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Frust statt Lust? So holt ihr euch den Spaß am Sex zurück

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Libidoverlust kann in den besten Beziehungen vorkommen. Wichtig ist, sich nicht stillschweigend damit abzufinden, sondern die Ursache zu kennen und gegenzusteuern. Hier findet ihr hilfreiche Tipps, wie ihr euch den Spaß beim Sex zurückholt.

Inhaltsverzeichnis

Bleibt plötzlich die Lust auf Sex aus, sind wir meist sehr beunruhigt. Stimmt etwas nicht mit mir? Stimmt etwas nicht mit meiner Beziehung? Sorgen, die verständlich sind, aber mit denen man auch nicht allein ist. Denn Fakt ist: Das passiert verdammt vielen Menschen – Männern als auch Frauen. Und: Ein plötzlicher Libidoverlust – auch das muss man ganz klar sagen – bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich in einer Beziehung nicht mehr liebt.

Leider schweigen hier viele Frauen. Sie suchen die Fehler bei sich, haben Sorge ihren Partner mit der Lustlosigkeit zu verletzen und haben womöglich Sex, ohne überhaupt Lust zu haben. Dabei wäre es richtiger, für sich herauszufinden, woran die plötzliche Sexflaute liegen könnte und dann etwas dagegen zu tun.

Mögliche Gründe für den Libidoverlust

Es gibt viele Faktoren, die Auslöser für die Lustlosigkeit sein können. Wichtig ist zunächst, dass man abklärt, ob körperliche Ursachen dahinterstecken. Wer sich die plötzliche Unlust in keinster Weise erklären kann, sollte mit seinem Gynäkologen oder Arzt sprechen.

Körperliche Ursachen können z.B. sein:

  • Hormonelle Schwankungen, z.B. nach der Geburt eines Kindes oder durch die Einnahme der Pille
  • Hormonelle Störungen, wie ein Östrogenmangel rund um die Menopause
  • schwere körperliche Krankheiten
  • Nebenwirkungen durch Medikamente, zum Beispiel Antidepressiva
  • Alkohol- und Drogenabhängigkeit
  • Depression, Stress, Erschöpfungszustände

5 Tipps, wie ihr euch die Lust zurückholt

Stecken keine körperlichen Ursachen hinter dem Verlust der Libido, beginnt euer Part. Jetzt ist kein Arzt gefragt, sondern ihr selbst. Deshalb hier fünf Tipps, wie das Sexleben wieder in Schwung kommt und wie ihr euch mit eurem Körper und eurer Sexualität wieder im Reinen fühlt. Denn darauf kommt es vor allem an.

1. Lust mag keine eingefahrene Routine: Raus da!

Sicher ist jedem von uns klar, dass es am Anfang einer Beziehung ganz natürlich ist, dass beide Lust aufeinander haben. Alles ist neu und aufregend und der Himmel rosarot. Nach ein paar Jahren Partnerschaft wird das anders. Plötzlich erscheint ein Fernsehabend auf der Couch verlockender als Matratzensport. Und natürlich fragt man sich besorgt: War es das jetzt mit der Leidenschaft und dem Begehren?

Dabei sollte man sich klarmachen: Es ist ganz normal, dass die Lust auf Sex mit der Zeit abnimmt. Die gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun. Denn ja, auch Langzeitpaare können ein aufregendes Sexleben haben.

Deshalb redet mit eurer Partnerin oder eurem Partner, wenn ihr keine Lust mehr auf den gemeinsamen Sex habt. Was vermisst ihr derzeit in eurem Sexleben? Welche Sehnsüchte und Wünsche habt ihr? Welche davon möchtet ihr umsetzen?

Oftmals sind es kleine Dinge, die Paaren helfen, wieder aus der Routine auszubrechen und sich so gegenseitig wieder als spannender zu empfinden. Denn Routine ist leider ein treibender Faktor bei Libidoverlust.

Verändert den Ort, die Zeit, die Art, wie ihr euch liebt, macht Dates aus und zelebriert den Sex mit einer besonderen Atmosphäre. Niemand muss ständig Sex haben, es geht nicht um irgendeine Zahl, die man erreichen muss. Aber wenn ihr Sex habt, dann nehmt euch die Zeit und gebt euch gegenseitig Mühe, euch in Ruhe zu verwöhnen und euch Lust zu machen.

Manchmal hilft es auch, wenn man sich einfach nur verwöhnt und dabei offen lässt, ob das zwangsläufig zu Sex führt oder nicht. Das nimmt den Druck raus. Kuschelt auf dem Sofa und fasst euch an. Schlaft wieder nackt und genießt es, die nackte Haut zu spüren. Das alles macht beide wieder offener für Körperlichkeiten und Sinnlichkeit.

2. Hilfe mit der Kraft der Natur

Eine weitere Möglichkeit, die Libido zu steigern, kann auch die Einnahme von pflanzlichen Arzneimitteln sein, sogenannten Phytopharmaka. Es gibt gut verträgliche, rein natürliche Aphrodisiaka, die als Tabletten, Kapseln oder Dragees eingenommen werden.

Zu den bekanntesten pflanzlichen Lustbringern zählt die sogenannte Damiana Pflanze (Turnera diffusa). Schon die Maya wussten um die luststeigernde Wirkung des gelbblühenden Krauts. Präparate dieser Art sind in Apotheken erhältlich und müssen jedoch regelmäßig über vier bis acht Wochen lang mehrmals täglich eingenommen werden, da pflanzliche Arzneimittel ihre Wirkung nicht sofort entfalten.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die vor allem in den Blättern der Pflanze enthaltenen Stoffe dreifach wirken: Sie befreien zum einen den Kopf und helfen loszulassen. Zudem steigern sie das Empfinden und erleichtern die Erregung der Frau, indem sie entspannend und durchblutungsfördernd wirken. Und sie stärken und aktivieren das sexuelle Verlangen.

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3. Stress abschalten: Kopf frei für die Lust

Sex und Lust beginnt im Kopf. Wenn der voller To-dos und anderer Gedanken ist, weil wir gestresst und angespannt sind, dann ist das leider Gift für die Libido. Auch mangelnder Schlaf kann ein Killer für jeden Gedanken an Sex sein. Wenn uns die Augen zufallen, weil wir komplett erschöpft sind, ist jeder noch so verführerische Partner letztlich machtlos.

Deshalb, auch wenn ihr eingespannt seid in Job, Alltag und Familie: Versucht abends (oder wann immer ihr Zeit und Lust auf Sex habt) herunterzukommen und die Gedanken des Tages abzuschalten. Entspannung ist ein nicht zu unterschätzender Schlüssel für Lust und Libido.

Wie ihr am besten entspannt, muss jeder für sich herausfinden. Manchmal hilft eine romantische oder erotische Lektüre oder ein Film dabei, Lust auf mehr zu bekommen. Auch ein bisschen Wellness, z.B. in der eigenen Badewanne mit Schaum und entspannender Musik abzutauchen, kann für den nötigen Cut von Stress und Alltag sorgen. Schöner Nebeneffekt: Ihr fühlt euch auch direkt wohler in eurer Haut, wenn ihr euch ein bisschen Spa gönnt.

Auch immer Gold wert: eine Massage durch den Partner. So lenkt ihr den Fokus weg von To-do-Listen und Jobproblemen hin auf euer beider Körper. Es klingt vielleicht unwichtig, aber die Körperlichkeit sollte ein wichtiger Teil eurer Beziehung sein. Sprich kleine Berührungen im Alltag, Umarmungen und Küsse, aber eben auch Nacktheit und gegenseitiges Verwöhnen. So kommt auch die Lust auf mehr zurück.

4. Beckenboden & Sport: Sex-Workout für mehr Spaß

Leider sind die erogenen Zonen von Frauen bekanntlich nicht ganz so offensichtlich wie bei Männern. Daher ist es wichtig zu wissen, wie weibliche Sexualität funktioniert und seinen Körper zu kennen. Die Vagina ist ein Wunder an Erregbarkeit und wenn man weiß, wie man das Verlangen entfacht, dann hat man auch mehr Spaß beim Sex mit dem Partner. Stichwort: Selflove.

Und dieses Wissen sollte man natürlich mit seinem Sexpartner teilen. Jede Frau tickt anders in Sachen Erregung und so kann ein Mann gar nicht wissen, was genau sie in Stimmung bringt und was sie eher abturnt.

Und, auch das kann man nie oft genug betonen: Ein gut trainierter Beckenboden ist der Schlüssel für eine erfüllende Sexualität. Wer also unter Libidoverlust leidet, sollte sich ein kleines Trainingslager verordnen und seinen Beckenboden trainieren. Oftmals denkt man, das sei nur für Frauen nach der Geburt oder Frauen in den Wechseljahren sinnvoll, aber das ist ein Irrglaube. Jede Frau profitiert von einem starken Beckenboden.

Tipp: Bewegung und Sport allgemein sind wichtig für die Libido. Denn beides vermittelt ein gutes Körpergefühl und sorgt dafür, dass ihr euch wohler fühlt in eurer Haut. Egal ob Yoga oder Tanztraining, Fitnessstudio oder Joggen – Sport verhilft zu mehr Selbstbewusstsein und sorgt vor allem für ein gutes Körperbewusstsein.

Die wichtigsten Tipps bei Libidoverlust für Frauen
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5. Ein gutes Körpergefühl und Selbstliebe ist der Schlüssel

Oftmals stehen wir Frauen uns auch selbst im Weg. Weil wir uns zu viel Druck machen. Weil wir unsicher sind, ob wir unserem Partner von unserer Lustlosigkeit erzählen können, ohne ihn zu verletzen. Und das ist schade, denn nur so ist das Problem lösbar.

Auch mangelndes Selbstbewusstsein und die Tatsache, dass sich viele Frauen in ihrem Körper nicht wohlfühlen, sorgt für Frust im Bett. Oftmals sind wir beeinflusst von pseudo-perfekten Schönheiten auf Instagram oder in der Werbung und beginnen uns selbst als eine Anhäufung von Problemzonen zu sehen. Dabei entspricht kaum eine Frau den übersteigerten Schönheitsidealen – und das ist gut so. Denn das macht uns individuell schön.

Deshalb solltet ihr eure scheinbaren Makel als das sehen, was sie sind: Eure individuelle, persönliche Art von Schönheit, die euch besonders macht. Warum sind Sommersprossen und Zahnlücken süß, ein kleines Bäuchlein oder Dellen an Po aber Makel, die versteckt werden müssen? Wer entscheidet sowas?

Ein gutes Selbstwertgefühl und eine gute Portion Selbstliebe sind enorm wichtig für eine entspannte Sexualität. Wer sich selbst in seinem Körper wohlfühlt und sich sexy findet, der strahlt das auch aus. Und ganz nebenbei: Der Partner oder die Partnerin an eurer Seite liebt euch so, wie ihr seid. Den gnadenlosen Blick auf uns selbst jedenfalls können sie am wenigsten nachvollziehen.