis hin zu Haarausfall und neuen Bedürfnissen der Haut.
Was jedoch viele unterschätzen, sind die positiven Veränderungen, wie neue Freiheiten und ein stärkeres Selbstbewusstsein, die die Wechseljahre mit sich bringen. Ein Grund dafür könnte sein, dass leider noch immer viel zu wenig über das Thema Wechseljahre gesprochen wird. Dabei sollte dieser Lebensabschnitt längst kein Tabuthema mehr sein. Es ist wichtig, sich untereinander auszutauschen und sich zu informieren. Das ermöglicht es am besten, sich auf negative Symptome vorzubereiten und diesen vorzubeugen.
Wir möchten zum Tabubruch beitragen und verraten euch sieben Dinge über die Wechseljahre, die ihr garantiert noch nicht wusstet.
1. Menopause schafft mehr Unabhängigkeit
So faszinierend der Menstruationszyklus auch ist, so ist er auch häufig eine Art Störfaktor. Im Idealfall ist die Zyklusabhängigkeit nur deshalb lästig, weil zur rechten Zeit der passende Hygieneartikel griffbereit sein muss. Doch viele Frauen fühlen sich während ihrer Periode sogar bei der Wahl ihres Outfits eingeschränkt und verzichten in dieser Zeit beispielsweise auf helle Kleidung. Selbst besondere Feste oder der Urlaub werden häufig so geplant, dass nicht gerade dann die Regel ansteht. Einige gehen auch so weit und verschieben die Periode mithilfe der Pille. Hinzu kommen starke Schmerzen, die viele Frauen während ihrer Periode aushalten müssen.
Die Wechseljahre machen Schluss mit den Scherereien um die Regel. Findet mit der Menopause der letzte Eisprung statt, war’s das mit der Periode. Die meisten Frauen sind froh darüber, dass sie sich um diesen Aspekt ihres Lebens keine Gedanken mehr machen müssen. Zwar können auch in den Wechseljahren Beschwerden auftreten, doch gerade bei denjenigen, die unter starken Menstruationsbeschwerden litten, scheint die Erleichterung zu überwiegen.
2. Zeit für neue Hautpflege
In den Wechseljahren verändert sich der Hormonspiegel von Frauen und mit ihm auch die Haut. Die körpereigene Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron lässt nach. Bei beiden handelt es sich um Sexualhormone, die aber eben auch unsere Haut beeinflussen. So regulieren sie unter anderem die Talgproduktion, sorgen dafür, dass die Haut Wasser binden kann, und haben Einfluss auf die Kollagensynthese.
Inwieweit sich die Haut während der Menopause verändert, ist immer individuell. In der Regel führt das hormonelle Ungleichgewicht zu einer verminderten Spannkraft der Haut und zu Feuchtigkeitsverlust. Zudem verlangsamt sich die Zellneubildung in der Epidermis, ältere Hautzellen häufen sich und der Teint erscheint insgesamt matter. Häufig reagiert die Haut während der Menopause auch sensibler als zuvor. Deshalb ist es wichtig, das Hautpflege-Programm auf die neuen Bedürfnisse der Haut anzupassen.
„Besonders geeignet sind Produkte, die speziell für die Bedürfnisse der Haut in den Wechseljahren entwickelt wurden“, rät Dermatologin Dr. Melanie Hartmann. In ihrer Praxis „Hanse Derma“ hat sie sich besonders auf medizinische Kosmetik spezialisiert und beschäftigt sich viel mit dem Thema Hautgesundheit. Zu den Top-Wirkstoffen, welche den Einfluss der Wechseljahre auf die Haut mindern, zählen Hyaluronsäure, Pro-Xylane, Fettsäuren und Vitamin C.
3. Erkrankungen wie Endometriose und Myome lassen nach
Teilweise sind Erkrankungen schuld an Regelschmerzen und Zyklusstörungen. Endometriose beispielsweise. Dabei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an und durchläuft den Menstruationszyklus genau wie die restliche Gebärmutter. Das verursacht Schmerzen. Eine weitere Krankheit ist ein sogenanntes Myom, eine gutartige Geschwulst aus Muskelzellen der Gebärmutter, das unter Einfluss von Östrogen wächst.
Nach der Menopause verursacht die Endometriose meist weniger Beschwerden oder kann mit der Zeit oft sogar ganz zur Ruhe kommen. Auch Myome bilden sich im Normalfall nach der letzten Periode allmählich zurück.
4. Zyklusabhängige Migräneanfälle werden seltener
Gerade Frauen sind von der Kopfschmerzerkrankung Migräne betroffen. Häufig tritt der erste Migräneanfall in Verbindung mit der ersten Regelblutung auf. Danach kann Migräne regelmäßig während der Periode vorkommen. Während einer Schwangerschaft hingegen können Migräneanfälle häufig ausbleiben, das liegt an der anderen Hormonversorgung – wenn auch nur vorübergehend.
Mit Beginn der Wechseljahre werden die Migräneanfälle dann seltener oder zumindest schwächer. Teilweise verschwinden die Migräneattacken nach den Wechseljahren sogar vollständig.
5. Schluss mit Schwangerschaftsverhütung
Lassen die Tage auf sich warten oder gab es eine Panne bei der Verhütung, gibt es diesen ungewissen Moment der Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft.
Jahrelang nehmen Frauen daher die Pille ein oder verhüten auf andere Weise. Schließlich kann eine Frau schwanger werden, solange es bei ihr noch zum Eisprung kommt. In den Wechseljahren lässt die Fruchtbarkeit durch die Hormonumstellung nach und mit der Menopause ist dann endgültig Schluss.
Auch diese Veränderung empfinden viele Frauen als positiv und befreiend. Mitunter erfahren sie eine ganz neue Form der Sexualität. Wer in einer festen Partnerschaft lebt, kann nun also auf Schwangerschaftsverhütung verzichten.
6. Ein gesunder Lebensstil ist jetzt das A und O
Wenn es um eine schöne und frische Haut geht, spielt der Lebensstil immer eine besondere Rolle. Doch gerade in den Wechseljahren, wenn unsere Haut ohnehin schneller zu Trockenheit neigt, ist eine bewusste und gesunde Ernährung wichtig. Viel Wasser trinken tut der Haut jetzt besonders gut. Wenn wir genug trinken, wird unsere Haut besser durchblutet, die Zellen werden mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und die Haut wird quasi von innen aufgepolstert. Gleichzeitig werden Abfallstoffe leichter abtransportiert. Die Haut wird also praller und reiner.
Neben der ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist ein Speiseplan empfehlenswert, der möglichst reich an Antioxidantien ist. Sie bekämpfen freie Radikale, die unsere Hautzellen schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen. Im jungen Alter produziert der Körper genug Antioxidantien von allein. Doch mit dem Älterwerden nimmt die Produktion ab.
Umso wichtiger ist es, Antioxidantien über die Nahrung aufzunehmen. Es stecken zum Beispiel jede Menge Antioxidantien in Beeren oder Kidneybohnen, aber auch in Tomaten, Nüssen, Kartoffeln und hochwertigen Pflanzenölen.
7. Positives Selbstbild entdecken
Ja, es stimmt, der Alterungsprozess wird Frauen vor allem mit den Wechseljahren erst richtig bewusst. Doch ist es auch eine Zeit, in der sich Frauen immer besser selbst akzeptieren können. Die Selbstzweifel scheinen bei vielen zu verblassen und ein neues Selbstbewusstsein kann entstehen, wenn man es nur zulässt.
Gynäkologin und Buchautorin Dr. Sheila de Liz ist sogar der Meinung, dass Frauen ab Mitte vierzig endlich bei sich selbst angekommen sind. Die Meinung anderer Menschen beeinflusst Frauen in dieser Lebenszeit auf einmal viel weniger, denn sie haben bereits viele Höhen und Tiefen erlebt. Sie sind selbstbewusster als früher und stellen ihre persönlichen Bedürfnisse stärker in den Vordergrund.
Ihr Rat: Genießt die Freude in eurem Leben und haltet an positiven Gedanken fest. Und traut euch, über eure neue Lebensphase und die damit verbundenen Hürden zu sprechen und euch mit anderen Frauen auszutauschen.