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Working Moms: 5 Tipps, um Job und Familie unter einen Hut zu bringen

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Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist für viele Frauen eine Herausforderung. Sei es durch fehlende Betreuung, mangelnde Unterstützung in den Unternehmen oder andere Rahmenbedingungen. Annika Milz, Leiterin des institutionellen Geschäfts bei der Fondsgesellschaft Fidelity International, weiß, wie es dennoch klappen kann.

Inhaltsverzeichnis

Kinder kriegen und dennoch beruflich erfolgreich sein: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist immer noch ein sehr schwieriges Thema. Viele Menschen erfahren selbst, wie schwierig eine Koexistenz dieser beiden Bereiche sein kann. Glücklicherweise gibt es aber auch immer mehr Frauen, die zeigen: Man kann durchaus beides haben. Auch Unternehmen werben zunehmend damit und arbeiten daran, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

In diesem Gastbeitrag beleuchtet Annika Milz, Leiterin des institutionellen Geschäfts bei der Fondsgesellschaft Fidelity International und Mutter zweier Kinder, das Thema und zeigt, wie der Spagat zwischen Job und Familie klappt.

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Welches Arbeitspensum kann ich bewältigen? Wie viel Zeit möchte ich mit meinen Kindern verbringen?

1. Was geht – und was geht nicht?

Das Leben als Führungskraft mit Kindern ist anstrengend. Viele Dinge passieren gleichzeitig – vieles kommt aus heiterem Himmel – im Beruf wie privat. Als mein nächster Karriereschritt nach der Geburt meiner Kinder anstand, habe ich mich wie viele Frauen gefragt: Welches Arbeitspensum kann ich bewältigen? Wie viel Zeit möchte ich mit meinen Kindern verbringen? Was passiert, wenn die Kinder krank sind oder Ferien haben? Mich hat die neue Position wirklich gereizt. Die Frage nach meinen Belastungsgrenzen habe ich mir aber ebenfalls sehr bewusst gestellt.

Bevor ihr also mit eurem Arbeitgeber sprecht, solltet ihr euch ehrlich fragen, unter welchen Rahmenbedingungen ein Wiedereinsteig realistisch ist und eure eigenen Wünsche und Vorstellungen genau kennen. Ehrlichkeit ist hier der Schlüssel. Vereinbart ihr mit eurem Arbeitgeber Dinge, die ihr so in der Realität dann öfter nicht einhalten könnt, bringt das weder eurem Arbeitgeber noch euch etwas.

Seid ruhig mutig und macht aktive Vorschläge für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sprecht moderne Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten an, wenn das euer Wunsch ist. Fest steht: Wer Job und Familie unter einen Hut bringen will, der braucht einen konkreten Plan.

2. Organisation reiner Arbeits- oder reiner Familientage

Alles ein bisschen zu machen, heißt oft, nichts richtigzumachen. Wichtig ist mir daher, dass ich mich an meinen Arbeitstagen voll auf den Job konzentrieren kann. Dann sind mein Mann oder die Großeltern für die Kinder vom Aufstehen über die Hausaufgabenbetreuung bis hin zum ins Bett bringen zuständig.

An den anderen Tagen sind dann meine Familie und ich dran. Auch, wenn unsere Lösung gut funktioniert, hat uns Corona zugegebenermaßen vor Herausforderung gestellt. Hier hilft nur die Erkenntnis, dass man manchmal auch Fünfe gerade sein lassen muss.

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3. Netzwerke aufbauen und Mentoren suchen

In der männerdominierten Finanzwelt wollte ich nie die Rolle eines „besseren Manns“ einnehmen. Ich habe jedoch immer analysiert, was Menschen erfolgreich macht. Sich zu vernetzen, gesehen zu werden, über das zu sprechen, was man tut und wofür man einsteht, liegt vielen Frauen vielleicht weniger im Blut als Männern, ist aber extrem wichtig. Je höher man die Karriereleiter steigt, desto entscheidender sind gute Netzwerke sogar. Auch sollte man sich geeignete Mentoren suchen, die bei der Karriere- und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen können.

Idealerweise sollte ein Mentor nicht aus dem direkten Arbeitsumfeld kommen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Er oder sie sollte jedoch bereits eine ähnliche Situation gemeistert haben und die Herausforderungen gut einschätzen können. Neben der Frage „mit wem“ spielt auch das „Wie“ eine wichtige Rolle. Wie werde ich besser wahrgenommen? Wie erlange ich Präsenz und Gravitas in wichtigen Konferenzen?

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Eine weitere Kunst ist, seine Arbeitszeit auf wirklich relevante Aufgaben zu konzentrieren und Unwichtiges über Bord zu werfen.

4. Fokussiert sein

Die Finanzwelt ist für mich extrem spannend. Rund um die Uhr und rund um den Globus spiegeln die Börsen unternehmerische und volkswirtschaftliche Trends wider. Die Tatsache, dass die Finanzmärkte nie schlafen, zeigt auch, dass man nicht jede Entwicklung verfolgen kann und Schwerpunkte setzen muss. In meiner Position sollte man zwar zum Wirtschaftsgeschehen grundsätzlich am Ball bleiben, muss aber z. B. nicht jedes Detail zu einer Einzelaktie wissen.

In der heutigen Informationsgesellschaft ist es eine Herkulesaufgabe, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Eine weitere Kunst ist, seine Arbeitszeit auf wirklich relevante Aufgaben zu konzentrieren und Unwichtiges über Bord zu werfen. Phasen, in denen man der operativen Hektik des „daily business“ entkommen und Aufgaben mit etwas Abstand neu bewerten kann, sind also hilfreich.

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5. Aufgaben delegieren und Hilfe annehmen

Bei einem Training hat sich gezeigt, dass ich mehr Aufgaben delegieren könnte, sie aber oft „schnell“ selbst erledige. Zum Teil aus Rücksicht zu Kollegen, die auch viel zu tun haben, und zum Teil, weil ich den mit dem Delegieren verbundenen Aufwand gescheut habe. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass das Delegieren meist eine Chance ist – um anderen eine Gelegenheit zu geben, sich zu beweisen oder, um Aufgaben grundsätzlich zu überdenken.

Viele Menschen nehmen ungern Hilfe an, weil dies auch als Form der Schwäche angesehen werden kann. Ich habe auch gelernt, nicht immer alles perfekt machen zu wollen. Dann bleibt die Wäsche mal einen Tag liegen oder zum Mittagessen gibt es manchmal Pizza. Auf lange Sicht sind alle entspannter und glücklicher.