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Langfristig verhüten: Was du über die Spirale wissen solltest

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Die Pille gehört zu den beliebtesten Verhütungsmethoden. Wer nicht jeden Morgen an die Verhütung denken und Hormone nehmen will, für den ist die Spirale aus Kupfer eine Alternative.

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Wer eine langfristige Verhütung für sich sucht, weil er nicht jeden Morgen (oder Abend) eine Pille schlucken möchte, der landet früher oder später beim Thema Spirale. „Es gibt zwei Arten von Spiralen (auch: IUP, Intrauterinpessar): die Hormonspirale und die Kupferspirale. Die Kupferspirale ist etwa drei bis vier Zentimeter lang, T-förmig und besteht aus Kupfer und Plastik“, so Dr. med. Fabian Weiland.

Bei der Hormonspirale werden kontinuierlich Hormone freigesetzt, die eine Schwangerschaft verhindern. Sie ist also ein langfristiges Verhütungsmittel, jedoch nicht hormonfrei. Anders die Kupferspirale: Sie kommt ohne Hormone aus und funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Das in der Spirale enthaltene Kupfer macht die Spermien unschädlich und verhindert so, dass Eizellen befruchtet werden. Kommt es dennoch zu einer Befruchtung, verhindert das Kupfer, dass sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet.

Wie sicher ist die Spirale?

Die Kupferspirale hat einen Pearl-Index von nur 0,3 bis 0,8. Der Pearl-Index sagt etwas zur Sicherheit der Verhütungsmethode aus. 0,3 bis 0,8 ist niedrig und bedeutet, dass von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode angewendet haben, innerhalb eines Jahres nur 0,3 bis 0,8 schwanger geworden sind. Die Hormonspirale ist noch sicherer. Hier liegt der Pearl-Index bei 0,16 (Quelle: profamilia.de).

Welche Verhütung ist die sicherste? Wir haben Dr. Frauke Höllering gefragt, Allgemeinärztin mit Schwerpunkt Sexualmedizin, welche Verhütungsmittel am sichersten sind und was es zu beachten gibt.

Nachgefragt: Welche Verhütung ist die sicherste?

Wie wird die Spirale eingesetzt?

Beide Spiralenarten werden, im Gegensatz zu anderen Methoden der Verhütung, einmalig vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt und können dort bis zu fünf Jahre verbleiben. „Der beste Zeitpunkt für das Einsetzen der Spirale ist während der Periode. Der Muttermund ist dann ein wenig geöffnet, so dass die Spirale leichter eingesetzt werden kann“, sagt Dr. Weiland. Am unteren Teil der Spirale befindet sich ein kleines Bändchen, das sich selbständig ertasten lässt. Damit kann und sollte der richtige Sitz der Spirale regelmäßig kontrolliert werden.

Auch wenn die Spirale ein sicheres Mittel zur Verhütung ist, gibt es dennoch einige Nebenwirkungen, die es zu bedenken gilt. Zudem ist die Spirale nicht für jede Frau als Verhütungsmittel geeignet.

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Ist das Einsetzen der Spirale schmerzhaft?

Der beste Zeitpunkt, um die Spirale einzusetzen ist die Monatsblutung, denn dabei ist der Gebärmutterhals ein wenig geweitet. Vor dem Einsetzen wird euch die Gynäkologin vermutlich ein Mittel geben, das ihr einführen müsst, damit sich der Gebärmutterhals ein wenig entspannt.

Via Ultraschall untersucht der Arzt noch einmal eure Gebärmutter und setzt die Spirale dann über einen dünnen Applikator ein. Dafür wird der Gebärmutterhals ein wenig gestreckt und gedehnt, was wirklich sehr unangenehm ist. Ist der Gebärmutterhals sehr eng, ist das Einsetzen sehr schmerzhaft. Vor allem Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben, leiden darunter.

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Wie lange hat man nach dem Einsetzen der Spirale noch Schmerzen?

Am Tag des Einsetzens und vermutlich auch am Tag darauf, werdet ihr vermutlich Schmerzen haben, die am ehesten mit starken Menstruationsschmerzen zu vergleichen sind. Das Schmerzempfinden eines jeden Menschen ist ganz individuell, daher kann es sein, dass manche Frauen weniger Schmerzen nach dem Einsetzen empfinden und andere das Gefühl haben, sie müssten Höllenqualen erleiden. Lassen die Schmerzen auch mit Schmerzmitteln nach zwei Tagen nicht nach, dann wendet euch an euren Arzt.

​Für wen ist die Spirale zur Verhütung geeignet und für wen nicht?

Die Spirale ist recht groß. Sie eignet sich deswegen nicht für jede Frau zur Verhütung, da die Gebärmutter für das Einsetzen eine bestimmte Größe haben muss. Auch wer an akuten oder chronischen Unterleibsentzündungen leidet oder eine Eileiterschwangerschaft hatte, sollte sich keine Spirale einsetzen lassen. Und Frauen mit wechselndem Sexualpartner sollten die Finger von ihr lassen, da durch die Spirale das Risiko für die Ansteckung an Geschlechtskrankheiten etwas erhöht ist.

Geeignet ist sie für alle Frauen, die:

  • einen festen Sexualpartner haben
  • erstmal keine Kinder möchten
  • nicht mit Hormonen verhüten möchten
  • eine Verhütung suchen, über die sie sich nicht ständig Gedanken machen müssen
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Was sind mögliche Nebenwirkungen der Kupferspirale?

Auch wenn die Spirale frei von Hormonen ist, Nebenwirkungen hat sie trotzdem. Zu den harmloseren zählen Menstruationsstörungen wie Schmerzen bei der Periode sowie stärkere Blutungen. Davon abgesehen ist das Risiko für Eileiterentzündungen, Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaften erhöht. Unterleibsentzündungen sind eine seltene Nebenwirkung, dafür aber gefährlich. Sie können im Extremfall zu Unfruchtbarkeit führen. Deshalb sollte bei Schmerzen und Auffälligkeiten immer der Arzt um Rat gefragt werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen der Hormonspirale?

Die Regelblutung kann stark zurückgehen oder ganz ausbleiben. Manchen Frauen ist das nicht lieb, da sie so keine Kontrolle über die Sicherheit der Verhütung haben. Es kann aber auch zu Schmier- und Zwischenblutungen kommen, vor allem in den ersten Monaten nach dem Einsetzen. Weitere Nebenwirkungen: Spannen in der Brust, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und sexuelle Unlust.

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Wie ist die Wirkungsdauer der Spirale?

Es gibt mehrere Arten von Kupferspiralen. Einige bleiben bis zu drei Jahren im Körper, andere bis zu 10 Jahren (hier ist dann die Kupferdosis höher als beim kleineren Format). Die Hormonspirale ist für drei bis maximal fünf Jahre angedacht.

Wie hoch sind die Kosten für die Spirale?

Je nach Präparat sind die Kosten für die Spirale unterschiedlich. Sie liegen für die Kupferspirale bei ca. 120 bis 250 Euro inklusive Einsetzen und Untersuchung.

Die Hormonspirale ist mit 250 bis 400 Euro teurer. Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Zu den Leistungen der Krankenkasse gehört jedoch die regelmäßige Kontrolle, ob die Spirale richtig sitzt.

Was passiert, wenn die Spirale verrutscht?

Dass eine Spirale verrutscht kommt eher selten vor. Das Risiko dafür ist in den ersten Monaten nach dem Einsetzen am höchsten. Ein großer Warnhinweis für eine verrutschte Spirale ist, wenn der Rückholfaden plötzlich länger oder kürzer geworden ist. In manchen Fällen kann er dann auch gar nicht mehr ertastet werden. Stärkere Regelschmerzen als sonst können ebenfalls ein Hinweis sein. In seltenen Fällen kann die Spirale auch ausgestoßen werden. Besteht der Verdacht, dass die Spirale verrutscht ist oder ausgestoßen wurde, kann der Frauenarzt dies mit einem Ultraschall kontrollieren.

Sichere Verhütung ganz ohne Hormone: Alles Wichtige zur Kupferkette

Quellen:

Weitere Informationen zur Spirale findet ihr auf onmeda.de sowie auf den Informationsportalen BZgA (Familienplanung.de) und Profamilia.de.