Inhaltsverzeichnis
- Drei Tricks zum Ingwer-Kauf
- Ingwer lagern und haltbar machen
- 1. Ungeschälten Ingwer bei Raumtemperatur lagern
- 2. Geschälten Ingwer im Kühlschrank aufbewahren
- 3. Ingwer einfrieren und einfach dosieren
- 4. Ingwer trocknen und zu Ingwerpulver verarbeiten
- 5. Ingwer einlegen und für Sushi konservieren
- 6. Ingwer einkochen oder kandieren
- 7. Ingwer anpflanzen und selber ernten
Für die meisten Rezepte braucht man gerade mal ein daumengroßes Stück Ingwer. Ingwerknollen sind allerdings deutlich größer. Was also tun mit dem Rest vom Ingwer? Und vor allem: Wohin damit, wenn man nicht will, dass der Ingwer schlecht wird und schimmelt?
Keine Sorge, Ingwer ist in der Lagerung recht unkompliziert. Wichtig ist, dass ihr ihn vor Sonne und Feuchtigkeit schützt. Zu viel Licht trocknet den Ingwer aus; Nässe lässt ihn schneller faulen. Trotzdem könnt ihr Ingwer im Kühlschrank aufbewahren. Was ihr dabei beachten müsst, erfahrt ihr hier.
Außerdem verraten wir euch, wie ihr eine Ingwer-Reserve anlegen könnt. Richtig gelagert ist Ingwer lange haltbar – und wir reden hier nicht nur von ein paar Wochen, sondern von mehreren Monaten. Bestenfalls werdet ihr zum Selbstversorger und könnt euren eigenen Ingwer ernten.
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Drei Tricks zum Ingwer-Kauf
Bevor es darum geht, den Ingwer zu verbrauchen, wollen wir euch zeigen, wie ihr schon beim Einkauf das Risiko von schimmelndem Ingwer senken könnt. Dazu vorab drei Shopping-Tricks.
1. Wenig Ingwer kaufen: Braucht ihr laut Rezept kaum Ingwer, wählt ihr im Supermarkt eine besonders kleine Knolle aus. Bitte nicht hingehen und ein Stück Ingwer abbrechen – die Stelle schließt sich zwar wieder, wird aber holzig. Und das ist ziemlich assi den anderen Kunden gegenüber.
2. Ingwerpulver kaufen: Kocht ihr selten mit Ingwer und wollt ausnahmsweise damit ein asiatisches Rezept ausprobieren, könnt ihr zu getrocknetem Ingwerpulver aus dem Gewürzregal greifen. Das hält gefühlt ewig. Geschmacksintensiver ist und bleibt allerdings frischer Ingwer.
3. Intakten Ingwer kaufen: Achtet darauf, dass die Ingwerschale straff und seidig glatt ist. Weiche Stellen deuten auf Fäule hin. Sieht der Ingwer außen verschrumpelt aus, ist er innen meist faserig und hart. Dann eignet sich die Wurzel höchstens noch für Ingwertee.
Tipp: Um weniger Abfall zu produzieren, wählt ihr am besten eine Ingwerwurzel ohne Knübbelchen an den Seiten. Die Verästelungen sind in der Regel sehr trocken oder so klein, dass sie spätestens beim Schälen wegfallen. Da Ingwer im Supermarkt abgewogen wird und ihr pro Gramm bezahlt, könnt ihr euch diesen Schwund auch sparen. Übrigens: Günstiger ist Ingwer im Asialaden.
Im Video: Die wichstigsten Tipps zum Lagern von Ingwer
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Ingwer lagern und haltbar machen
Wie lagert man Ingwer richtig? Was macht man mit den Resten? Und kann man Ingwer selber anpflanzen? Antworten auf diese Fragen bekommt ihr hier.
Life-Hack: Ingwer trocknet nicht so schnell aus, wenn ihr das Rhizom (also den Wurzelstock) nicht in der Mitte, sondern an den dünnen Seitenteilen anschneidet und die Enden zuerst verbraucht. Nutzt beim Ingwer schälen kein Messer, sondern die Rückseite eines kleinen Löffels – einfach den Ingwer abschaben, um nicht versehentlich die Nährstoffe dicht unter der Schale wegzuschneiden.
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1. Ungeschälten Ingwer bei Raumtemperatur lagern
Wie und wo ihr frischen Ingwer lagert, hängt in erster Linie davon ab, ob die Knolle bereits geschält ist oder nicht. Ungeschälter Ingwer lässt sich problemlos bei Zimmertemperatur aufbewahren – vorausgesetzt, es ist nicht gerade Hochsommer.
Um sicherzugehen, dass nicht zu viel Licht an die Wurzel kommt, wickelt ihr sie in Küchenpapier ein und legt sie in einer luftdicht verschlossenen Box an ein schattiges Plätzchen – etwa in die Vorratskammer. So hält sich der Ingwer eine gute Woche.
Tipp: Wird dem Ingwer zu warm, beginnt er wie falsch gelagerte Kartoffeln auszutreiben. Junge Triebe sind nicht weiter gefährlich. Einfach großzügig abschneiden und den Ingwer wie gewohnt zubereiten.
Im Video: Drei Rezepte für Ingwer-Drinks
2. Geschälten Ingwer im Kühlschrank aufbewahren
Ist der Ingwer geschält oder angeschnitten, wird er am besten im Kühlschrank gelagert. Auch hier schlagt ihr ihn kurz in Küchenpapier ein. Den Stoff solltet ihr vorher leicht befeuchten. So verhindert ihr, dass der Ingwer austrocknet.
Der größte Feind von Ingwer im Kühlschrank ist die hohe Luftfeuchtigkeit. Daher packt ihr die eingewickelte Knolle in eine Papier- oder Butterbrottüte. Ist das Papier durch die nasse Wickel aufgeweicht, tauscht ihr sie einfach aus.
Bitte keine Plastiktüten oder Frischhaltefolie benutzen. Hierdurch kann der Ingwer nicht mehr „atmen“, zieht Wasser und schimmelt. Richtig verpackt, hält sich frischer Ingwer im Kühlschrank einen Monat.
Tipp: Natürlich könnt ihr auch ungeschälten Ingwer im Kühlschrank lagern. Die Schale wird jedoch schnell weich, sodass das Schälen im Anschluss nicht mehr ganz so einfach ist.
3. Ingwer einfrieren und einfach dosieren
Wollt ihr euch einen Ingwer-Vorrat für das nächste halbe Jahr anlegen, bietet es sich an, den Ingwer einzufrieren. Bevor die Knolle ins Gefrierfach wandert, schält ihr sie und schneidet den Ingwer in Scheiben oder Würfel – je nachdem, wie ihr euren Ingwer am liebsten verwendet.
Anschließend packt ihr den küchenfertigen Ingwer in Gefrierbeutel mit Zip-Verschluss. Mit Inhalt und Datum beschriften, um den Überblick zu behalten.
Alternativ den Ingwer portionsweise mit Wasser in einer Eiswürfelform einfrieren. Die Ingwer-Würfel lassen sich ruckzuck mit heißem Wasser aufgießen und zu einem leckeren Tee aufbrühen.
4. Ingwer trocknen und zu Ingwerpulver verarbeiten
Luftdicht in einem Glas oder einer Dose verpackt, ist getrockneter Ingwer fast zwei Jahre lang haltbar. Das entschädigt für die vergleichsweise aufwändige Trockenprozedur.
Bevor ihr Ingwer trocknet, solltet ihr ihn zunächst schälen. Ausgenommen Bio-Ingwer. Hier reicht es, wenn ihr die Knolle gründlich wascht und trocknet. Dann den Ingwer in dünne Scheiben schneiden – ganz easy mit einer Gemüsereibe. Merke: Je dünner der Ingwer, desto rascher trocknet er.
Ingwer im Backofen trocknen: Die Ingwerscheiben auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und im Ofen bei maximal 40 Grad backen – nicht heißer, sonst verliert er sein Aroma. Während der Ingwer nun mehrere Stunden trocknet, bleibt die Ofentür gekippt. Nur so kann die Feuchtigkeit entweichen.
Dass der Ingwer getrocknet ist, merkt ihr daran, dass sich bei Druck mit dem Finger keine Feuchtigkeit mehr bildet und die Ingwerstücke brechen. Den gedörrten Ingwer könnt ihr für Teekreationen nutzen. Oder ihr zermahlt ihn mit Mixer oder Mörser zu Pulver. Fertig ist euer DIY-Gewürz! Funfact: Getrockneter Ingwer schmeckt besonders scharf.
Tipp: Schneller und energieeffizienter trocknet ihr Ingwer im Dörrautomaten. Der lohnt sich ebenfalls, wenn ihr Gemüse- oder Apfelchips selber machen wollt. Eine große Auswahl von Dörrgeräten findet ihr hier bei Otto.*
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5. Ingwer einlegen und für Sushi konservieren
Gute Nachrichten für Sushi-Fans: Selbstgemachter Gari-Ingwer hält sich genau wie eingefrorener Ingwer ein halbes Jahr lang. Der Grund dafür ist der Essig, in den der frische Ingwer eingelegt wird. Essigsäure wirkt konservierend, verändert allerdings auch den Geschmack.
So einfach könnt ihr Sushi-Ingwer einlegen: Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden bzw. hobeln. Die Ingwerscheiben mit Salz bestreuen und das Ganze eine Stunde einwirken lassen. In der Zwischenzeit den Reisessig aufkochen und Zucker darin auflösen – auf 400 g Ingwer kommen 200 ml Essig und 4 EL Zucker.
Parallel einen Topf mit Wasser aufsetzen und die gesalzenen Ingwerscheiben kurz darin blanchieren. Den Ingwer herausnehmen und mit dem dem Essigsirup vermischen. Alles in desinfizierte Gläser füllen und mit Deckel verschlossen im Kühlschrank lagern.
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6. Ingwer einkochen oder kandieren
Wer es süß mag, kann den Ingwer als Sirup einkochen. Zucker wirkt ebenfalls konservierend (siehe Marmelade) und verlängert die Haltbarkeit von Ingwer um sechs Monate. Mit Ingwer-Sirup verfeinert ihr zum Beispiel Cocktails – gerade zu zitronigen Drinks passt der scharf-säuerliche Ingwer-Geschmack.
Eine Alternative ist kandierter Ingwer – das wohl leckerste Hausmittel gegen Husten. Dazu kocht ihr ihn wie beim selbstgemachten Sirup ein, entnehmt dann den Ingwer und trocknet ihn auf einem Backblech.
Die schnellste Methode zum Ingwer kandieren: Geschälten Ingwer in dünne Streifen schneiden. In einem Topf mit der doppelten Menge Wasser bedecken. Ein paar Esslöffel Zitronensaft und die anderthalbfache Menge Zucker zufügen (bei 200 g Ingwer 250 g Zucker). Alles aufkochen, dann die Temperatur drosseln und rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Euer Ingwer-Sirup wäre nun bereit zum Abfüllen.
Für kandierten Ingwer lasst ihr den Ingwer-Zitronen-Sirup weiter köcheln, bis die Flüssigkeit verkocht und der Ingwer glasig ist. Umrühren, damit nichts anbrennt. Entnehmt nun die Ingwerstreifen und verteilt sie zum Trocknen auf einem Backblech. Als Deko könnt ihr Zucker oder Sesamkörner darüber streuen.
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7. Ingwer anpflanzen und selber ernten
Aus einer angeschnittenen Ingwerknolle lässt sich leicht eine neue Ingwerpflanze züchten. Der Vorteil: Nach einigen Monaten bilden sich neue Ingwerrhizome, die ihr ernten und zum Kochen verwenden könnt. Frischeren Ingwer bekommt ihr nirgendwo!
So könnt ihr Ingwer anpflanzen: Ihr braucht ein 5 cm großes Stück Ingwer. Das legt ihr über Nacht in ein Wasserbad ein. Den Ingwer am nächsten Tag mit der Schnittseite nach unten in einen Blumentopf mit humusreicher Pflanzenerde setzen. Wichtig: Vorher mit Blähton eine Drainage bauen, damit das Wasser später ablaufen kann.
Bedeckt den Ingwer mit einer dünnen Schicht Erde (etwa 2 cm dick). Den Topf auf eine sonnige Fensterbank stellen und die Topfoberfläche mit Frischhaltefolie abdecken, um tropisches Klima zu imitieren. Gegossen wird Ingwer mit kalkfreiem Wasser. Sobald die Knolle nach einigen Wochen austreibt, könnt ihr die Folienhaube abnehmen.
Nach rund neun Monaten kann man den Ingwer ernten. Die beste Erntezeit ist übrigens im Herbst, wenn sich die Blätter der Ingwerpflanze gelb färben. Angepflanzt wird der Ingwer im Frühjahr.
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