Du hast endlich jemanden gefunden, der oder die dein Herz höher schlagen lässt, doch plötzlich schleicht sich dieses mulmige Gefühl ein: Zweifel, Angst und Überforderung. Was ist, wenn unsere Liebe nicht reicht? Wenn wir doch nicht füreinander bestimmt sind?
Viele Menschen haben mit diesem Gedankenchaos zu kämpfen und auf Dauer kann das einen ganz schön verrückt machen. Damit du weißt, wie du mit der Situation am besten umgehen kannst und was die ganzen Gefühle zu bedeuten haben erfährst du hier.
Ein immer gleiches Muster
Wenn du bei ihm bzw. ihr bist, ist noch alles perfekt. Aber dann bist du irgendwann wieder alleine, und schon schleichen sich diese kleinen, bösen Gedanken ein. Und die lassen sich nur schwer wieder vertreiben. Verstehen wir uns auch noch, wenn die ersten rosa Wolken weg sind? Kann ich mit ihm oder ihr länger zusammen sein oder nervt mich seine oder ihre Art nicht doch irgendwann? Es rattert im Kopf und das hinterlässt Spuren.
Wann genau das anfing? Eigentlich seit klar ist, dass man ein Paar ist. Aber woher dieser Pessimismus, dieses Nicht-Glauben an die Liebe kommt, bleibt unklar. Vielleicht von den vorherigen Reinfällen? Den schlechten Erfahrungen mit dem Ex oder der Ex und den Geschichten, die andere von ihren neuen Bekanntschaften erzählen? Den miesen Enttäuschungen & Co.
Wenn man ganz ehrlich ist, liegt es nicht unbedingt am Gegenüber, sondern man selbst funktioniert einfach so. Bei jedem Neuanfang meint man, seinen Glücksgefühlen nicht trauen zu dürfen. Nüchtern und klar bleiben zu müssen. Irgendwie ist alles zu schön, um wahr zu sein. Die Suche nach dem Haken ist die unlogischste der Welt, aber wir treten sie an.
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Nimm dir die Zeit
Spätestens dann wird uns klar: Es liegt an uns selbst, wenn wir zweifeln. Wir müssen uns also fragen, wovor wir selbst Angst haben. Verletzt zu werden? Enttäuscht zu werden? Uns der falschen Person zu öffnen und anzuvertrauen? Nur wenn du genau weißt, warum du immer wieder zögerst und haderst, kannst du auch etwas ändern.
Hab Geduld: Die große Hollywoodromanze, bei der beide in der ersten Sekunde wissen, dass sie füreinander geschaffen sind, gibt es nur selten im wahren Leben. Oft ist es Liebe auf den zweiten oder dritten Blick und manchmal entsteht Liebe eben auch erst nach einiger Zeit, wenn man sich besser kennt und näher ist. Lass dir und deinem Gegenüber Zeit.
Geh es locker an, wenn sich das besser für dich anfühlt. Niemand muss seinen neuen Partner oder seiner neuen Partnerin direkt allen Freund*innen und der Familie vorstellen und zusammen ziehen. Gib euch eine Art Probezeit, in der alles entspannt ist. Allein die Tatsache, dass man der Sache ein anderes Label verpasst, kann schon dafür sorgen, dass man sich besser fühlt.
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Liebe erfordert Mut – jedes Mal
Wenn irgendwann der Alltag in der Beziehung eingesetzt hat, man sich vertrauter ist, einige Zeit und Erlebnisse miteinander verbracht hat, werden die Zweifel eh meist leiser. Oder verstummen ganz. Man taut auf und traut der neuen Liebe. (Vorausgesetzt man hat durchgehalten und sich aufgrund der Zweifel nicht längst von seinem Partner oder seiner Partnerin getrennt.) Überleg dir also, bevor du dich vorschnell trennst, ob du der ganzen Sache nicht noch etwas Zeit geben willst.
Wenn sich jeder beim ersten Zweifel trennt, fragt man sich sonst unweigerlich: Wollen wir eigentlich partout unglücklich und alleine sein? Immer auf der Suche nach der perfekten Beziehung? Es erfordert Mut, sich auf einen Menschen einzulassen. Jedes verfluchte Mal. Aber diesen Mut sollten wir aufbringen, ein Risiko eingehen, weil wir nur so eine Chance auf die beste Sache der Welt haben: die Liebe.
Wer durch die Welt geht und dabei ständig Angst hat, verletzt zu werden und deshalb niemanden in sein kleines Hasenherz lässt, der wird Mr. Right oder Mrs. Right nicht finden können. In diesem Sinne: Seid mutig! „Nur wer wagt, gewinnt“ ist ein oller, alter Spruch. Stimmt aber trotzdem.