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Feministische Literatur: Diese Bücher zur Gleichberechtigung sind ein Must-read

Diese Bücher klären über Gleichberechtigung auf.
Diese Bücher klären über Gleichberechtigung auf. Credit: AdobeStock

Sie jonglieren unseren Alltag zwischen Job und Kindern, sie schmeißen den Haushalt und fliegen ins All. Sie sind Managerinnen, Mütter, Singles, Studentinnen. Doch eines sind Frauen noch lange nicht: gleichberechtigt. Wir zeigen euch die besten Bücher zum Thema Gleichberechtigung und Feminismus.

Inhaltsverzeichnis

Die immer noch existierenden, alten Rollenbilder und Ungerechtigkeiten werden wir nicht von jetzt auf gleich aus der Welt verbannen können. Aber wir können dafür sorgen, dass wir selbst und unsere Mitmenschen umdenken. Es gibt unfassbar tolle feministische Literatur, die jede*r, egal welchen Geschlechts, lesen sollte. Nur so schärfen wir unseren Blick für Missstände im Alltag.

Wir haben euch deshalb die besten Bücher zum Thema Gleichberechtigung herausgesucht, die ihr unbedingt lesen solltet. Jedes einzelne von ihnen hat einen unterschiedlichen Schwerpunkt. Sie regen zum Nachdenken an, haben uns gleichzeitig wütend gemacht, aber auch zum Lachen gebracht. Weil: Dass wir im Jahr 2023 immer noch um Gleichstellung aller Geschlechter aufklären und kämpfen müssen, ist manchmal wirklich etwas surreal.

Bernadine Evaristo: Mädchen, Frau, etc.

Aus zwölf verschiedenen Frauenperspektiven schildert Bernadine Evaristo eine feministische Geschichte Englands. Die Protagonistinnen berichten mit Witz und Scharfsinn ihre Sicht auf zeitgenössische Debatten rund um Themen wie Rassismus und die Gleichstellung der Frauen und greifen auf, welche Darstellung diese in den Medien erfahren.

Die Perspektivenvielfalt ist unglaublich bereichernd und gibt einen guten Einblick in das Leben von diskriminierten und wütenden Frauen im Alter zwischen 19 und 93. Insbesondere die Kämpfe, die Schwarze Frauen in einer weißen Mehrheitsgesellschaft austragen müssen, finden durch Evaristo Gehör. Die Protagonistinnen sind lesbisch, transsexuell, queer und hetero. Doch so unterschiedlich sie auch sind, ihre Verbundenheit besteht in der schier endlosen Suche nach ihrer Identität, nach einem Feminismus, der sich nicht an der Theorie, sondern an der Wirklichkeit orientiert.

Was wir von diesem Buch lernen können: Rassismus ist leider in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen und für viele alltäglich. Women of Color sind dadurch gleichzeitig von verschiedenen Diskriminierungskategorien betroffen. Was du als Weiße Frau und grundsätzlich als Weißer Mensch tun kannst: Verfalle bei der nächsten Stammtischparole nicht in verlegenes Schweigen. Steh für deine Werte ein und leiste Beistand, wenn Hilfe benötigt wird.

Das Buch „Mädchen, Frau, etc.“ von Bernadine Evaristo könnt ihr gleich hier bei Amazon bestellen.*

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Credit: Amazon / Evaristo

Video: Die inspirierende Geschichte von Emma Gonzalez

Diese Bücher klären über Gleichberechtigung auf.

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Carolin Kebekus: Es kann nur eine geben

Kennt ihr das Phänomen, dass es – egal wo man hinschaut – irgendwie immer nur eine Frau gibt? Von den Führungsetagen, über bekannte Hollywood-Filme bis hin zu den Schlümpfen. Komischerweise gibt es dort unzählige Männer, alle mit verschiedenen Charaktereigenschaften und Kompetenzen, aber verrückterweise immer nur eine Frau. Über ihre Persönlichkeit ist dann auch nicht viel bekannt, es reicht aus, zu wissen, dass sie eine Frau ist.

Denn an die Spitze schafft es immer nur eine, die Auserwählte, die Schönste, die Klügste usw. Carolin Kebekus zeigt auf, dass dies genau der Grund ist, warum wir Frauen immer das Gefühl haben, untereinander konkurrieren zu müssen. Welche Erfahrungen die erfolgreiche Comedian selbst im Laufe ihrer Karriere machen musste und warum nur eine Frau an der Spitze absolut unzureichend ist, ist ebenso lustig wie informativ.

Was wir von diesem Buch lernen können: Dass wir Frauen uns nicht als Konkurrenz betrachten sollen, sondern nur dann etwas erreichen, wenn wir uns gegenseitig supporten und unterstützen. Lasst uns Frauen-Netzwerke gründen, denn gemeinsam sind wir so viel stärker.

Das Buch „Es kann nur eine geben“ von Carolin Kebekus könnt ihr hier bei Amazon kaufen.*

Credit: Amazon / Kiepenheuer & Witsch

Virginia Woolf: Ein Zimmer für sich allein

Als bedeutender Klassiker der feministischen Literatur ist der Aufsatz „A Room of One‘s Own“ von Virginia Woolf einzuordnen. In diesem greift sie die Stellung der Frau in der Gesellschaft im Großbritannien der 1920er Jahre auf. Knapp ein Jahrzehnt nachdem Frauen zum ersten Mal gesetzlich wahlberechtigt waren, wirft sie einen Blick auf die zentralen Herausforderungen, mit denen eine Frau in der von Männern dominierten Gesellschaft zu kämpfen hat.

Zugleich gibt sie Handlungsempfehlungen, wie Frauen sich ihren Freiraum schaffen können: „Eine Frau muss Geld und ein eigenes Zimmer haben.“ Was hier so plakativ und simpel klingt, entfaltet seine Wirkung in der Abstraktion der Begriffe. Durch die finanzielle Eigenständigkeit sind Frauen befähigt, ihren eigenen Weg zu gehen und nicht in Abhängigkeit zu einem Partner zu leben. Ebenso fordert Woolf den Freiraum ein, der einer Frau zusteht, um sich selbst verwirklichen zu können. An diesem Platz ist sie nur ihren eigenen Erwartungen und Wünschen unterstellt und muss sich vor niemandem rechtfertigen.

Was wir von diesem Buch lernen können: Erkämpfe dir deinen eigenen Platz in der Welt und lass dich nicht von Rollenklischees davon abbringen, das zu tun, was du am besten kannst und liebst.

Das Buch „Ein Zimmer für sich allein“ von Virginia Woolf könnt ihr gleich hier bei Amazon bestellen.*

Credit: Amazon / Woolf

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Fränzi Kühne: Was Männer nie gefragt werden

„Wie bringen Sie Karriere und Familie unter einen Hut?“, „Was tragen Sie heute?“, „Sind Sie für andere Frauen ein Vorbild?“ Diese Fragen wurden der jüngsten Aufsichtsrätin und Mutter Fränzi Kühne im Laufe ihrer Karriere immer wieder gestellt. Ihren männlichen Kollegen und Wegbegleitern hingegen nicht. Entsetzt über diese Ungleichbehandlung, drehte sie den Spieß einfach um. Bekannte Männer aus Politik, Wirtschaft und Popkultur bat sie zum Interview und machte daraus ein Buch.

Wie antworten erfolgreiche Männer auf Fragen, die sonst nur Frauen gestellt werden? Und warum sind Rollenklischees so fest in unserer Gesellschaft verankert? Wie absurd die typischen „Frauen-Fragen“ sind, wird mit diesem Buch mehr als deutlich.

Was wir von diesem Buch lernen können: Für Männer ist es immer noch einfacher Karriere zu machen als für Frauen. Was Gesellschaft und Unternehmen besser machen können und was auch wir selbst von unseren Vorgesetzten in Sachen Gleichberechtigung einfordern sollten, erklärt Fränzi Kühne in diesem Buch.

Das Buch „Was Männer nie gefragt werden“ von Fränzi Kühne könnt ihr hier bei Amazon bestellen.*

Credit: Amazon / Fischer

Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht

Obwohl Simone de Beauvoir ihr Buch „Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau.“ schon vor über 70 Jahren veröffentlichte, hat dieses an Aktualität nichts eingebüßt. Neben „Ein Raum für sich allein“ von Virginia Woolf ist de Beauvoirs philosophische Schrift eines der Standardwerke der klassischen, feministischen Literatur und prägte damit besonders die europäische Frauenbewegung der 60er und 70er Jahre.

Der Grundgedanke ist schnell zusammengefasst: Das Wesen eines Menschen ist nicht vorgegeben, sondern ab der Geburt prinzipiell frei, um sich in alle möglichen Richtungen zu entwickeln. So jedenfalls die Theorie. Die Praxis weicht leider auch heute noch von dieser These ab, wenn wir beobachten, wie kleinen Jungs der Ballettunterricht versagt und kleinen Mädchen fast ausschließlich rosafarbene Kleidung angezogen wird.

Frauen werden laut de Beauvoir zu oft in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, indem ihnen schnell die Rolle der Hausfrau, Mutter oder Ehefrau auferlegt wird, ohne dass diese sich dafür entschieden haben. So bliebe keine Zeit für die Entdeckung der eigenen Vorlieben und Pläne. Die Zwänge und Erwartungen einer Gesellschaft an eine Frau sind jedoch keineswegs naturgegeben oder gar unveränderlich. In diesem Sinne lässt sich auch de Beauvoirs Hauptthese erklären: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.“

Was wir von diesem Buch lernen können: Es ist völlig egal, ob dein Sohn gerne Nagellack trägt oder deine Tochter sich im Fußballverein anmelden möchte: Sie sind Menschen und sollten sich frei von Rollenklischees entfalten dürfen.

Das Buch „Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frauvon Simone de Beauvoir könnt ihr gleich hier bei Amazon bestellen.*

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Credit: Amazon / De Beauvoir

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JJ Bola: Sei kein Mann

Feminismus aus einer anderen Perspektive: Im Buch „Sei kein Mann: Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist“ wird schnell deutlich, dass auch Männer unter der Ungleichbehandlung der Geschlechter leiden. Männer müssen stark und erfolgreich sein, die Familie ernähren und dürfen keine Emotionen zeigen. Diese Rollenklischees üben Druck aus und führen zu toxischer Männlichkeit.

JJ Bola ordnet ein, weshalb Männer z. B. häufiger Selbstmord begehen als Frauen oder obdachlos auf der Straße landen. Die gesellschaftliche Prägung wie ein Mann zu sein hat und wie nicht, lässt keinen Raum für Individualität und das ist für viele Menschen ein Problem.

Was wir von diesem Buch lernen können: Feminismus hat nichts mit Männer-Bashing zu tun, sondern es geht um Gleichbehandlung aller Geschlechter. Daher sind wir alle gefordert, uns für Feminismus einzusetzen.

Hier könnt ihr das Buch „Sei kein Mann“ von JJ Bola bei Amazon kaufen.*

Credit: Amazon / hanserblau

Magarete Stokowski: Untenrum Frei

Magarete Stokowski verbindet in ihrem Buch Anekdoten zum Thema Sex, Macht und gesellschaftlicher Prägung. Herausfordernd und feministisch sind ihre Worte, die den Status Quo unserer heutigen Gesellschaft anprangern. Dabei stellt sie bereits im Vorwort klar, dass Feminismus für sie die Gleichberechtigung der Geschlechter bedeutet und dass ungeachtet des Körpers und des Geschlechts alle Menschen dieselben Rechte und Freiheiten genießen sollten. Es gehe ihr nicht darum, Frauen über Männer zu stellen oder gar eine Alleinherrschaft der Frau zu unterstützen.

Wenn man sich selbst noch nicht so sehr mit der Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft auseinandergesetzt hat, fragt man sich an dieser Stelle: Moment mal, sind wir nicht alle bereits gleichberechtigt? Ist das nicht sogar im Grundgesetz verankert?

In der Theorie trifft diese Annahme absolut zu. Doch in der Realität sieht es leider viel zu oft anders aus. Seien es Disney-Filme, die Mädchen schon im jungen Alter Schönheit als Allheilmittel propagieren und aufzeigen, dass die männlichen Figuren weitaus öfter das Sagen haben, oder einfach die Tatsache, dass Frauen bei gleicher Qualifikation im gleichen Beruf weitaus geringer bezahlt werden. Stokowski nimmt sich vieler Fragen an, die genau diese mediale Darstellung aufwirft und schildert imposant, welche Auswirkungen das auf unser aller gesellschaftliches Leben hat.

Was wir aus diesem Buch lernen können: Die Medien und gesellschaftlichen Traditionen beeinflussen uns viel nachhaltiger, als wir uns vorstellen können. Wir müssen anfangen, diese zu hinterfragen!

Das Buch „Untenrum Frei“ von Magarete Stokowski könnt ihr gleich hier bei Amazon bestellen.*

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Credit: Amazon / Stokowski

Mirna Funk: Who cares!

Warum auf eine sich verändernde Gesellschaft warten, wenn wir Frauen die Gleichberechtigung selbst in der Hand haben? Genau dafür steht Mirna Funk und macht Frauen in ihrem Buch „Who cares! Von der Freiheit, Frau zu sein“ Mut einen selbstbestimmten Weg zu gehen. In ihrem Plädoyer zeigt sie auf, dass wir oft viel mehr Möglichkeiten haben, als uns selbst bewusst ist.

Denn anstatt auf den coolen Job oder die Beförderung zu warten, lohnt es sich, ins Handeln zu kommen. Wir haben die Macht, Dinge einzufordern und an unseren Zielen und Träumen zu arbeiten. Nutzen wir die Freiheit persönliche Karriereziele zu verfolgen oder auch unsere Sexualität zu leben – ganz egal, ob als kinderloser Single oder als (alleinerziehende) Mutter.

Was wir von diesem Buch lernen können: Wenn wir Frauen uns aus der Opferrolle befreien, übernehmen wir Verantwortung für unser Leben und leisten einen wichtigen Schritt zu unserer ganz persönlichen Gleichberechtigung.

Das Buch „Who cares!“ von Mirna Funk könnt ihr hier bei Amazon bestellen.*

Credit: Amazon / dtv

Chimamanda Ngozi Adichie: Mehr Feminismus!

Auf der alljährlichen Innovations-Konferenz „TED“ referierte Chimamanda Ngozi Adichie über die Notwendigkeit des Feminismus und warum dieser nicht ausschließlich den Frauen der Schöpfung vorbehalten sei. Ihre Rede „Why we all should be Feminists“ und vier weitere Geschichten sind in Deutschland als Buch unter dem Namen „Mehr Feminismus!“ erschienen. Nicht nur Beyoncé, die einige Aussagen Adichies in ihrem Song „Flawless“ aufgreift, ist begeistert. Auch das Modehaus Dior rezitierte ihren Claim und präsentierte stolz ein T-Shirt mit der Aufschrift „We should all be Feminists“.

Adichie berichtet gekonnt und poetisch von Schuldzuweisungen, Scham und Sexualität, aber auch von der Liebe und Heimatgefühlen. Kämpferisch und inspirierend spricht sie Missstände an, die wir alle beseitigen können und auch müssen, denn: „Die Kultur macht nicht die Menschen. Die Menschen machen die Kultur. Wenn es zutrifft, dass die gesamte Weltbevölkerung der Frauen nicht unsere Kultur ist, dann können und müssen wir diese zu unserer Kultur machen.“

Was wir aus diesem Buch lernen können: Männer sind keine Gegner, sie können uns in unseren Forderungen nach einer gerechten Gesellschaft zur Seite stehen und uns helfen, die frauenfeindlichen Strukturen zu demaskieren, um so mit Rollenerwartungen zu brechen.

Das Buch „Mehr Feminismus!“ von Chimamanda Ngozi Adichie könnt ihr gleich hier bei Amazon bestellen.*

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Credit: Amazon / Adichie

All diese Bücher machen Lust auf eine bessere, tolerantere Welt! Es gibt noch viel zu tun, doch wir bilden uns weiter, wir klagen Ungerechtigkeiten an und geben nicht eher Ruhe, bis alle Menschen die gleichen Rechte haben. Es ist ein langer Weg, doch geben wir einander die Hand, gemeinsam beschreiten wir ihn erhobenen Hauptes.

Text: Rebecca Reuter und Yvonne Willms