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Was ist ElterngeldPlus? In diesem Fall lohnt es sich für Eltern

Geldmünzen liegen auf mehreren Haufen. Davor stehen Figuren, die eine Familie bilden.
Wem steht ElterngeldPlus zu und für wen lohnt es sich überhaupt? Credit: Adobe Stock

Elterngeld soll Familien finanziell entlasten. Doch was ist ElterngeldPlus und für wen lohnt es sich?

Für frisch gebackene Eltern ändert sich das Leben und der Alltag schlagartig, sobald das Baby auf der Welt ist. Eine der vielen Veränderungen betrifft das Einkommen. In der Regel unterbricht mindestens ein Elternteil seine Arbeit für eine gewisse Zeit, um sich nach der Geburt voll und ganz dem Kind widmen zu können.

Damit Eltern die erste Zeit mit dem Baby so flexibel wie möglich gestalten können, gibt es das Elterngeld. Es soll das fehlende Einkommen auffangen und Eltern somit finanziell entlasten.

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Neben dem Basiselterngeld gibt es auch das sogenannte ElterngeldPlus. Aber was hat es damit auf sich und wem bringt es etwas? Wir haben die wichtigsten Infos zum ElterngeldPlus für dich zusammengefasst.

Voraussetzungen für das ElterngeldPlus

Wer Elterngeld beantragen will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • Wohnsitz in Deutschland
  • Betreuung des Kindes wird von einem Elternteil oder von beiden übernommen
  • Kind wohnt mit im Haushalt
  • Elternteil arbeitet nicht mehr als 32 Stunden in der Woche

Basiselterngeld und ElterngeldPlus: Wo liegt der Unterschied?

Insgesamt stehen Eltern gemeinsam 14 Monate Basiselterngeld zu, um sich der Betreuung ihres Kindes zu widmen. Die Monate können sie frei aufteilen, pro Elternteil können aber nur maximal 12 und mindestens 2 Monate Basiselterngeld in Anspruch genommen werden. Alleinerziehende können das Basiselterngeld hingegen 14 Monate lang erhalten.

Elterngeld wird je Lebensmonat des Kindes gezahlt. Als Startdatum für das Elterngeld zählt also der Geburtstag deines Kindes.

Das ElterngeldPlus sorgt für eine noch flexiblere Gestaltung der Elternzeit, da es beiden Elternteilen ermöglicht, erwerbstätig zu sein und trotzdem Elterngeld zu beziehen. ElterngeldPlus ist halb so hoch wie das Basiselterngeld, dafür aber doppelt so lange, also insgesamt 28 Monate, verfügbar. Eltern können flexibel entscheiden, wann sie Basiselterngeld und wann sie ElterngeldPlus beantragen.

Beispiel: Bezieht Elternteil 1 in den Monaten 1-4 Basiselterngeld und Elternteil 2 in den Monaten 5 -6 können beide ab dem 7. Monat bis zum 14. Monat ElterngeldPlus bekommen und währenddessen in Teilzeit arbeiten.

Vorteil: Das ermöglicht beiden Elternteilen erwerbstätig zu sein und gleichzeitig ihr Kind zu betreuen.

Auf dem Familienportal des Bundesamtes für Familie gibt es einen praktischen Elterngeldrechner mit Planer. Hier kannst du ganz unkompliziert berechnen, wie viel Elterngeld euch zusteht.

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Für wen lohnt sich ElterngeldPlus?

Solange ein Elternteil Basiselterngeld bezieht, lohnt sich die Wiederaufnahme der Arbeit in Teilzeit eher nicht. Oder anders gesagt, wer früher wieder in den Beruf einsteigen will und in Teilzeit arbeiten möchte, sollte ElterngeldPlus beantragen. Der Grund: Ein Hinzuverdienst wird auf das Elterngeld angerechnet.

Verdienst du weniger als 50 % von dem, was du vor der Geburt verdient hast, bleibt das ElterngeldPlus voraussichtlich gleich. Verdienst du jedoch mehr als 50 % von dem, was du vor der Geburt verdient hast, musst du mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Kürzung des Elterngelds rechnen.

Beispiel 1: Ein Elternteil bekommt vor der Geburt 2400 Euro netto. Das Basiselterngeld beträgt in diesem Fall 1.560 Euro (65 % des Nettogehalts). Bezieht er oder sie nun 6 Monate Basiselterngeld und will ab dem 7. Monat wieder in Teilzeit mit einem Nettogehalt von 1200 Euro arbeiten, wird das Basiselterngeld in den Monaten 7 bis 12 um die Hälfte gekürzt.

Das Elterngeld beträgt in diesem Fall in 12 Monaten insgesamt: (6 x 1560) + (6 x 780) = 14.040 Euro.

Beispiel 2: Dieselbe Ausgangssituation: Netto-Gehalt vor der Geburt: 2400 Euro. Das Basiselterngeld beträgt: 1.560 Euro (65 % des Nettogehalts).

In diesem Fall bezieht der Elternteil allerdings nach den 6 Monaten Basiselterngeld, ElterngeldPlus und geht in Teilzeit arbeiten. Das bedeutet, er oder sie kann in den Monaten 7 bis 18 ElterngeldPlus bekommen und 1200 Euro in Teilzeit verdienen, ohne dass das ElterngeldPlus gekürzt wird.

Das Elterngeld beträgt in diesem Fall in 18 Monaten insgesamt: (6 x 1560) + (12 x 780) = 18.720 Euro.

Der Vergleich von Beispiel 1 und Beispiel 2 zeigt, dass sich die Aufteilung von Basiselterngeld und ElterngeldPlus mehr lohnt, wenn du wieder in Teilzeit arbeiten gehen möchtest, während du Elterngeld beziehst.

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