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Das Paradox der Anziehung: Warum wir immer die Unerreichbaren wollen

Frau mit Handy in der Hand, die auf den Bildschirm schaut
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Warum haben wir plötzlich kein Interesse mehr an den Menschen, die gut und nett zu uns sind? Wir verraten euch, was dahinter steckt.

Inhaltsverzeichnis

Das Phänomen, dass Menschen oft das begehren, was unerreichbar scheint, ist weit verbreitet. Personen, die sich distanziert verhalten und sich selbst als unerreichbar darstellen, erscheinen uns oft attraktiver als diejenigen, die offensichtliches Interesse an uns haben.

Das wirft die Frage auf, ob jemand „zu nett“ in der Liebe sein kann. In der Welt der romantischen Beziehungen ist es durchaus möglich, dass übermäßige Freundlichkeit als weniger begehrenswert wahrgenommen wird.

Investition zeigt den Wert der Sache

Es ist unfair, aber in dem Moment, wo wir um jemanden kämpfen und Einsatz zeigen müssen, haben wir auch das Gefühl, dass der Andere uns das wert ist. Studien haben gezeigt: Wenn wir in jemanden viel investieren, dann hat das rein psychologisch den Effekt, dass wir den Wert des Anderen höher einstufen.

Umgekehrt heißt das eben: Da sich die „zu Netten“ von Anfang an lieb und umsorgend zeigen, wir also selbst kaum etwas investieren müssen, brennen wir nicht so sehr für sie und stufen ihren Wert niedriger ein.

Und: Wer mehr für die Beziehung tut, bindet sich auch stärker. Ganz anders für den oder die Umworbene*n: Er oder sie fühlt sich durch den eifrigen Einsatz des Anderen eher bedrängt und überrumpelt.

Keine Auszeichnung

Von jemandem sehr aufmerksam behandelt zu werden, der alle Menschen sehr nett und aufmerksam behandelt, ist nichts, was uns das Gefühl gibt, dass wir etwas Besonderes sind. Die Person ist ja zu allen nett. Ganz anders, wenn die unnahbare Person nett zu uns ist. Das sehen wir als Auszeichnung und fühlen uns geschmeichelt.

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Unsicherheit und Hoffnung lautet das Zaubermittel

Der US-Psychologe Paul Eastwick von der Northwestern University unternahm einen Versuch mit Probanden, die sich zu einem Date treffen sollten. Es stellte sich heraus: Die Probanden empfanden ihr Gegenüber als besonders anziehend, wenn es ihnen kein klares Signal darüber gab, ob Interesse an mehr besteht.

Es sei eben diese Mischung aus Unsicherheit und Hoffnung, so Eastwick, die uns so fasziniere. Warum? Nun, zeigt das Gegenüber nicht genau, was es will, sind wir verunsichert und das wurmt uns. Das wiederum führt dazu, dass wir uns gedanklich verstärkt mit dieser Person auseinandersetzen. Unsere Gedanken kreisen deutlich mehr um die Person als normal. Und schon ist das Interesse geweckt.

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Was heißt das für uns?

Was ist also die Konsequenz? Sollen wir jetzt alle unser Pokerface aufsetzen und zu eiskalten Taktierern werden, die sich durch kühles Verhalten interessant machen? Natürlich nicht! Und bei vielen Menschen ist das auch nicht nötig, weil sie den Wert eines Menschen klar erkennen, auch wenn er sich aufgeschlossen und womöglich „zu nett“ zeigt.

Natürlich gibt es die Menschen, bei denen wir uns in unserem verliebten Übermut zügeln müssen. Bei denen wir zumindest am Anfang aufpassen müssen, nicht zu direkt und verliebt zu sein und bei denen wir uns mit unseren Gefühlsbekundungen zurückhalten sollten. Weil sie diese „3-Tage-Regel“-Menschen sind.

Die, die sich rar machen, damit du sie toll findest und das gleiche auch an dir reizvoll finden. Und wenn du deine Gefühle auspackst, gehen sie auf Abstand.

Aber mal ganz im Ernst: Das sind dann auch meist die Menschen, mit denen eine Beziehung eh nicht klappt. Also macht euch nichts draus und bleibt nett und verliebt.