Kurz bevor der Vorhang aufgeht, bin ich richtig aufgeregt. Mein Herz klopft so sehr, dass ich es überall fühlen kann. Wenn ich so aufgeregt bin, muss ich die ganze Zeit reden, ohne Luft zu holen. Das findet Mama manchmal anstrengend, sagt sie. Aber ich würde sonst platzen, wenn ich nicht die ganze Zeit reden würde – ehrlich!

Als ich da auf meinem Stuhl sitze und darauf warte, dass Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN endlich losgeht, weiß ich noch nicht genau, was mich erwartet. Die Bühne ist riesig, es riecht nach Popcorn und immer mehr Menschen kommen in den Saal. Ich guck Mama die ganze Zeit an und rede und rede, bis es plötzlich dunkel ist und der Mann, der links von uns oberhalb des Publikums auf einer Empore sitzt, zu trommeln beginnt. Mama gibt mir einen Kuss auf den Kopf und flüstert: „Hab viel Spaß, Emie.“ Und dann höre ich das bekannte Lied „Circle of Life“ – der ewige Kreis – und alles um mich herum fängt an zu leuchten und zu leben. Es ist wirklich, als wären wir von einem Moment auf den anderen mitten in der afrikanischen Savanne!

Ich erinnere mich besonders gut daran, wie Rafiki, der bunte Mandrill, den Baby-Simba auf dem Königsfelsen präsentiert. Die Farben, die Musik, die Tiere sind alle so lebendig. Alles ist ganz echt.
Dann kommt Simba, der kleine Löwe, und ich kann richtig mit ihm fühlen. Ich will auch so mutig sein wie er, als er mit seinem Vater, Mufasa, durch die Steppe wandert. Mufasa erklärt Simba, wie alles Leben miteinander verbunden ist – dieser ewige Kreis, der uns alle prägt. Für mich ist das ein ganz besonderer Moment, weil ich nicht nur etwas über Tiere lerne, sondern auch über das Leben selber. Das ist wie so ein Geheimnis, das selbst die Erwachsenen noch nicht so richtig verstanden haben, glaube ich…

Das Musical Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN fesselt das Publikum in Hamburg seit über 20 Jahren mit seiner einzigartigen Inszenierung.
Die Musik wird immer langsamer und dunkler, wenn gleich etwas Schlimmes passiert. Ich suche dann die Hand meiner Mama und drücke sie richtig fest. Der gemeine Scar, der Onkel von Simba, gönnt niemandem etwas. Ich habe gleich gemerkt, wie wütend und eifersüchtig der ist. Der Moment, als er Simba in die Falle lockt und Mufasa dabei ums Leben kommt, ist so traurig, dass ich fast nicht hinsehen kann. Simba hat so große Schuldgefühle, er will weglaufen, aber eigentlich kann er gar nicht weglaufen, weil er immer an das Königreich seines Vaters denkt und es nicht im Stich lassen will.

Aber erstmal kommt der Dschungel! Timon und Pumbaa, die zwei quirligen Freunde, die Simba aufnehmen und ihm beibringen, dass man nicht immer alles so ernst nehmen muss – es ist jetzt ganz schwer, sitzen zu bleiben, weil alle Hakuna Mutata singen! Hakuna Matata ist ja ein Spruch aus der afrikanischen Sprache Swahili. Wörtlich übersetzt heißt das „es gibt überhaupt keine Probleme/Schwierigkeiten“, oder „es ist alles ist in bester Ordnung“. Am liebsten wäre ich jetzt direkt aufgesprungen und auf die Bühne gerannt, um mitzutanzen! Stattdessen hab ich geklatscht und mich gefragt, wie es wohl wäre, einfach den ganzen Tag zu lachen, zu singen und zu tanzen und sonst nichts zu tun, auch nicht zur Schule zu gehen und so…
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Der Höhepunkt von Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN kommt, als Simba zurück geht ins geweihte Land. Als er zum Königsfelsen zurückkehrt, um Scar herauszufordern, fühlt es sich für mich wie ein großer Triumph an. Irgendwann ist Simba auf dem Gipfel des Königsfelsens und brüllt in die Weite hinein, und da weiß ich schon: Der König ist zurück.
In der letzten Szene halten Simba und Nala ihr eigenes kleines Löwenbaby, Rafiki zeigt es wieder dem ganzen Volk, und der „ewige Kreis“ schließt sich. Es ist, als ob das ganze Theater in einem einzigen Moment aufleuchtet. Ich fühle mich wie Teil dieser riesigen, bunten Familie von Tieren, die sich immer wieder versammeln, um die nächste Generation zu begrüßen.

Als das Licht ausgeht und die Bühne sich wieder verdunkelt, weiß ich genau, dass Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN mehr ist als ein Musical. Es ist eine Geschichte, die mich gelehrt hat, was es eigentlich heißt, mutig zu sein, Verantwortung zu übernehmen und nie zu vergessen, woher man kommt. Ich kann gar nicht aufhören zu klatschen, alle Menschen stehen auf, ich auch, und wir klatschen und lachen – auch viel später noch, als wir alle schon draußen sind. Die Leute sprechen miteinander, obwohl sie sich gar nicht kennen. Ich will meinen Papa anrufen, aber als meine Mama mir das Handy gibt, schüttele ich den Kopf: In dem Moment weiß ich überhaupt nicht, wie ich das alles beschreiben soll. Das muss man einfach gesehen haben, mit den eigenen Augen.
Mama und ich gehen langsam die Brücke hinunter, um uns von der Fähre zu den Landungsbrücken bringen zu lassen. Jetzt rede ich gar nicht mehr viel. Aber ich kann nicht aufhören zu grinsen. Auf dem gelben DER KÖNIG DER LÖWEN-Schiff setzen wir uns so auf das Deck, dass wir den Sonnenuntergang sehen können. Ganz weit hinten sehe ich, wie ein Kreuzfahrtschiff ablegt. Da wäre ich jetzt auch gerne, denke ich. Aber ich muss Montag wieder in die Schule – mein Lächeln verschwindet kurz. „Hakuna Matata“ – da ist es wieder!
Hintergrund zum Musical
Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN ist ein Musical, das auf dem gleichnamigen Disney-Film basiert. Die Musik stammt von Elton John und Tim Rice, und die Show ist bekannt für ihre farbenprächtigen Kostüme, beeindruckenden Bühnenbilder und die mitreißende Musik.
Ort: Stage Theater im Hafen Hamburg
Dauer: ca. 3 Stunden inklusive Pause
Besonderheiten: Masken und Puppen, die von den Darsteller*innen geführt werden, afrikanische Rhythmen und Gesänge
Ticketinfos
Tickets für Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN sind online über die offizielle Website von Stage Entertainment oder an der Theaterkasse erhältlich. Die Preise variieren je nach Vorstellung, Sitzplatzkategorie und Buchungszeitpunkt. Es gibt oft spezielle Angebote für Familien oder Gruppen – es lohnt sich, frühzeitig zu buchen.