Es gibt Jobs, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Nachwuchsmangel ist hier Fehlanzeige. Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen im Jahr 2020 zählten laut „Statista“ unter anderem Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel oder auch Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement. Aber auch die Ausbildung zum/zur Verkäufer*in oder Fahrzeugmechatroniker*in waren 2020 beliebt.
Doch nicht alle Berufe sind so gefragt. Auf der anderen Seite gibt es in vielen Bereichen einen Fachkräftemangel, unter anderem im Pflege- und Gesundheitsbereich. Auch im öffentlichen Nahverkehr droht zukünftig ein Fachkräftemangel, wenn sich die Personalsituation zukünftig nicht ändert.
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Der Grund für den drohenden Personalmangel liegt in der Altersstruktur
Der Grund für den drohenden Personalengpass liegt vor allem an der Altersstruktur. Laut dem Statistischen Bundesamt waren im Jahr 2021 36% der Bus- und Bahnfahrer*innen über 55 Jahre alt. Daraus resultiert, dass etwa ein Drittel der Bahnfahrer*innen in den kommenden zehn Jahren in Rente gehen wird.
Der Anteil an Bus- und Bahnfahrer*innen unter 35 Jahren liegt hingegen gerade einmal bei 13 %. Insgesamt ist der Anteil an Erwerbstätigen über 55 Jahren mit 25 % deutlich geringer als es in der Berufsgruppe der Bus- und Bahnfahrer*innen der Fall ist.
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Frauen sind besonders gefragt
Insbesondere Frauen sind in diesem Beruf gefragt. Denn mit einem Anteil von nur 14 % sind weibliche Bus- und Bahnfahrer stark unterrepräsentiert.
Nachdem sich das 9-Euro-Ticket im Jahr 2022 bereits großer Beliebtheit erfreute, ist zu erwarten, dass der Bedarf an Fahrer*innen im öffentlichen Nahverkehr auch mit der Einführung des Deutschlandtickets noch einmal steigt.
Aktuell noch kein Engpassberuf
Dennoch handelt es sich bei dem drohenden Personalmangel lediglich um ein mögliches Zukunftsszenario. Denn aktuell gibt es noch keinen Engpass an Bus- und Bahnfahrer*innen, wie die Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus dem Jahr 2021 belegt. Wenn die Kluft zwischen Nachwuchskräften und älteren Bus- und Bahnfahrer*innen jedoch weiter wächst, ist ein Fachkräftemangel die zwangsläufige Folge.