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Weiblicher Orgasmus: Alles, was du darüber wissen solltest

Frau im Bett die ihre Hände an den Kopf packt und ihre Augen schließt
So funktioniert der weibliche Orgasmus Credit: Adobe Stock / yj

Der weibliche Orgasmus funktioniert bekanntlich nicht auf Knopfdruck – aber er ist auch kein Hexenwerk.

Inhaltsverzeichnis

Der weibliche Orgasmus bleibt für viele ein Mysterium, umgeben von Mythen und Missverständnissen. Dabei ist er gar nicht so kompliziert, wie viele denken. Dennoch kommen laut einer US-amerikanischen Studie Frauen deutlich weniger zum Orgasmus als Männer. Lediglich 65 % der heterosexuellen Frauen gaben an, normalerweise beim Sex zu kommen.

Natürlich kann es körperliche Gründe haben, dass es mit dem Höhepunkt nicht klappt, oder der Partner oder die Partnerin stellt sich einfach komplett ignorant an. Aber was ist, wenn eine kerngesunde Frau mit einem vorbildlichen Sexpartner keinen Orgasmus hat? ​

Frau im Bett die ihre Hände an den Kopf packt und ihre Augen schließt

Die Top 10 Stellungen für den Orgasmus der Frau

Kenne die sensiblen Zonen des weiblichen Körpers

Der Körper der Frau ist eigentlich fantastisch ausgestattet. Frauen haben zwei Möglichkeiten, zum Orgasmus zu kommen: vaginal und klitoral. Die Klitoris ist enorm wichtig für den Orgasmus der Frau. Immerhin hat sie zwei- bis dreimal so viele Nervenrezeptoren wie die männliche Eichel.

Oft wird nur der außen sichtbare Teil der Klitoris als Lustquelle angesehen und stimuliert. Und da liegt der Fehler! Die vielen Nervenenden der Klitoris setzen sich nämlich im Inneren der Vagina in Form von zwei langen Strängen fort.

Deshalb ist gerade die Stimulation der ersten paar Zentimeter der Scheide wichtig. Das heißt auch: Wenn der Sexpartner eher schmal gebaut ist, bleibt die Erregung für die Frau aus. In dem Fall kann zusätzlich mit einem Lovetoy oder mit den Händen stimuliert werden.

Auch lesen: Nie wieder leer ausgehen? Mit diesen Tipps klappt es mit dem Orgasmus

Nutze den G-Punkt für deine Zwecke

Wird der G-Punkt der Frau mittels Penetration oder Fingerspiel stimuliert, klappt’s für Frauen auch mit dem vaginalen Orgasmus. Deshalb unbedingt ausprobieren!

Der G-Punkt liegt circa fünf Zentimeter hinter dem Scheideneingang. Dringt man mit Penetration vorsichtig ein oder nutzt ein paar Finger und tastet dann die Scheideninnenwand Richtung Bauchnabel ab, wird man dort eine kleine raue Erhebung spüren.

Die Stimulation finden nicht alle Frauen erregend, dennoch sollte das jede Frau unbedingt ausprobiert haben (mit oder ohne Partner*in, geht auch allein super, z.B. mit einem Sextoy). Einen Versuch ist es wert! (alles, was ihr zum G-Punkt wissen müsst, erfahrt ihr hier).

Mehr dazu: Die 15 besten Stellungen für Frauen für einen perfekten Orgasmus: Stichwort G-Punkt!

Das As im Ärmel: Ein gut trainierter Beckenboden

Ein weiterer Schlüssel für Frauen, zum Orgasmus zu kommen, ist die gezielte Muskelanspannung: Stichwort Beckenboden. Eine starke Beckenbodenmuskulatur sorgt dafür, dass die Vagina den Penis fest umschließt, sodass die Stimulation für die Frau sehr viel intensiver ist (und für ihn gleich mit dazu!).

Wer nicht weiß, wo sich der Beckenbodenmuskel befindet, sollte einfach mal beim Urinieren innehalten – genau dieser Muskel ist nämlich gemeint. Mit gezielten Trainingsübungen lässt sich der Liebesmuskel perfekt stärken. (-> Hier findet ihr Übungen zur Stärkung eures Beckenbodens.)

Heißes Kopfkino gehört zum Sex dazu

Ja, nicht nur der Körper muss beim Sex voll da sein, sondern auch der Geist. Guter Sex hat ganz viel mit Kopfkino zu tun. Wer sich beim Sex ein paar heiße Gedanken macht und sich erotischen Fantasien hingibt, der wird merken, wie erregend das ist.

Auch super wichtig: Seid laut, wenn euch danach ist. Dirty Talk, Stöhnen und schwer atmen – alles, worauf ihr Lust habt. Das wird euch beide ziemlich scharfmachen. Sex ist so viel mehr, als nur Penetration. Nutz alle deine Sinne, um den Sex zu erleben. Hörten, sehen, schmecken, riechen – all das macht die Lust definitiv größer.

Auch lesen: Sexuelle Fantasien: Das sind die Top 5 der Frauen

Stress ist der Feind des Orgasmus

​Leider stecken viele von uns ständig in der Stress- und To-Do-Listen-Falle und haben den Kopf gar nicht frei für Lust und Leidenschaft. Deshalb am besten schon beim Vorspiel versuchen, alle unpassenden Gedanken zu vertreiben und sich einfach nur aufs Fallenlassen, Fühlen und Genießen konzentrieren.

Wer dafür ein bisschen länger braucht, kann mit dem Partner oder der Partnerin ja eine erotische Massage, gemeinsames Duschen oder eine wilde Knutschsession auf dem Sofa einbauen. So geht das Stresslevel garantiert runter und die Lustkurve hoch.

Und wenn der Kopf mal gar nicht frei ist: Dann genieß einfach nur ein bisschen Hautkontakt und Kuscheln. Nimm den Druck raus und genieß auch mal so einfach die körperliche Nähe zu deiner Partnerin oder deinem Partner. Es muss ja nicht immer direkt Sex sein. Jeder Hautkontakt ist schön und verbindet euch. Hauptsache, ihr seid euch nah.

Leistungsdruck ist eher eine Lustbremse

Oft setzen sich Frauen selbst unter Druck, beim Sex unbedingt einen Orgasmus haben zu müssen. Sonst ist der Partner oder die Partnerin womöglich enttäuscht, man selbst natürlich auch und schon ertappt man sich dabei, wie man seinen Höhepunkt vortäuscht. Bitte nicht!

Besser ist es, mit seinem Gegenüber darüber zu reden, was einen erregt und dass man eventuell mehr Stimulation oder mehr Zeit braucht. Führt die Hände eurer Partnerin oder eures Partners und zeigt, was euch fehlt. Er oder sie kann nicht erraten, was euch erregt und was eher nicht.

Und unbedingt: Entspannen und versuchen, das Planziel Orgasmus aus dem Kopf zu bekommen, sonst ist man beim Sex nur verbissen und angespannt und nachher frustriert, wenn es nicht geklappt hat. Sex sollte man genießen und nicht als Hochleistungssport sehen.