Inhaltsverzeichnis
- Was sind Soft Skills?
- Soft Skills bei der Jobsuche
- Soft Skills im Arbeitsalltag
- Wie kann man Soft Skills trainieren?
Hast du schonmal von Soft Skills gehört? Gemeinsam mit den sogenannten Hard Skills gehören sie mittlerweile fest zum Fachjargon, wenn es um die Fähigkeiten von Arbeitnehmer*innen geht.
Aber was genau sind diese Soft Skills eigentlich? Und ist es wichtig, diese „weichen Kompetenzen“ zu besitzen? Wir klären auf.
Was sind Soft Skills?
Unter Soft Skills, zu Deutsch „weiche Kompetenzen“, versteht man persönliche Fähigkeiten, Charaktermerkmale, Verhaltensweisen oder Einstellungen, die über fachliches Wissen hinaus gehen.
Während Hard Skills, auch Fachkompetenzen genannt, häufig in der Schullaufbahn oder während Studium und Ausbildung entwickelt werden, entstehen Soft Skills im Laufe des gesamten Lebens. Und: Sie sind meist trainierbar.
Welche Soft Skills gibt es?
Soft Skills lassen sich nur schwer messen, anders als es bei vielen Hard Skills der Fall ist. Das macht Sinn, schließlich kann es sich dabei um soziale, persönliche oder auch methodische Kompetenzen handeln.
Hier ein paar Beispiele:
1. Methodisch: Gute Auffassungsgabe, Disziplin, Organisationstalent, Zuverlässigkeit, Zielorientierung
2. Persönlich: Selbstbewusstsein, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Kreativität, Ehrgeiz, Motivation, Verantwortungsgefühl
3. Sozial: Empathie, Teamwork, Kommunikationsstärke, Durchsetzungsvermögen, Menschenkenntnis
Neben diesen ausgewählten Soft Skills gibt es eine große Menge weiterer Kompetenzen, die im Arbeitsalltag eine große Bedeutung spielen können. Flexibilität, eine gute Auffassungsgabe oder selbstständiges Arbeiten gehören etwa auch dazu.
Und was sind Hard Skills?
Unter Hard Skills versteht man Fachkompetenzen, die zum Großteil gemessen werden können. Sie sind das Pendant zu den Soft Skills und existieren unabhängig von diesen. Zu Hard Skills gehören beispielsweise:
- Akademische Abschlüsse
- Fremdsprachen
- Berufserfahrung
- Fachkompetenzen
- Software-Kenntnisse
Soft Skills bei der Jobsuche
Worauf achtet die Personalabteilung, wenn es darum geht, einen neuen Angestellten einzustellen? Klar, berufliche Qualifikationen, Erfahrung und Co. sind wichtig. Aber eben auch die Soft Skills:
- Soft Skills ergänzen das fachliche Können. Beide Faktoren arbeiten Hand in Hand und ergeben gemeinsam im Idealfall einen passenden Arbeitnehmer.
- Sie machen den/die Bewerber*in interessant. Denn dadurch hebt man sich von der Konkurrenz ab.
- Soft Skills geben Hinweise darauf, wie die zukünftige Zusammenarbeit ablaufen könnte. Handelt es sich um einen Teamplayer oder einen Einzelkämpfer?
- Sie können zudem einiges über die Potenziale des Bewerbenden aussagen. Fachkompetenzen lassen sich erwerben, wenn ein entsprechendes Grundgerüst besteht – zum Beispiel Soft Skills wie Motivation und Kritikfähigkeit.
Ganz klar, Soft Skills und Hard Skills ergänzen sich und bilden ein Gesamtpaket. Fachkompetenz ohne soziale Fähigkeiten? Schwierig. Toller Teamgeist, aber kein Know-How? Keine Chance.
Können im Bewerbungsprozess betonen
Die große Schwierigkeit bei Soft Skills? Personaler*innen können sie, anders als etwa einen Schulabschluss, nicht sonderlich gut nachvollziehen. Deshalb sollte man als Bewerber*in versuchen, sie hervorzuheben. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Lebenslauf
Hast du vielleicht einen längeren Sprachkurs mit Zertifikat belegt? Einen Rhetorikkurs oder eine Computerschulung absolviert? Dann kannst du diese Kompetenzen ruhig im Lebenslauf unter „Sonstige Fähigkeiten“ aufführen.
2. Anschreiben
Deine Fähigkeiten lassen sich auch im Anschreiben ansprechen. Hier ist es wichtig, nicht einfach Behauptungen in den Raum zu werfen. Erkläre besser, wann du welche Kompetenzen erfolgreich eingesetzt hast. Wo hast du besonderen Teamgeist gezeigt? Wie belegst du deine gute Organisationsfähigkeit?
3. Referenzen
Auch immer wertvoll: Referenzen! Wenn in einem Arbeitszeugnis steht, dass du mit deinen Kommunikationsfähigkeiten oder deinem Zeitmanagement glänzt, dann ist das für die Personalabteilung gut verifizierbar.
4. Bewerbungsgespräch
Im Bewerbungsprozess werden Soft Skills gerne im Vorstellungsgespräch oder im Assessment-Center geprüft. So können Personaler*innen sich selbst ein Bild davon machen. Also, scheue dich nicht, zu zeigen, was du kannst!
Lesetipp dazu: Stärken und Schwächen – So gelingt das Vorstellungsgespräch
Die wichtigsten Soft Skills laut Personalern
Je nachdem, in welchem Arbeitsumfeld du arbeitest und welche Aufgaben du erledigst, sind einige Soft Skills natürlich wichtiger als andere. Ein Designer braucht etwa mehr Kreativität als ein Krankenpfleger.
Dennoch gibt es Kompetenzen, die sich viele Personaler*innen von Bewerbern wünschen. Statista fand in einer Umfrage mit Personaldienstleistern etwa heraus, dass gute Problemlösung, Belastbarkeit, Entscheidungskompetenz und Zielorientierung sehr zentral sind.
Laut LinkedIn waren 2020 die Top Soft Skills, mit denen potenzielle Arbeitnehmer*innen beeindrucken können, Teamfähigkeit, Zeitmanagement, Anpassungsfähigkeit, Kreativität und emotionale Intelligenz.
Soft Skills im Arbeitsalltag
Habt ihr schonmal jemanden getroffen, der fachlich ein absolutes Genie ist, zwischenmenschlich aber eine wahre Herausforderung? Oft fehlt es einer solchen Person an Soft Skills – was die Zusammenarbeit ganz schön erschwert.
Kein Wunder also, dass Soft Skills nicht nur im Bewerbungsgespräch, sondern auch im Arbeitsalltag und für den beruflichen Erfolg von großer Bedeutung sind. Denn wer kommt heutzutage zum Beispiel noch ohne Networking aus? Gute Kommunikation ist dabei das A und O.
Und auch wenn es um Beförderungen oder Führungspositionen geht, sind nicht nur fachliche Kenntnisse, sondern auch Fähigkeiten wie Organisationstalent, Krisenmanagement oder emotionale Intelligenz enorm wichtig.
Möglichkeiten für beruflichen Erfolg
Welche Eigenschaften haben erfolgreiche Führungskräfte deiner Meinung nach? Faktoren wie Durchsetzungsstärke, Kompromissfähigkeit und Organisationstalent kommen sicherlich in den Sinn. Aber auch, Mitarbeitende zu motivieren und zu begeistern, gehört dazu.
Und was sind diese Eigenschaften? Ganz klar: Soft Skills. Keine Führungskraft ist mit allen Führungskompetenzen geboren. Dabei sind bestimmte Soft Skills aber gute Grundlagen, um sowohl „harte“ als auch „weiche“ Kompetenzen zu erweitern.
Eine Person, die Eigeninitiative zeigt, lernwillig ist und sich auch von Kritik nicht abschrecken lässt, sondern sie als Lektion annimmt, hat deutlich mehr Zukunftspotenzial als unflexible und unmotivierte Kollege*innen – und das fällt auf.
Die wichtigsten Skills für Führungskräfte
Welche Eigenschaften sollte man haben, wenn man mehr Verantwortung übernehmen und die Karriereleiter erklimmen will? Laut Manager Magazin sind diese Soft Skills gute Investitionen für deinen Berufsweg:
- Emotionale Intelligenz
- Selbstreflexion
- Achtsamkeit
- Resilienz
- Anpassungsfähigkeit
- Neugierde
Hört sich eigentlich machbar an, oder? Trau dich, deine Kompetenzen auszubauen und deinen Berufsweg mit Selbstbewusstsein zu beschreiten. Denn Soft Skills kann man erlernen!
Wie kann man Soft Skills trainieren?
Falls du jetzt das Schwitzen anfängst, weil du Lücken in deinen Soft Skills siehst: Keine Sorge, man kann diese Kompetenzen durchaus entwickeln. Das kannst du eigenständig angehen und so deine „Employability“ erhöhen:
1. Defizite erkennen
Welche Soft Skills fehlen dir deiner Meinung nach? Und in welchen Bereichen kannst du glänzen? Das Sprichwort „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“ ist hier definitiv wahr. Nur indem du deine Schwächen erkennst, kannst du sie ausbügeln.
2. Ziele festlegen
Welches Ziel verfolgst du, wenn du deine Soft Skills verbesserst? Indem du dir klarmachst, worauf du hinarbeitest, kannst du relevante Soft Skills ausarbeiten. Ein Erfolgsjournal (auf Amazon kaufen*) hilft dir, deine Visionen festzuhalten und zu realisieren.
3. Möglichkeiten nutzen
Je nachdem, welche Soft Skills du aufbessern willst, kannst du unterschiedlich an die Sache herangehen. Dein Small Talk braucht etwas Übung? Dann trink öfter einen Kaffee mit Kolleg*innen oder sprich mit Nachbarn am Briefkasten.
Es geht dir um spezifische Fähigkeiten oder du wünschst dir etwas mehr Anleitung? Universitäten, Volkshochschulen und Co. bieten Trainings zu Themen wie Zeitmanagement, Rhetorik oder auch Selbstpräsentation an. Oft bekommst du hier sogar ein Zertifikat – praktisch!
Tipp: Viele Unternehmen bilden ihre Angestellten gezielt weiter. Das kommt nicht nur den Arbeitnehmer*innen zugute, es macht auch die Unternehmen attraktiver für Bewerber*innen. Frag also ruhig mal bei deinem Arbeitgeber nach!
3. Ausdauer zeigen
Nur weil Soft Skills „weiche Kompetenzen“ sind, heißt das nicht, dass sie einem in den Schoß fallen. Wie bei jeder neuen Fähigkeit heißt es zunächst: Üben, üben, üben. Arbeitet am besten auch im Alltag daran, dann gehen sie bald in Fleisch und Blut über.
Karriere, Beruf und Berufung – trau dich und beschäftige dich aktiv mit deinen beruflichen Zielen. Lies dich ein und vernetze dich mit anderen. So wirst du nach und nach deine Bestimmung finden und kannst einen Beitrag leisten. Dein beruflicher Erfolg liegt in deiner Hand.