Tagtäglich starren uns Frauen mit vermeintlich perfekten Körpern aus Zeitschriften und von Plakaten entgegen. Dank Photoshop gibt es an ihren Körpern keine Dellen, Narben oder gar Speckpölsterchen.
Doch das entspricht ja nicht die Realität! Im echten Leben kämpfen Frauen mit ein wenig Cellulite, haben vielleicht eine Kaiserschnittnarbe am Bauch oder breitere Hüften. Macht sie das weniger schön? Ganz sicher nicht!
Die lithauische Fotografin Neringa Rekasiute hat sich deswegen mit der Journalistin Beata Tiskevic und der Kommunikationsexpertin Modesta Kairyte zusammengetan und ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen: Mes Moterys (We.Women). Sie haben zwölf ganz unterschiedliche Frauen gebeten, sich nur in Unterwäsche bekleidet fotografieren zu lassen. Eingefangen wurde der erste Moment, in dem sich die Frauen so knapp bekleidet im Spiegel sahen.
Das Resultat ist faszinierend ehrlich: Manche Frauen mussten lachen, manche nahmen unwillkürlich eine Pose ein, andere konnten gar nicht hinschauen oder waren sichtlich peinlich berührt.
Die Bilder werden zusammen mit der Geschichte der Models ausgestellt. Die Besucher der Ausstellung sehen deswegen nicht nur eine mutige Frau in Unterwäsche, sondern erfahren auch mehr zu ihrer Person. Ihre Probleme mit Essstörungen, gemeine Kommentare zum Übergewicht oder dass die Narbe an der Brust von einer Brustkrebserkrankung stammt.
Ein wunderbar inspirierendes Projekt, das einmal mehr zeigt, dass es nicht um vermeintliche Perfektion geht, sondern dass JEDER schön ist. Und wir alle unseren Körper lieben sollten – und zwar ganz genau SO, wie er ist.