Du suchst nach einem lukrativen Nebenverdienst ohne viel Aufwand und am besten von zu Hause aus? Dann wäre Dropshipping vielleicht etwas für dich. Dabei handelt es sich um ein spannendes Geschäftsmodell, das in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen hat.
Worum es genau geht und was du dafür brauchst, erfährst du hier.
Was ist Dropshipping?
Beim Dropshipping, auch Streckengeschäft oder Direkthandel genannt, handelst du ganz allgemein gesagt mit Waren. Diese befinden sich aber nicht in deinem Besitz.
Du bist quasi nur der Zwischenhändler. Du bietest die Ware zwar an, musst diese aber nicht vorab vom Großhändler erwerben, um sie verkaufen zu können. In der Regel wird eine Kundenbestellung nämlich direkt an den Großhändler weitergegeben, der die Ware verpackt und direkt an den Endkunden verschickt.
Bedeutet: Du vermarktest die Produkte; um die Lagerung und den Versand kümmert sich aber der Großhändler, mit dem du zusammenarbeitest.
Die Einkaufskosten entstehen also erst, wenn der Kunde oder die Kundin die Ware bereits bezahlt hat. Damit hast du selbst zunächst nur ein geringes Risiko, da du wenig Eigenkapital brauchst.
Beispiel: Hast du ein Geschäft, in dem du die Produkte ausstellst, brauchst du einen Raum, in dem du sie lagerst und in dem du diese den Kundinnen und Kunden präsentierst. Das bedeutet, du musst die Produkte vorab vom Großhändler erwerben. Du bist dann also darauf angewiesen, die Produkte auch zu verkaufen, da du andernfalls Verluste machst.
Gleiches gilt natürlich auch, wenn du deine Produkte nur in einem Online-Shop anbietest, aber als Direkthändler agierst. Dann brauchst du zwar keinen Verkaufsraum, du brauchst aber eine Möglichkeit, um die Produkte zu lagern und du musst sie vorab vom Großhändler erwerben.
Aber kann wirklich jede*r mit Dropshipping starten und welche Nachteile hat das Modell am Ende?
Dropshipping: Wichtige Voraussetzungen, bevor du startest
Um mit Dropshipping zu starten, musst du zunächst einige Voraussetzungen erfüllen. Du bist als Dropshipping-Händler ein Einzelunternehmer. Das bedeutet, dass du auch haftbar gemacht werden kannst, solltest du Schäden verursachen. Gibt es jedoch Schäden am Produkt, geht die Haftung auf den Produzenten über, außer die Produkte sind nicht für den europäischen Markt zugelassen.
Um hier auf Nummer sicher zu gehen, solltest du darauf achten, dass die Produkte, die du vertreibst, das CE Logo besitzen. Außerdem solltest du eine gewerbliche Haftpflichtversicherung abschließen.
Da sich die Abwicklung von Retouren oft als kompliziert erweist, solltest du eine Produktkategorie wählen, die keine hohe Retourenquote hat. Laufende Kosten solltest du gering halten und deine Zeit vor allem in Marketing und Werbung stecken.
Tipp: Eine übersichtliche Shopseite, die klar erkennbar macht, worum es geht, ist hier das A und O.
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Dropshipping: Welche Gebühren fallen an?
Auch wenn sich die Kosten für dich als Dropshipping-Händler in Grenzen halten, gibt es ein paar Gebühren, die für dich anfallen. Dazu gehören:
- Der Einkaufspreis der Waren
- Versandkosten
- Mögliche Zollgebühren
- Verwaltungskosten
- Kosten für Marketing
Schritt-für-Schritt-Anleitung, um mit Dropshipping zu starten
Schritt 1: Zunächst musst du dir eine Geschäftsidee überlegen. Du brauchst natürlich ein Produktfeld, das du Endkunden und -kundinnen anbieten möchtest. Das könnte zum Beispiel Bürobedarf, Dekoartikel oder Kosmetikartikel sein. Informiere dich vorab gut über die Wettbewerber und welche Herausforderungen bei der jeweiligen Produktkategorie möglicherweise auf dich zukommen.
Schritt 2: Um in Deutschland mit Produkten handeln zu können, musst du ein Gewerbe anmelden. Damit wirst du automatisch bei der Handelskammer und beim Finanzamt gemeldet.
Schritt 3: Der nächste Schritt ist einer der wichtigsten und bedarf etwas Zeit. Du musst dich jetzt nämlich um einen Lieferanten kümmern. Für welchen Großhändler du dich entscheidest, sollte gut durchdacht sein. Denn davon hängt am Ende zum Großteil der Erfolg deines Handels ab.
Wichtig sind hier auch die Rahmenbedingungen. Wenn du Produkte aus anderen Ländern beziehen willst, etwas aus China, musst du dich mit den rechtlichen Vorschriften des Landes beschäftigen.
Schritt 4: Nun musst du dein Shopsystem wählen. Hier gibt es verschiedene Optionen. Am einfachsten ist jedoch ein Shopsystem zu nutzen, das bereits Dropshipping-Funktionen enthält.
Schritt 5: Im nächsten Schritt musst du passende Produkte deiner gewählten Produktkategorie auswählen und diese in deinem Shop platzieren.
Schritt 6: Marketing und Kundenbetreuung gehören zu deinen größten und wichtigsten Aufgaben als Dropshipping-Händler. Dazu gehört natürlich auch die stetige Weiterentwicklung und Optimierung deines Shops. Du musst letztlich eine Marke entwickeln und den Endkunden bzw. die Endkundin davon überzeugen, das Produkt bei dir zu kaufen.
Dropshipping: Das sind die Vorteile
- Keine Kosten für Einlagerung von Waren
- Du brauchst kaum Eigenkapital
- Die Logistik, d.h. Versand und Lagerung werden übernommen
- Kosten entstehen erst, wenn der Endkunde bzw. die Endkundin bereits bezahlt hat -> daher geringes Risiko
Dropshipping: Das sind die Nachteile
- Du kannst als Einzelunternehmer für Schäden, die du verursacht hast, haftbar gemacht werden
- Da du nur einzelne Produkte abnimmst, sind die Konditionen, du mit dem Großhändler aushandelst, oftmals schlechter. Das wirkt sich negativ auf den Gewinn aus.
- Du hast das Produkt nicht gesehen und keine Kontrolle über Qualität und Versandgeschwindigkeit sowie über die Warenbestände
- Retouren können problematisch werden
Fazit zu Dropshipping
Alles in allem ist Dropshipping durchaus eine lukrative Möglichkeit, um nebenbei Geld zu verdienen. Du kannst deinen Zeitaufwand weitestgehend selbst bestimmen, musst aber gerade am Anfang einiges an Zeit investieren, um ein sinnvolles Produkt und den passenden Großhändler zu finden und um einen Shop aufzubauen. Gleichzeitig brauchst du kaum Eigenkapital.
Hast du eine gute Idee, weil du etwa ein Nischenprodukt gefunden hast, bei dem du dir sicher bist, dass es für Kundinnen und Kunden von Interesse ist, kann Dropshipping durchaus gut funktionieren.
Dennoch sollte dir bewusst sein, dass es schwierig sein wird, eine hohe Marge zu erzielen, da viele der bewehrten Händlerinstrumente wie Cross-Selling oder Rabattaktionen nicht möglich sind.
Quellen:
Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland
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