Inhaltsverzeichnis
- Vorsicht: Die App hat auch ihre Tücken
- Wie sicher ist die Zyklus App?
- Nicht für jeden geeignet
- Noch mehr spannende Themen rund um die Verhütung:
Zyklus-Apps werden immer beliebter. Sie dienen in erster Linie dazu, die fruchtbaren Tage zu bestimmen, um schwanger zu werden. Aber natürlich helfen sie im Umkehrschluss auch dabei, zu verhüten.
Die erste vom TÜV Süd als Medizinprodukt zertifizierte Smartphone-Anwendung heißt „Natural Cycles“. Sie wurde von einem schwedischen Physiker-Pärchen entwickelt. Bei korrekter Anwendung sei die App mit 99,5 Prozent genau so sicher wie die Pille – so die Entwickler.
5,40 Euro pro Monat im Jahresabo kostet die App – ein Thermometer gibt es gratis dazu. Günstiger als die bisherigen Zykluscomputer ist die Zyklus-App also allemal. Beim morgendlichen Messen übermittelt es den Wert direkt an das Smartphone. Die App berechnet dann nach einem bestimmten Algorithmus, ob man gerade verhüten muss oder nicht. Gemessen werden muss jeden Morgen vor dem Aufstehen, immer zur gleichen Zeit.
Vorsicht: Die App hat auch ihre Tücken
Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Die Methode sei eher dafür geeignet, die fruchtbaren Tage für eine Schwangerschaft zu berechnen, als wirklich sicher zu verhüten, so Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte gegenüber der Morgenpost.
So gäbe es verschiedene Faktoren, die die Körpertemperatur bereits beeinflussen könnten, wie längeres Ausschlafen, Aufstehen, bevor man gemessen hat, Alkoholkonsum, Reisen, ein Infekt, Stress oder abendlicher Sport oder Sex. Der TÜV selbst erklärte dazu, dass man lediglich die richtige Funktionsweise belegt habe. Eine Aussage zum Pearlindex, also zur Sicherheit der App, machte der TÜV mit seinem Zertifikat nämlich nicht. Und Studien, die die Wirksamkeit eindeutig belegen, gibt es bislang noch nicht.
Wie sicher ist die Zyklus App?
7 von 100 Frauen werden innerhalb eines Jahres aus allen möglichen Gründen schwanger (z.B. bei Geschlechtsverkehr ohne Schutz an den laut App „roten Tagen“ oder Versagen des Verhütungsschutzes, der an den „roten Tagen“ verwendet wurde). Der Pearl-Index liegt also bei 7, wie laut Herstellter in einer klinischen Studie mit mehr als 22.000 Frauen festgestellt wurde.
Nicht für jeden geeignet
Wer also einen sehr konstanten Zyklus und einen ebenso konstanten Lebenswandel hat und sich strikt an die Messungen hält, der sollte die App für sich austesten. Sie sei vor allem für Langzeit-Paare konstruiert, für die ein Kinderwunsch nicht abwegig sei, so die Entwickler. Wer jedoch auf gar keinen Fall schwanger werden möchte und einen eher unregelmäßigen Tagesablauf hat, der sollte besser anders verhüten.
Noch mehr spannende Themen rund um die Verhütung:
Für den Notfall: So verhältst du dich richtig bei einer Verhütungspanne
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Noch mehr Infos zum Thema findet ihr in unserer Rubrik „Verhütung“