Ein Notgroschen ist für jeden wichtig, um im Notfall genügend Geld auf der hohen Kante zu haben, um bei außergewöhnlichen finanziellen Belastungen liquide zu bleiben.
In der Regel spricht man von drei bis sechs Monatsgehältern, die man als Notgroschen zur Seite legen sollte. Für Singles lässt sich die Höhe des Notgroschens somit ganz leicht runterrechnen. Bei Familien wird es dann jedoch etwas komplizierter.
Wie viel man als Familie gespart haben sollte, erfährst du hier.
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Für welchen Fall brauche ich den Notgroschen wirklich?
Wenn es um den Notgroschen geht, wird gerne die kaputte Waschmaschine oder die Autoreparatur als Beispiel genommen. Klar, auch dafür ist ein Notgroschen wichtig. Generell ist der Notgroschen aber vor allem für gravierendere Ereignisse, wie z. B. für einen Jobverlust gedacht.
Bei einer Familie wäre der Worst Case, dass der Hauptverdienende seine Arbeit verliert und die Haupteinnahme somit erst mal wegbricht. Für diesen Fall sollte man unbedingt mit einem Notgroschen gewappnet sein.
Notgroschen: Wie viel Geld man sparen sollte
Um zu bestimmen, wie viel man als Familie auf der hohen Kante haben sollte, ist es zunächst wichtig aufzulisten, welche Einnahmen man hat. Dazu gehören Gehälter und Transferleistungen wie das Kindergeld. Anschließend listet man die monatlichen Ausgaben auf. Dazu gehören vor allem die existenziell notwendigen Kosten, wie die Ausgaben für Wohnen, Lebensmittel, Verkehr, Versicherungen und Kleidung.
Gerade wenn es eine*n Hauptverdienende*n in der Familie gibt, sollte man mithilfe der Einnahmen und Ausgaben berechnen, wie viel Geld am Ende des Monats fehlt, um die existenziellen Kosten zu decken, wenn das Einkommen des oder der Hauptverdienenden wegfällt. Diesen Wert kann man dann auf drei bis sechs Monate hochrechnen. Somit kommt man auf einen relativ genauen Betrag für einen Notgroschen.
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Man kann aber auch einfach wieder von der altbekannten Regel der drei bis sechs Monatsgehälter ausgehen und dabei das Gehalt des Hauptverdienenden ansetzen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte als Notgroschen die Gehälter beider Elternteile zusammennehmen und diese auf drei bis sechs Monate hochrechnen.
Beispielrechnung: Wie hoch sollte der Notgroschen für eine Familie sein?
Wir zeigen euch anhand eines Beispiels, wie ihr den Notgroschen bestimmen könnt:
Wir gehen in unserem Beispiel von einer vierköpfigen Familie aus, mit einem Elternteil, das in Vollzeit und einem Elternteil, das in Teilzeit arbeitet. Die beiden Kinder sind 8 und 10 Jahre alt.
Einnahmen:
- Gehalt Elternteil 1: 2800 Euro
- Gehalt Elternteil 2: 1500 Euro
- Kindergeld: 510 Euro
= 4810 Euro
Ausgaben:
- Miete inkl. Nebenkosten und Strom: 1400 Euro
- Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Verkehr, Versicherungen usw.: 1600 Euro
= 3000 Euro
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann als Notgroschen dreimal die monatlichen Ausgaben ansetzen. In dem Beispielfall wären das 9000 Euro. Das entspricht auch in etwa drei Monatsgehältern des Hauptverdienenden.
Rechnet man das Kindergeld und das Gehalt von Elternteil 2 zusammen, kommt man auf gut 2000 Euro. Zieht man das von den monatlichen Ausgaben ab, bleiben 1000 Euro. Man sollte also in diesem Beispiel mindestens 3000 bis 6000 Euro auf die Seite legen.
Parken solltest du deinen Notgroschen übrigens am besten auf einem Tagesgeldkonto mit einem guten Zinssatz. Somit kommst du schnell an das Geld, wenn du es brauchst, gleichzeitig profitierst du langfristig vom Zinseszinseffekt.