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Love yourself: Wie Vulva Shaming dein Sexleben ruiniert

Love yourself: Wie Vulva Shaming dein Sexleben ruiniert
Love yourself: Wie Vulva Shaming dein Sexleben ruiniert Credit: GettyImages-28

Traurig, aber wahr: Frauen haben wenig Selbstwertgefühl, wenn es um ihre Genitalien geht. Vor allem die eigene Vulva wird oft mit wenig Stolz und viel Scham betrachtet. Schluss mit Vulva Shaming, weil es so wichtig ist, sich selbst zu lieben.

Inhaltsverzeichnis

Während um den Penis des Mannes weiß Gott ein Bohei gemacht wird, steht es um sein weibliches Pendant, die Vulva eher schlecht. Sie wird mit so freudigen Worten wie „da unten“, „untenrum“ oder „Scham“ betitelt. Das klingt wenig nach Stolz. Und noch weniger nach einem guten Selbstbewusstsein und Körpergefühl. Und das ist deshalb so traurig, weil eben damit auch unsere Sexualität engstens zusammenhängt.

All das, was man uns schon als kleines Mädchen über unsere Vulva sagt (meist mit schamhaften Umschreibungen wie Muschi, Möse, Pflaume etc.), sitzt meist tief und beeinflusst unser weiteres Leben mehr als uns bewusst ist. Während die Jungs also mit ihrem Penis in einen Wettstreit treten, damit herumalben und Weitpinkel-Wettbewerbe machen, sitzen wir daheim und fühlen uns, als würde uns etwas fehlen. Wir haben halt keinen baumelnden Zipfel da unten, sondern eben… ja… ein Loch. So zumindest wird uns das meist suggeriert, wenn wir klein sind.

Und auch Sex ist für die Frau dementsprechend oft nichts, was sie aktiv gestaltet. Sie „wird genommen“, es „wird ihr besorgt“, sie „wird penetriert“. Wow. Das klingt doch wirklich traurig, oder?

Video: MSTRY x gofeminin gegen Vulva Shaming

Love yourself: Wie Vulva Shaming dein Sexleben ruiniert

"La Dolce Vulva": Wir setzen ein klares Zeichen für Vulven-Diversität

Ein gutes Vulva-Gefühl für besseren Sex

Damit es unseren Töchtern da mal anders geht, sollten wir viel offener mit unserem guten Stück umgehen und es bei seinem freundlichen Namen nennen: Vulva. Und das kann doch mit „Penis“ locker mithalten oder? Vor allem, wenn man sich klar macht, dass uns nicht nur nichts fehlt, sondern unsere Klitoris ja letztlich das Pendant zum männlichen Penis ist. Und die ist so unfassbar weit verzweigt im Inneren unserer Vagina und mit so dermaßen vielen Nervenenden bestückt, dass Männer da neidisch sein sollten, und nicht umgekehrt.

Wer jetzt denkt: Ja, schön, aber der Orgasm Gap scheint dem ja zu widersprechen. Nein. Der ist letztlich auch wieder hausgemacht. Denn wir müssen auch da viel mehr unsere Belange und Wünsche einfordern als Frau. Statt uns also zu überlegen, wie der perfekte Hand- oder Blowjob geht, der es für ihn mega toll macht, sollten wir unser Gegenüber im Bett, egal ob Mann oder Frau, dazu anleiten, wie sie uns erregen und zum Höhepunkt bringen.

Und man kann es nicht oft genug sagen: Penetration ist eben nicht gleich Sex. Da ist weiß Gott mehr als das und weil das aber nie erkannt wird, sieht Sex oftmals so aus: Beide pellen sich aus ihren Klamotten, er schaut kurz nach, ob er steht und dann ist er in Gedanken schon bei der Penetration. Bisschen Pseudo-Vorspiel für sie, damit sie nicht ganz so enttäuscht ist, wenn sie wieder leer ausgeht, wenn es um die Verteilung der Orgasmen geht.

Weniger als 30 % der Menschen mit Vulva wissen, was der Begriff Vulva definiert.

Schluss mit Vulva Shaming: Love your Vulva!

Wenn wir Frauen also begreifen, was unserer Vulva und Vagina so genial macht und wie sie eben perfekt konstruiert ist, dann würden wir auch unser Sexleben ändern. Mehr auf die weiblichen Bedürfnisse zugeschneidert eben. Sex ist nur dann toll, wenn beide Spaß haben. Kein Mann der Welt wird das bezweifeln. Also sind auch sie (also die, die richtig ticken) mehr als daran interessiert, dass ihr Gegenüber Spaß hat, egal ob Mann oder Frau. Und sie werden sich dafür auch auf ihren Sexpartner*in einstellen.

Frauen brauchen nicht unbedingt länger beim Sex. Frauen brauchen nicht zwangsläufig ein Vorspiel, um erregt zu sein. Frauen sind nicht verkopft und müssen erstmal in Stimmung gebracht werden. Sie sind nicht kompliziert. Fakt ist lediglich: Die weibliche Sexualität wurde ewig lang tabuisiert. Die Ehefrau ließ den Geschlechtsverkehr quasi über sich ergehen, ohne daran selbst Spaß zu haben. Aber aus den Zeiten sind wir doch bitteschön raus. Dennoch ist Sex, wie er in Pornos, im Film oder in vielen Medien gezeigt wird, nicht das, was für die Vulva der Frau das Traumprogramm an Erregung ist.

Deshalb der Rat an alle Frauen und Mädchen: Lernt euch selbst kennen, fasst euch an, masturbiert und habt Spaß mit euch. So lernt ihr, was euch gefällt und zum Brodeln bringt. Und dieses Wissen solltet ihr dann großzügig teilen. Mit euren Sexpartnern und Sexpartnerinnen und natürlich auch mit euren Töchtern und Söhnen. Lebt ihnen ein entspanntes Körpergefühl vor, das nicht mit Scham, sondern mit Freude am eigenen Körper zu tun hat.

Der gefährliche Trend der Labioplastik

Apropos entspanntes Körpergefühl: Ein bedenklicher Trend ist derzeit die sogenannte Labioplastik, also die Korrektur der inneren und äußeren Schamlippen. So steigt die Zahl der Schamlippenkorrekturen weltweit laut der International Society of Aesthetic Plastic Surgery stetig, allein im Jahr 2019 um 24 Prozent und seit 2015 sogar um 73,3 Prozent.

Frauen setzen sich hier gesundheitlichen Risiken aus, um ein Körperteil vermeintlich zu verschönern, das kaum einer sieht. Das Ideal: Eine rasierte, flache Vulva mit gleichmäßig großen Schamlippen, ähnlich der eines jungen Mädchens. Sieht man sich jedoch Bilder von Vulven an, so wird man merken, dass jede anders aussieht, und das ist auch gut so. Niemand braucht eine chirurgisch auf Einheitsmaß getrimmte Intimzone. Zumal: Wer sagt überhaupt, wie eine Vulva idealerweise auszusehen hat?

Auch lesen: Scham, Ekel, Selbstlosigkeit: Warum Mädchen ihre Sexualität nicht positiv erleben

Unser Projekt gegen Vulva Shaming: Statement-Socken von MSTRY x gofeminin

Und damit die Vulva nicht ständig tabuisiert, peinlichst verborgen oder chirurgisch korrigiert wird, dürfen wir auch gerne mal ein Statement setzen. Wir haben da auch eine kleine Idee, wie ihr das machen könnt. Und zwar unsere La Dolce Vulva Socken.

Tut es für all die Frauen, die ständig leer ausgehen beim Orgasmus. Die ständig zu hören bekommen: Sorry, ich war zu schnell. Oder von der Frauenärztin ein „Machen Sie sich mal untenrum frei“ zu hören bekommen, anstatt dass sie sagt: „Wir untersuchen jetzt erstmal ihre Vulva und Vagina“. Klingt doch absolut ok und entspannt. Und tut es für all die Frauen, die denken, ihre Vulva sei nicht schön. Es kann doch nicht sein, dass wir Frauen uns freiwillig ein neues, unsinniges Schönheitsdiktat auferlegen!

In diesem Sinne: Viva la Vulva!

Credit: MSTRY / gofeminin

Wir haben gemeinsam mit dem Fair-Fashion-Label MSTRY Berlin Statement Socken, Shirts und Sweater kreiert, mit dem schönen Namen „La Dolce Vulva“. Damit wollen wir ein klares Zeichen gegen Vulva Shaming und unrealistische Schönheitsideale setzen. Denn verklemmte Begrifflichkeiten wie Schamlippen sind echt grausig. Und die Tatsache, dass laut Statistiken immer öfter Schamlippen korrigiert und auf ein Einheitsmaß zurechtgeschnitten werden, umso mehr.

Hier die wichtigsten Fakten zum Projekt:
-> Die MSTRY x gofeminin Socken im Tennis-Look sind aus nachhaltiger Baumwolle in Portugal gefertigt.
-> wir spenden 1 % des Erlöses an das Vulvaversity Kollektiv, das sich für die Schambefreiung der Vulva einsetzt. So wird die kostenlose Vergabe von Vulvamuseen und Kalender zur Aufklärung ermöglicht.
-> Die „La Dolce Vulva“ Socken sind limitiert und in den Größen 36-41 und 42-47 erhältlich
-> Zu haben gibt es die schönen Socken, Shirts und Sweater hier im Online-Shop von MSTRY .

Über MSTRY Berlin: Bereits seit Anfang 2021 konzipiert Gründer Alexander Nicolaus Entwürfe seiner wunderbaren Statement-Kollektion. Sein Motto: Be Bold – and wear it with pride. Statt überdimensionaler Logos ohne Mehrwert setzt er auf echte Statements. Und das nicht ohne auch selbst aktiv zu werden: Mit jedem verkauften Sockenpaar sammelt Alexander Nicolaus Spenden, die in ein gemeinnütziges Projekt fließen, so zum Beispiel „Pink Ribbon Deutschland“, die sich für Brustkrebssensibilisierung einsetzen, und „Kinderleben Berlin e.V.“, ein Verein zur Förderung der Kliniken für krebskranke Kinder.