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Freundschaft beenden: Wann macht es Sinn & wie geht es fair?

Frau zieht sich ihren Pullover über das Gesicht
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Wann macht es Sinn eine Freundschaft zu beenden?

Manchmal kann sich eine Freundschaft in andere Richtungen entwickeln und nicht mehr richtig anfühlen. So handelst du in diesem Fall fair und richtig.

Inhaltsverzeichnis

Eine Freundschaft zu beenden ist nicht leicht und dennoch ist es manchmal unumgänglich. Es gibt viele Gründe die dafür sprechen, die Freundschaft am Leben zu halten: Gemeinsame Zeit, schöne Momente und unvergessliche Erinnerung. Doch genauso gibt es auch gute Gründe dafür, besonders wenn die Freundschaft einen persönlich belastet oder gar negative Gefühle in einem weckt.

Frag dich zuerst: Was macht gute Freundschaften aus?

Wer überlegt eine Freundschaft zu beenden, sollte sich vorher klarmachen, was Freundschaft eigentlich ausmacht. Denn dann erkennt man meist recht klar, wann eine Freundschaft nur noch Makulatur ist und ein Schlussstrich deutlich ehrlicher wäre.

Es ist übrigens völlig normal, dass der Freundeskreis irgendwann kleiner wird, wie Professor Franz J. Neyer vom psychologischen Institut der Universität Jena erklärt. Ist man in jungen Jahren mit vielen Altersgenossen kompatibel, was Interessen und Lebensstil angeht, so ändert sich das im Laufe des Lebens. Wir schauen sorgfältiger, wer zu uns passt und wer nicht. Somit nimmt auch die Zahl der Freundschaften mehr und mehr ab.

Doch was genau macht eine gute Freundschaft aus? Diese Dinge vier Dinge sind die Grundbausteine jeder Freundschaft.

1. Respekt & Toleranz

Zum einen, dass Freunde und Freundinnen einander mit Respekt und Toleranz begegnen. Sonst droht das Gleichgewicht zu kippen und einer von beiden wird zum Fußabtreter des anderen.

2. Gegenseitigkeit

Auch Gegenseitigkeit ist ein wichtiger Punkt bei Freundschaften. Denn es sollte ein Geben und Nehmen sein, und zwar so, dass beide von der Freundschaft profitieren. Ist einer ständig nur der Kummerkasten für den anderen, der hat aber nie ein offenes Ohr für ihn, dann ist diese Konstellation arg einseitig und auf Dauer eher ein Ausnutzen von Gutmütigkeit.

3. Freundschaften wollen gepflegt werden

Nächster Punkt: Freundschaften wollen gepflegt werden. Es gibt zwar diese alten Sandkastenlieben, die sich auch nach fünf Jahren Sendepause immer noch vertraut und gut anfühlen, aber hier geht es auch oft um gemeinsame, gute, alte Zeiten und das schweißt extrem zusammen. Ein Glücksfall.

Und ein Sonderfall, wie Professor Neyer erklärt:„Besonders Beziehungen zu weniger engen Freund*innen oder Bekannten werden meist beendet, wenn Reziprozität nicht mehr als gegeben erlebt wird.“

Bei langjährigen, engen Freundschaften sind wir da weniger streng. Hier wird nicht jede Aktion in die Waagschale gelegt. „Zwischen engen Freund*innen kann es im Gegenteil sogar verletzend wirken, wenn zu rigide auf die Einhaltung solcher Regeln beharrt wird.“

Bei jüngeren oder lockeren Bekanntschaften hingegen, die noch nicht so eine lange Dauer und gemeinsame Geschichte ausweisen können, ist es wichtig, dass man sich gegenseitig um einander bemüht. Dass man schaut: Wie kann ich dem anderen guttun, wie ihm eine starke, verlässliche Schulter sein?

4. Verlässlichkeit

Womit wir beim letzten Punkt sind: Verlässlichkeit. Und zwar vor allem auch in miesen Zeiten. Denn gemeinsam lustig durch die Nächte hüpfen und sich amüsieren kann jeder. Wer jedoch ist da, wenn es einem schlecht geht? Meist ist das der Moment, an dem man gute von schlechten Freunden bzw. Freundinnen recht klar unterscheiden kann.

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Freundschaft beenden oder Freundschaft erhalten: Wann macht was Sinn?

Wenn ich also spüre, dass mir das Zusammensein mit einer Freundin oder einem Freund nicht guttut, ich mich ständig schlecht behandelt fühle, mich rechtfertigen muss, kleingehalten und links liegengelassen werde, dann sollte ich mir diese Punkte einmal genau ansehen. Welcher davon trifft auf diese Person noch zu? Respekt, Toleranz, Gegenseitigkeit – was genau erfüllt sie davon noch und was nicht?

Sind die Bemühungen um ein gutes Miteinander absolut einseitig und der andere ein menschliches A***, dann darf ich mir durchaus überlegen, ob ich nicht meine Schlüsse daraus ziehe und die Freundschaft beende.

Aber es gibt noch mehr Gründe, jemandem die Freundschaft zu kündigen. Verrat, Hintergehen, Betrügen und Belügen – das alles ist harter Tobak unter Freund*innen. Aber letztlich sollten wir bis zu einem gewissen Punkt auch verzeihen können.

Wenn Aussicht auf Besserung besteht. Tut es das jedoch nicht und ist das unsoziale Verhalten ein Dauerzustand, dann sieht das anders aus und wir sollten ernsthaft überlegen, die Freundschaft zu beenden.

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Und noch einen weniger dramatischen Fall gibt es, in dem man über getrennte Wege nachdenken kann: Es gibt Freundschaften mit Verfallsdatum. Das sind Menschen, die uns in bestimmten Phasen unseres Lebens zur Seite stehen, mit denen uns aber eher eine Art Zweckgemeinschaft verbindet. Ein gemeinsamer Job, ein gemeinsamer Sport, die Ausbildung oder was auch immer.

Das können enge und tiefe Freundschaften werden, aber nicht selten merkt man, dass die Zeit vorbei ist und es unlogisch wäre, weiterhin zwanghaft einen Kontakt aufrechtzuerhalten. Manchmal ist es dann ehrlicher, sich zu trennen. Ohne Streit und viel Diskussion, in beiderseitigem Einverständnis, denn alles andere wäre unecht. Auch das sind Momente, wo wir Freundschaften ganz soft und fair lösen können.

Wie kann man Freundschaft fair beenden?

Die meisten von uns wollen einem unnötigen Drama aus dem Weg gehen. Um dem zu entgehen, kann man je nach Ursache und Grund entscheiden, wie man eine Freundschaft vernünftig und respektvoll beenden kann, sodass beide Personen davon nur wenig Schaden tragen.

1. Freundschaft beenden mit einem triftigen Grund

So unterschiedlich die Gründe für eine Trennung von Freund*innen, so unterschiedlich natürlich auch die Wege, wie man sich trennt. War ein bestimmter, übler Vorfall Grund für den Entschluss, so wäre eine Aussprache wichtig. So weiß der andere Beschied, warum man von nun an lieber auf seine Anwesenheit verzichtet.

Hier sollte man ruhig und klar seine Gründe nennen und dann auf Abstand gehen. Das muss nicht mit Beleidigungen und Hass einhergehen, sondern eher nach dem Prinzip: Der*die Klügere gibt nach, bzw. in dem Fall: Der*die Klügere zieht die Konsequenzen und geht.

Klar sollte sein: Solche klaren Ansagen macht man nicht per WhatsApp-Nachricht oder E-Mail, schon gar nicht auf Social Media, also Instagram oder Facebook, wo es alle mitbekommen können und man seinen Kleinkrieg öffentlich austrägt.

Hier sollte man immer bedenken, dass man sich mal wichtig und nah war und sich dementsprechend korrekt verhalten (– wenn es Wut und Verletzung zulassen, sonst vielleicht besser warten, bis der erste Zorn verraucht ist).

Überhaupt sollte man (wenn möglich) nicht im Affekt handeln, sondern sich nach einem bestimmten Vorfall erstmal eine kurze Auszeit nehmen, um dann seinen Entschluss zu fassen und umzusetzen. Eine Freundschaft beendet man besser mit klarem Kopf, nicht mit Schaum vorm Mund vor lauter Aggression.

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2. Freundschaft beenden ohne einen bestimmten Grund

Geht es um Freund*innen, bei denen man nur spürt, dass man sich entfernt und in unterschiedliche Richtungen bewegt hat, bedarf es keiner Grundsatzdiskussion oder eines großen, klaren Wortes. Besser: Sich einfach über die Freundschaft unterhalten, die zwar noch besteht, die sich aber arg gewandelt hat.

Oftmals gibt es klare Anzeichen, dass beide einander nicht mehr so viel zu sagen haben. Das kann man in einem vorerst letzten Treffen ansprechen und sich dann auf unbestimmte Zeit verabschieden.

Niemand von beiden braucht in dem Fall ein „Auf Nimmerwiedersehen“, denn letztlich kann keiner von beiden etwas dafür und das letzte Treffen muss deshalb auch nichts Negatives beinhalten.

Meist sind beide empathisch genug, um zu erkennen, wann der gemeinsame Weg zu Ende ist und wenn nicht, kann man den anderen darauf stoßen, indem man es thematisiert. Wir alle verändern uns im Laufe des Lebens. Das ist total normal.

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Warum wir uns nicht vorschnell trennen sollten

Wir haben viele enge Beziehungen im Leben und eben auch viele Menschen, die uns nur kurz auf unserem Weg begleiten. Und das ist absolut in Ordnung so. Nicht jeder muss mein bester Freund oder meine beste Freundin sein.

Wenn wir mal überlegen, gibt es so viele Arten von Freundschaften, eben nicht nur den Sandkastenkumpel aus Kindertagen, sondern auch viele lockere Verbindungen zu anderen Menschen. Manche laufen aus, ohne dass es vieler Worte braucht, andere enden in einem großen Knall, wenn es nötig ist.

Aber das Wichtige ist: Um Menschen, die uns wichtig sind, sollten wir kämpfen. Wir sollten uns ebenso wie in einer Partnerschaft um sie bemühen und versuchen, eine Lösung zu finden. Freund*innen sind so ein Geschenk im Leben. Das sollte man nicht vorschnell wegwerfen. Deshalb trefft eure Entscheidung überlegt.

Auch wenn eine Freundschaft scheinbar in einer Sackgasse ist, sollte man sich die Zeit nehmen, darüber zu sprechen. Ein offenes Gespräch kann viel bewirken, um die Situation zu klären. Oft trauen sich beide gar nicht, bestimmte Dinge, Befindlichkeiten oder Fragen anzusprechen, bis es mal zu einem klärenden Gespräch kommt.

Manchmal hilft eine gewisse Zeit, die man auf Abstand geht, um sich neu zu sortieren und klarer zu sehen und um für sich Antworten zu finden – um dann zu erkennen, dass es sich eben doch lohnt, noch mal aufeinander zuzugehen.

Wege im Leben trennen sich und kreuzen sich oftmals wieder. Man begegnet sich immer zweimal, heißt es ja so schön, und das sollten sich auch Freund*innen überlegen. Fairness und bedachtes Handeln sind hier sicher die besten Ratgeber.

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