Habt ihr öfter Schluckauf? Es scheint fast so, als wären manche Menschen besonders häufig betroffen, während andere weitgehend verschont werden. Zur Bekämpfung des ulkigen Geräuschs gibt es jede Menge Bauernweisheit, die angeblich helfen sollen.
Aber woher kommt der Schluckauf eigentlich? Wir verraten euch, was das seltsame Phänomen auslöst und welche Auslöser man ganz einfach vermeiden kann.
Wie entsteht Schluckauf?
Medizinisch wird Schluckauf Singultus (auf Deutsch „Schluchzen“ oder „Schlucken“) genannt. Hauptverantwortlich ist für das Geräusch laut AOK das Zwerchfell, genauer gesagt eine Aktivierung des Zwerchfellmuskels durch den Zwerchfellnerv nervus phrenicus.
Der Nerv reagiert auf äußere Einflüsse, etwa schnelles Trinken. Diese Reaktion überträgt sich auf das Zwerchfell. Es zieht sich plötzlich zusammen und drückt damit die sogenannte Stimmritze, die sich zwischen den Stimmbändern befindet, ab.
Die eingeatmete Luft wird dadurch schlagartig aufgehalten, kann nicht entweichen und löst durch den Druck das klassische „Hicks“ aus.
Kinder sind öfter betroffen
Wusstet ihr, dass Schwangere spüren können, wenn ihr Baby Schluckauf hat? Es gibt mehrere Theorien, warum Babys Schluckauf bekommen. Zum einen könnte durch die geschlossene Stimmritze Fruchtwasser aus der Lunge gehalten werden. Zum anderen wird so möglicherweise der Atemreflex trainiert.
Und auch nachdem das Kind geboren wurde, soll der Reflex verhindern, dass Milch in die Lungen kommt. Eine andere Theorie ist, dass durch das Ausstoßen der Luft mehr Platz im Bauch für die Milch geschaffen werden soll.
Sobald das Kind aus dem Säuglingsalter heraus altert, ist Schluckauf eigentlich unnütz. Deshalb nimmt er auch mit dem Alter ab. Der Reflex verschwindet aber, zum Leidwesen der Betroffenen, nicht komplett.
Was verursacht Schluckauf?
Das Zwerchfell reagiert also auf Reize von außen. Aber welche können das sein? Es gibt eine bunte Auswahl, die infrage kommen könnte:
- Zu warmes oder zu kaltes Essen
- Eiskalte Getränke
- Viel Kohlensäure
- Schnelles Essen oder Trinken
- Alkohol oder Nikotin
- Stress, Aufregung
- Sehr voller Magen
- Schwangerschaft
Übrigens können auch bestimmte Krankheiten und manche Medikamente Schluckauf auslösen. Das ist aber eher selten der Fall.
Muss man damit zum Arzt?
In der Regel ist Schluckauf zwar lästig, aber vollkommen harmlos. Dennoch kann es sinnvoll sein, das Hicksen ärztlich abklären zu lassen, wenn es sehr häufig, sehr lang oder mit Begleitbeschwerden, etwa Übelkeit, Bauchschmerzen oder starkem Sodbrennen, auftritt.
Wie hilft gegen den Schluckauf?
Während manche Menschen bei Schluckauf nur hin und wieder „glucksen“, werden andere im Sekundentakt damit geplagt. Meist erledigt sich das Problem dann nach einigen Minuten von allein. Was aber, wenn man nachhelfen will?
Dann haben wir ein paar Tipps für euch. Wissenschaftlich gesichert ist zwar keine dieser Methoden, sie können aber durchaus helfen:
1. Beide Nasenlöcher zuhalten, tief einatmen und kräftig gegen die zugehaltenen Nasenlöcher ausatmen.
2. Einen Zungenbrecher ganz schnell aufsagen, zum Beispiel: „Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischer Fritz“.
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4. Kopfüber einige große Schlucke kaltes Wasser trinken. Sieht ulkig aus, klappt aber!
5. Den Schluckauf mit etwas Saurem „wegschocken“, zum Beispiel einen Löffel Zitronensaft oder Essig trinken oder in ein Stück Zitrone beißen.
6. Und natürlich der Klassiker: Erschreckt werden. BUH!
Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure*n Ärzt*in oder Apotheker*in.