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Niedriges Einkommen: Ab wann man als arm gilt

Frau hält ein leeres Portemonnaie in den Händen.
© Getty Images / Westend61 / Katharina Mikhrin

Vorab im Video: Viele Rentner haben weniger als 1.250 Euro monatlich

Vier von zehn Rentner*innen müssen mit einem Netto-Einkommen von weniger als 1.250 Euro im Monat auskommen. Das ergibt sich aus den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Wer weniger als ein bestimmtes Einkommen hat, gilt in Deutschland der Definition nach als arm. Doch ab wann ist man arm?

Wer unter eine bestimmte Einkommensgrenze fällt, gilt in Deutschland als armutsgefährdet. Unser Sozialsystem soll eigentlich dafür sorgen, dass es keine Armut gibt. Daher spricht man hierzulande von relativer Armut.

International gilt laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)⁠ als absolut bzw. extrem arm, wer weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag zum Leben hat (Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

Laut Definition ist man armutsgefährdet, wann man weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Das trifft laut dem Statistischem Bundesamt 2023 auf 16 % der Deutschen zu, wie das Bundesamt für politische Bildung berichtet.

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Laut Mikrozensus1 betraf die Armutsgefährdung 2023 Personen, die weniger als 1.247 Euro pro Monat zur Verfügung hatten. Für zwei Erwachsene, die zusammen mit zwei Kindern unter 14 Jahren in einem Haushalt leben, lag dieser Wert bei einem Einkommen von weniger als 2.620 Euro pro Monat. Bei Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren bei 1.622 Euro.

Diese Personengruppen sind am stärksten armutsgefährdet

Während zwei Erwachsene mit einem, zwei oder ohne Kind(er) eine ähnlich niedrige Armutsgefährdung (max. 10,4 %) aufweisen, steigt die Gefährdung mit drei oder mehr Kindern deutlich an. Hier liegt der Anteil bereits bei 30,1 %. Ein ähnliches hohes Niveau weisen Einpersonenhaushalte mit 28,1 % auf.

Die am stärksten armutsgefährdete Gruppe sind Erwerbslose. Mehr als die Hälfte (50,7 %) war 2023 armutsgefährdet. Zudem waren 35,5 % der Alleinerziehenden und 41 % der Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft armutsgefährdet.

Bezogen auf das Alter der Armutsgefährdeten ist mit 25 % am stärksten die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen betroffen, gefolgt von den unter 18-Jährigen mit 20,7 % und Personen über 65 mit 18,1 %. Daraus folgt, dass vor allem Kinder und Rentner bzw. Rentnerinnen von Armut betroffen sind.

Erwerbstätigkeit, kein Migrationshintergrund sowie ein hoher Bildungsstand scheinen sich wiederum positiv auf die Armutsgefährdung auszuwirken. Auch Paare mit und ohne Kind gehören zu der Personengruppe, die am seltensten von Armut gefährdet sind.

  1. Seit 1957 durchgeführte Befragung von einem Prozent aller Haushalte in Deutschland. Das entspricht jährlich etwa 370.000 Haushalten. ↩︎

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