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Brezel backen: So gelingt der Oktoberfest-Klassiker

Salzbrezel in einem Korb
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Vorab im Video: So gelingt selbst gemachtes Obazda

Laugenbrezel lieben wir. Nicht nur zur Oktoberfestzeit. Wie ihr den bayrischen Klassiker selbst machen könnt, erklären wir euch.

Auch, wenn das Oktoberfest schon fast in den Startlöchern steht, braucht man keine Wiesn für herzhaften Brezel-Genuss. Weil das Salzgebäck frisch am besten schmeckt, wollen wir uns anschauen, wie man Brezeln selber backen kann. Denn frischer als von der Marke Handmade geht’s nicht.

Wer jetzt schon die Turnschuhe schnürt, um in den Supermarkt zu stürmen – nein, wir wollen keine Tiefkühlbrezeln aufbacken, sondern die Brezeln selber machen. So richtig, mit Hefeteig kneten und Salz drüber streuen und so.

Bock? Dann los! Hier kommt das Brezel-Grundrezept, das ihr nach Geschmack (verzeiht uns den flachen Wortwitz) aufbrezeln könnt. Das Rezept eignet sich für Salzbrezeln und Laugenbrezeln gleichermaßen – macht einfach draus, was ihr wollt.

Funfact: Die Brezen, Brezn oder Brezel gehört zu den ältesten Gebäckarten überhaupt und ziert nicht umsonst das Gildezeichen der Bäckerszunft. Die verschlungenen Enden stehen dabei symbolisch für die Unendlichkeit und ein langes, fruchtbares Leben.

Lesestoff: Hol dir das Oktoberfest mit selbst gemachtem Obazda nach Hause!

Brezeln selber machen: Grundrezept mit Hefe

Um Brezeln zu backen, setzt ihr einen Öl-Hefeteig an. Nach dem Formen der Brezeln bestreut ihr das Gebäck mit grobkörnigem Meersalz. Wenn ihr die Brezeln selber macht, könnt ihr statt Salz aber auch andere „Toppings“ wählen. Beliebt sind beispielsweise Sesam, Mohn, Kümmel- oder Fenchelsamen.

Ihr braucht diese Zutaten:
Für 10–12 Brezeln

  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 1 TL Salz
  • 500 g Weizenmehl Type 405 oder 1050
  • 300–375 ml Milch (lauwarm)
  • 1 Würfel Hefe (42 g) oder 2 Päckchen Trockenhefe
  • 1/2 TL Zucker
  • 1–2 TL sehr grobes Salz zum Bestreuen
  • Mehl zum Ausformen
  • Backpapier
  • 2 Backbleche

So einfach gelingt die Zubereitung:
1. Öl, Salz und Mehl in eine Schüssel geben. Die lauwarme Milch mit Hefe und Zucker verschlagen und dazugießen. Alles mit dem Knethaken des Rührgeräts für ca. 5 Minuten zu einem weichen Teigkloß vermengen. Den Teig mit Wasser befeuchten oder mit Mehl bestäuben und die Schüssel mit einem sauberen Küchentuch bedecken. Den Hefeteig etwa 30 Minuten warm stellen und ruhen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

2. Zwei Backbleche befeuchten und mit Backpapier auslegen. Den aufgegangenen Hefeteig in 10–12 gleich große Stücke teilen. Die Portionen auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche in fingerdicke, ca. 50–55 cm dicke Rollen formen und die Enden zu der typischen Brezel-Form verschlingen. Achtet darauf, dass die beiden Öffnungen im Teig möglichst groß sind – sie werden beim Backen enger.

Tipp: Statt der Brezel-Form könnt ihr die Teiglinge auch als Rollen zu Laugenstangen oder als Kugeln zu Laugenbrötchen ausbacken. Wer aufgeplatzte Stellen mag, setzt vor dem Backen im Ofen ein paar Querschnitte an der Teigoberfläche. Nach dem Ruhen kocht ihr die salzigen Brezeln wie unten beschrieben im heißen Natronbad aus.

3. Die Brezeln großzügig mit Wasser bepinseln. Darüber nach Belieben Salz streuen und die Salzkörner leicht in den Brezelteig drücken, damit das Salz nicht so schnell abfällt. Teiglinge auf die vorbereiteten Bleche verteilen und nochmals an einem warmen Ort gehen lassen, bis sie zu doppelter Größe gewachsen sind. Also auf dem Blech genügend Platz zwischen den einzelnen Brezeln lassen!

4. Den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und die Brezeln auf den Blechen nacheinander auf oberer Einschubhöhe für 18–20 Minuten goldbraun ausbacken. Für besonders knusprige Brezeln stellt ihr beim Backen ein ofenfestes Gefäß mit heißem Wasser auf den Ofenboden.

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So einfach könnt ihr Laugenbrezeln selber machen

Aus hellen Softbrezeln könnt ihr im Handumdrehen braun gebrannte Laugenbrezeln machen, indem ihr die ungebackenen Brezeln kurz in heißer Natronlauge kocht. Dadurch bekommt die Brezel eine krosse Schale, während das Innere lecker weich und saftig bleibt.

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Wichtig ist, dass ihr zum Aufkochen der Lauge einen rostfreien Edelstahl- oder Emailletopf verwendet. Keine Töpfe oder Bleche aus Aluminium nehmen, da es hier zu einer chemischen Reaktion mit dem Natron kommt. Natronlauge wirkt stark ätzend – seid daher vorsichtig beim Kochen der Brezeln und schickt eure Kinder und Haustiere vorsichtshalber aus der Küche.

So kocht ihr Brezeln im Laugenbad:
Ihr braucht:

  • 2 EL Natron (4%-iges Natriumcarbonat aus der Apotheke)
  • 2 l Wasser

Die Zubereitung:
Natron für 10 Minuten in Wasser aufkochen. Nun die aufgegangenen Brezeln (nach dem Ruhen) einzeln für 20–30 Sekunden in die heiße Lauge geben. Die gebräunten Teiglinge vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus dem Laugenbad heben, auf das vorbereitete Backblech legen und mit grobem Salz bestreuen. Das Laugengebäck wie im Grundrezept oben beschrieben im Ofen ausbacken.

Tipp: Bestrichen mit etwas Butter ist das warme Laugengebäck ein Gedicht. Selbstgemachte Brezeln sind ebenfalls eine geniale Alternative zum langweiligen Butterbrot. Einfach Brezel horizontal halbieren, nach Wunsch belegen, zuklappen, und rein damit in die hippe Lunchbox. Eure Kinder werden es lieben!

Genau wie Kuchen, Brot und Brötchen könnt ihr die selbstgebackenen Brezeln bequem einfrieren, sodass ihr immer einen Vorrat parat habt, wenn Gäste auf der Matte stehen oder ihr spontanen Salzhunger habt.