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Hilfe! Mein Chef mobbt mich – Diese Beispiele sprechen für Diskriminierung im Job

Frau fasst sich an die Stirn an ihrem Schreibtisch im Büro. Im Hintergrund stehen Kolleginnen und Kollegen.
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Vorab im Video: Grausamer Dating-Trend: Das steckt hinter "Pigging"

Diese Dating-Masche grenzt an Mobbing.

Sticheleien, Ausgrenzung, ständiger Druck? Woran du Mobbing im Job erkennst – und was du jetzt tun kannst.

Eigentlich solltest du morgens mit einem guten Gefühl zur Arbeit gehen – aber stattdessen schnürt sich dir schon beim Gedanken an den Tag im Büro der Magen zu. Kein Lob, keine Fairness, dafür Seitenhiebe, ständiger Druck oder einfach das Gefühl, nicht dazuzugehören?

Klingt nach Mobbing – und ja, das kann auch von deinem Chef bzw. deiner Chefin ausgehen. Ob durch fiese Aufgabenverteilung, ignorierte Leistungen oder ständiges Kleinmachen: Mobbing am Arbeitsplatz ist leider kein Einzelfall. Und es trifft längst nicht nur „die anderen“.

Das spricht dafür, dass du von Kolleginnen und Kollegen gemobbt wirst

Oftmals ist Mobbing sehr eindeutig erkennbar und Täter*innen versuchen erst gar nicht, die Schikane zu verheimlichen. Der eindeutigste Fall: Kolleg*innen verweigern die Zusammenarbeit oder Kommunikation. Bedeutet, man wird nicht zu Meetings eingeladen oder bewusst ignoriert.

Manchmal spricht auch das gesamte Team absichtlich nicht mit einer bestimmten Person (z. B. beim Mittagessen, in der Pause). Erlebst du Situationen wie diese, bist du eindeutig Opfer von Mobbing.

Achtung! Hat man einmal vergessen dich zu einem Meeting einzuladen oder sind Kolleg*innen einmal ohne dich in die Mittagspause gegangen, muss das nicht gleich bedeuten, dass du bewusst diskriminiert wirst. Vielleicht bist du noch nicht im E-Mail-Verteiler oder man hat versehentlich vergessen dich einzuladen. Passieren solche Vorkommnisse jedoch regelmäßig, ist die Sache eindeutig.

Oftmals erleben Betroffene aber auch direkte verbale Attacken, wie abwertende Kommentare über Aussehen, Herkunft oder persönliche Eigenschaften.

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Vielleicht hast du schonmal mitbekommen, wie Kolleginnen oder Kollegen schlecht über dich reden oder sich lustig machen. Dazu gehört auch die Verbreitung falscher Gerüchte. Vielleicht erlebst du auch ständige Kritik an der Arbeit und bemerkst, dass diese nicht konstruktiv ist.

Hierbei handelt es sich eindeutig um Mobbing. In diesem Fall solltest du dich nicht davor scheuen, das Gespräch mit einem Kollegen bzw. einer Kollegin zu suchen, dem oder der du vertraust. In vielen Unternehmen gibt es auch Mediatoren bei Problemen unter Beschäftigten. Auch die Personalabteilung oder deine Vorgesetzten können eine Anlaufstelle sein.

Das spricht dafür, dass du von deinem Chef oder deiner Chefin gemobbt wirst

Mobbing erfolgt nicht immer nur durch Kolleginnen und Kollegen, sondern auch durch Vorgesetzte. Das kann für Betroffene besonders schlimm sein, weil es mit Ängsten rund um einen Jobverlust einhergehen kann.

Wenn dein*e Chef*in ständig alle anderen lobt, nur dich nicht und du erkennst ein klares Muster, kann das für gezieltes Mobbing sprechen. Statt Anerkennung wird deine Leistung vielleicht sogar anderen zugeschrieben. Das kann psychisch sehr belastend sein und einen dauerhaft runterziehen.

Mobbing geht auch nicht selten einem Burnout voran. Stellt dein Chef oder deine Chefin dir bewusst Aufgaben, die du aufgrund mangelnder Kenntnisse gar nicht bearbeiten kannst oder türmen sich die To-dos auf deinem Schreibtisch, kann das zu chronischer Überforderung führen.

Auch möglich: Dir werden als Arbeitnehmer*in ausschließlich sinnlose Aufgaben zugewiesen, was Unterforderung zur Folge hat und im schlimmsten Fall zum Boreout führt.

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Vielleicht wirst du auch permanent durch deinen Chef oder deine Chefin kontrolliert. Jeder deiner Schritte wird überwacht und genau unter die Lupe genommen. Manchmal werden Informationen auch bewusst zurückgehalten, sodass du die Arbeit gar nicht korrekt erledigen kannst.

Extreme Fälle können sich auch in Sabotage der Arbeit äußern, z. B. gelöschte Dateien oder manipulierte Unterlagen. Damit wird versucht, jemanden gezielt aus dem Unternehmen zu drängen.

Mobbing am Arbeitsplatz: Das kannst du tun, wenn dich dein Chef oder deine Chefin diskriminiert

Ein erster Schritt, wenn du dich von deinem Vorgesetzten gemobbt fühlst: Vertraue dich anderen an! Auch hier bieten sich insbesondere vertraute Kolleginnen und Kollegen an. Ob du deinen Chef oder deine Chefin direkt auf die Diskriminierung ansprechen solltest, hängt vom Einzelfall ab. Denkbar wäre über die Personalabteilung ein Gespräch zu organisieren, bei der eine neutrale Person anwesend ist und vermitteln kann.

Sollte es keine Lösung geben oder sich dein*e Chef*in uneinsichtig zeigen, solltest du einen Abteilungswechsel erwägen. Ist das nicht möglich und du leidest stark unter der Diskriminierung, bleibt am Ende nur der Jobwechsel.

Auch wenn es sich hierbei um einen radikalen Schritt handelt, solltest du immer bedenken, dass es um deine psychische Gesundheit geht und diese Vorrang hat. Letzteres gilt natürlich auch für den Fall, dass das Mobbing durch Kolleginnen und Kollegen ausgeht.

Mobbing kann im äußersten Fall auch zu physischen Angriffen führen. Auch sexuelle Belästigung kann Teil oder Folge von Mobbing sein. Bist du davon betroffen, solltest du dich umgehend an die nächsthöhere Instanz in deinem Unternehmen oder an die Polizei wenden.

Hilfsangebote für Betroffene

Wer mitbekommt, wie jemand gemobbt wird oder selbst betroffen ist, aber nicht weiß, wie man helfen kann, kann immer auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Zur Verfügung stehen zum Beispiel:

Noch etwas Wichtiges zum Schluss: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Solltet ihr massive Probleme und Sorgen haben, scheut euch nicht, euch professionelle Hilfe zu holen. Niemand muss alle schwierigen Phasen im Leben alleine durchstehen können. In diesem Sinn: Alles Gute und passt auf euch und eure Lieben auf!