Ein Kind zu bekommen, ist für werdende Eltern das Größte. Allerdings ist ein Kind auch mit Kosten verbunden. Davon können wohl so gut wie alle Eltern ein Lied singen.
Wer finanziell die mit Abstand größte Bürde trägt, sind vor allem die Mütter. Wie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung belegt, haben Mütter im Laufe ihres Lebens deutlich höhere Gehaltseinbußen als kinderlose Frauen.
Laut der Studie erwirtschaften Mütter im Schnitt 40 Prozent weniger Einkommen als kinderlose Frauen. Die Anzahl der Kinder wirkt sich zusätzlich negativ auf das Einkommen aus. Wer drei oder mehr Kinder hat, erhält durchschnittlich sogar bis zu 70 Prozent weniger Gehalt.
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Wer jetzt aber denkt, bei Vätern sieht es genauso aus, liegt falsch. Wie die Studie zeigt, haben Kinder nur wenig Einfluss auf das Gehalt von Männern. Je nach Alter steigt das Gehalt bei Vätern sogar noch.
Im Laufe der Jahre nähern sich die Gehälter von Vätern und kinderlosen Männern schließlich an und befinden sich später auch auf einem Niveau. Der Grund: Das Einkommen von kinderlosen Männern nimmt im letzten Drittel ihres Erwerbslebens noch einmal zu.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nicht nur zwischen Männern und Frauen eine große Einkommenslücke herrscht, sondern auch zwischen Müttern und kinderlosen Frauen. Diese Einkommenslücke wird auch als „Motherhood Lifetime Penalty“ bezeichnet.
Gehaltsunterschiede von Müttern und kinderlosen Frauen: Das sind die Gründe
Die Gründe für die ungleiche Einkommensentwicklung liegen auf der Hand. Da noch immer überwiegend Frauen die Care-Arbeit, also die Kinderbetreuung, den Haushalt oder die Pflege von Angehörigen, übernehmen, sind sie häufiger von Zeiten der Erwerbslosigkeit betroffen. „Diese Rollenverteilung hat zur Folge, dass Frauen häufiger als Männer in Teilzeit arbeiten und dass ihre Erwerbsbiografien stärker als die der Männer von Zeiten der Inaktivität am Arbeitsmarkt geprägt sind“, so die Schlussfolgerung der Autorinnen der Studie, Manuela Barišić und Valentina Sara Consiglio.
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Die Ergebnisse der Studie zeigen einerseits, dass die Betrachtung der Gender Pay Gap nicht das gesamte Ausmaß der Einkommensungleichheiten zwischen Männern und Frauen abbildet. Andererseits zeigt die Studie, dass sich die Motherhood Lifetime Penalty verstärkt hat.
Zwar haben sich die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt insgesamt verbessert, sodass sich das Lebenserwerbseinkommen von kinderlosen Frauen und Männern weiter annähern konnte. Allerdings haben Mütter dadurch auch höhere Einkommenseinbußen, weil sie aufgrund „des dominierenden Modells des männlichen Ernährers bzw. Zuverdienerinnenmodells“ noch größere finanzielle Verluste in Kauf nehmen müssen als es der Fall wäre, wenn sie keine Kinder hätten.
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