Inhaltsverzeichnis
- Spinat aufwärmen: Ist das wirklich gefährlich?
- Spinat erneut aufwärmen: So machst du es richtig
- Warum sollten Babys und Kinder keinen aufgewärmten Spinat essen?
- Spinat richtig lagern & haltbar machen: Die besten Tipps
Spinat schmeckt roh toll im Salat, bringt Farbe in Nudelgerichte und ist ein Klassiker in Kombination mit Kartoffeln und Spiegelei. Auch in Smoothies macht sich das grüne Blattgemüse gut.
Was aber, wenn man aus Versehen zu viel Spinat zubereitet hat und nun Reste übrig sind: Kann ich den Spinat am nächsten Tag einfach wieder aufwärmen? Oder ist das möglicherweise schädlich für die Gesundheit?
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Spinat aufwärmen: Ist das wirklich gefährlich?
Spinat enthält relativ viel Nitrat. Dieses ist für die meisten Erwachsenen ungefährlich. Das Problem: Nitrat kann zu Nitrit umgewandelt werden – und dieses ist wiederum gesundheitsschädlich. Denn ein hoher Nitritgehalt kann etwa Übelkeit oder Erbrechen verursachen. Bei Säuglingen kann der Stoff Blausucht auslösen.
Doch wie wird aus Nitrat Nitrit? Zum Beispiel passiert das durch Bakterien und Enzyme bei der Verdauung. Verzehrt man normale Mengen Spinat, ist das für gesunde Erwachsene unbedenklich.
Doch Nitrit kann auch entstehen, wenn der Spinat falsch gelagert wird. So kann eine zu lange Lagerung bei Zimmertemperatur den Prozess der Nitrit-Bildung im Spinat auslösen.
Übrigens: Ob es sich beim Spinat um Blattspinat oder Rahmspinat handelt, ist egal. Für alle Spinatsorten gilt das Gleiche.
Laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zeigte sich in Tierversuchen, dass aus Nitrit in Verbindung mit bestimmten Eiweißabbauprodukten Nitrosamine entstehen können.
Diese sind potenziell krebserregend. Allerdings wurde die krebserregende Wirkung bisher nur bei Tieren nachgewiesen. Dennoch sieht das BfR die langfristige Aufnahme von großen Mengen an Nitrit auch für Menschen als problematisch an.
Spinat erneut aufwärmen: So machst du es richtig
Keine Sorge, du wirst nicht sofort vergiftet, wenn du aufgewärmten Spinat isst. Diese Weisheit stammt aus einer Zeit, in der die Kühlung des Gemüses nicht garantiert war. Denn oftmals hatte nicht jeder Haushalt einen Kühlschrank.
Aufgewärmten Spinat kann man essen, wenn man sich an folgende Regeln haltet:
1. Spinat nach der Zubereitung nicht zu lange warm halten: Um die Stoffwechselprozesse, die Nitrit verursachen können, nicht zu begünstigen, solltest du den Spinat nicht zu lange warmhalten. Stelle ihn nach der Zubereitung möglichst schnell abgedeckt in den Kühlschrank.
2. Gekochten Spinat zügig verzehren: Bewahre den zubereiteten Spinat nicht länger als einen Tag im Kühlschrank auf. Wenn du Spinat noch mal aufwärmen möchtest, solltest du das spätestens nach 24 Stunden tun.
3. Wärme den Spinat gründlich auf: Das Gemüse sollte mindestens 70 °C erreicht haben, um Bakterien und Keime abzutöten.
4. Wärme den Spinat nur einmal auf: Mehrfaches Erwärmen ist nicht empfehlenswert.
Übrigens: Diese Regeln gelten auch für andere Gemüsesorten, die viel Nitrat enthalten, etwa Mangold, Grünkohl oder Rote Beete.
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Warum sollten Babys und Kinder keinen aufgewärmten Spinat essen?
Spinat enthält die Vitamine A und C und liefert dem Körper Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium oder Magnesium. Diese sind besonders förderlich für das Zellwachstum und liefern viel Energie.
Trotzdem sollte Spinat nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Expert*innen empfehlen Kindern ab 7 Monaten einmal wöchentlich frisch zubereiteten Spinat.
Aufgewärmten Spinat sollten Babys und Kleinkinder grundsätzlich nicht essen.
Der Grund: Das kindliche Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgebildet, weshalb die unbedenkliche Dosierung schädlicher Stoffe weitaus geringer ist als bei Erwachsenen.
Insbesondere Säuglinge sind davon betroffen. Sie reagieren extrem empfindlich auf Nitrit und sollten deshalb am besten überhaupt keine nitrathaltigen Lebensmittel essen.
Kinder bis zu drei Jahren können durch den übermäßigen Konsum von Nitrat, etwa aus Spinat, Kohlrabi oder Rettich, eine Nitratvergiftung mit anschließender Blausucht erleiden. Achte also darauf, nur frisches Gemüse anzubieten.
Spinat richtig lagern & haltbar machen: Die besten Tipps
Klar, wir alle geben unser Bestes, Einkäufe gut zu planen und die Lebensmittel möglichst restlos zu verbrauchen. Was aber, wenn das einmal nicht klappt? Hier kommen Tipps rund um das Aufbewahren von Spinat:
Spinat einfrieren
Wasche den Spinat zunächst gründlich und entferne die Stiele. Teile ihn in Portionen auf, verpacke ihn in einen Gefrierbeutel und lege diesen in die Kühltruhe. Dann ist er bis zu zwölf Monate haltbar.
Das Auftauen beansprucht etwas Zeit. Lass den Spinat im Kühlschrank auftauen und verwerte ihn zeitnah weiter.
Spinat blanchieren
Unter „blanchieren“ – zu Deutsch auch „überbrühen“ – versteht man, Gemüse oder Obst in einem Topf mit heißem Wasser ganz kurz zu garen und es anschließend abzuschrecken. Der Vorgang verlängert die Haltbarkeit und erhält die Vitamine.
Gib dafür den Spinat in einen Topf und erwärme das Gemüse bei mittlerer Hitze, bis es zusammenfällt. Schrecke es dann in einem kalten Wasserbad ab.
Durch das blanchieren, also das kurze Erhitzen des Gemüses, reduzierst du den Nitratgehalt bis zu 70 Prozent. Wickel den Spinat danach in ein feuchtes Tuch. So kannst du ihn bis zu zwei Tage aufbewahren.
Spinat richtig lagern
Spinat ist ein sehr zartes Gewächs, das bei falscher Lagerung schnell Schaden nimmt. Dadurch verdirbt das tiefgrüne Gemüse schneller, es wird matschig und verfärbt sich.
Achte darauf, dass die Blätter nicht eingeklemmt sind oder von anderem Gemüse erdrückt werden. Verstaue den Spinat am besten im Gemüsefach eures Kühlschranks. Wickele den Spinat in ein feuchtes Tuch ein. Dieser Trick klappt nicht nur bei Spargel ganz wunderbar und hält den Spinat schön frisch. Die optimale Lagertemperatur liegt bei 0-1 °C.
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