Nicht allen Menschen fällt es leicht, sich zu entschulden und Reue zu zeigen. Schließlich geben wir nur ungern Fehler zu und machen uns damit verletzlich. Doch manchmal ist eine Entschuldigung unabdingbar und es führt kein Weg dran vorbei.
Was aber, wenn sich unser Gegenüber nicht „richtig“ entschuldigt, sondern Sätze stammelt wie „Sorry, aber…“? Wir verraten dir, wie du die abgedroschenen Floskeln entlarven kannst und eine Non-Apology erkennst.
Lesetipp: Gaslighting – Daran merkst du, dass dein Partner dich manipuliert
Non-Apology: Die Nicht-Entschuldigung
Was ist denn bitte eine Non-Apology oder Nonpology?
Der Begriff stammt aus den USA und ist eine Mischung aus den Wörtern „non“ und „apology“ – also quasi eine Nicht-Entschuldigung. Bei einer Non-Apology zeigt die Person keine echte Reue, vielleicht versucht sie auch die Schuld von sich zu weisen. Diese Art der Pseudo-Entschuldigung kommt auch gerne zum Einsatz, wenn jemand sich nur entschuldigt, um endlich wieder seine Ruhe zu haben. Ganz nach dem Motto: „Hier hast du deine Entschuldigung. Zufrieden?“
Wir verraten dir, welche Sätze typisch für eine Non-Apology sind, und woran du eine aufrichtige Entschuldigung erkennst.
Sorry, not sorry: Wer diese Sätze benutzt, meint die Entschuldigung wahrscheinlich nicht ernst
„Es tut mir leid, wenn/dass du…“
Bei dieser Formulierung sollten deine Alarmglocken angehen. Die Person wälzt die Schuld nämlich von sich ab und entschuldigt sich nicht wirklich für sein Verhalten. Sondern nur für die Tatsache, dass die andere Person durch das Verhalten verletzt wurde.
Die besten Beispiele für die Non-Apology sind Sätze wie: Es tut mir leid, wenn du das so siehst… dass du dich verletzt fühlst… dass du denkst, dass ich etwas falsch gemacht habe.
„Es tut mir leid, aber…“
Das „aber“ schwächt die Entschuldigung ab und hat nichts in diesem Satz zu suchen. Zumindest nicht, wenn es die Person wirklich aufrichtig meint.
Lesetipp: 4 Anzeichen, dass in deiner Beziehung ein Ungleichgewicht herrscht
„Ich habe doch nur…“
… Spaß gemacht? Es gut gemeint? Diese Art von Entschuldigung versucht das verletzende Verhalten zu verharmlosen oder zu rechtfertigen. Es geht hier nicht darum, sich wirklich für das Handeln zu entschuldigen.
„Ich werde mich entschuldigen, wenn…“
Eine Entschuldigung, die an Bedingungen geknüpft ist? Red Flag! Wer sich nur entschuldigt, um eine Gegenleistung dafür zu bekommen, meint es selten ernst.
„Ich glaube, ich muss mich entschuldigen“
Glaubst du es nur, oder bist du dir sicher? Und was hat überhaupt das Wörtchen „muss“ in dieser Entschuldigung zu suchen? Das deutet nämlich auf einen Zwang hin, nicht auf eine freiwillige Entschuldigung, die von Herzen kommt.
Auch interessant: Red Flags beim Dating: Wenn er das tut, macht eine Beziehung wenig Sinn
Daran erkennst du eine aufrichtige Entschuldigung
Bei einer Entschuldigung sind vor allem zwei Dinge wichtig: Dass sie ernst gemeint ist und dass der Fehler eingesehen wurde. Statt ein müdes „Sorry“ zu murmeln, kommt ein aufrichtiges „Ich habe einen Fehler gemacht, es tut mir leid“ deutlich besser an.
Lesetipp: Liebe: 4 Sätze, die indirekt „Ich vermisse dich“ sagen
Denn eine ernst gemeinte Entschuldigung wird aus freien Stücken angeboten, ist nicht an Bedingungen gebunden und versucht auch nicht, das Geschehene zu verharmlosen. Die Person, die sich entschuldigt, sollte außerdem verstehen, was an seinem oder ihrem Verhalten verletzend war. Denn nur so vermeidet ihr, dass sich der Streit ein paar Tage später wiederholt.