Inhaltsverzeichnis
- Mach dir klar: Du hast viel erreicht
- Frauen ab 40: Adieu, Selbstzweifel!
- Das Leben hinterlässt Spuren, na und?
- Berufsjugendlich? Altersgerecht? Sei einfach du!
- Tiefenentspannt älter werden
- Ja, auch das: Besserer Sex!
- Unsichtbare Frau? Von wegen!
Es gibt diese umgehende Angst, dass man ab 40 nicht mehr attraktiv und interessant ist. Dass man zur Unsichtbaren wird, die niemand mehr bewusst wahrnimmt. Dass man auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr die erste Wahl ist.
Dass Männer im gleichen Alter zunehmend deutlich jüngere Freundinnen haben. Und hat man selbst einen Jüngeren, wird man direkt kritisch beäugt und hat – laut den anderen – ein Problem mit dem Älterwerden.
Zu allem Übel sieht man sich am Horizont schon auf die Wechseljahre zusteuern (auch wenn die nachweislich bei den meisten von uns erst Richtung 50 angesagt sind). Hallo, Schwarzmalerei. Klar, sind diese Gedanken durchaus normal, wenn die böse Vier im Anmarsch ist. Aber wir sollten jetzt nicht direkt Hyperventilieren, bitte.
Zugegebenermaßen: Was wirklich ernüchternd ist, sind nicht irgendwelche Fältchen oder dumme Männer, sondern die Tatsache, dass die erste Lebenshälfte rein rechnerisch eingetütet ist (wenn man davon ausgeht, dass eine heute 35-jährige Frau eine Lebenserwartung von circa 80 Jahren hat).
Und das fühlt sich definitiv anders an als mit Anfang 20, als man noch dachte: Das Leben ist unendlich und die Welt steht mir offen!
Das ist ein Punkt, an dem sich leider nicht rütteln lässt. Vieles andere aber ist reine Einstellungssache. Man darf sich eben nicht vom Jugendwahn der Gesellschaft beeinflussen lassen, sondern muss den Kopf freimachen und klar sehen.
Mach dir klar: Du hast viel erreicht
Die Zeiten, in denen die wichtigsten Entscheidungen getroffen wurden bezüglich Ausbildung, Familie, Kinder und Karriere, sind mit 40 langsam zu Ende. Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Schließlich hat man schon einiges erreicht im Leben, auf das man stolz sein kann. Dennoch steht da irgendwie die Frage im Raum: Was kommt jetzt? Bleibt jetzt alles, wie es ist?
Aber genau das sollte einem auch Feuer unterm Hintern machen. Denn auch wenn all diese kritischen Gedanken nachvollziehbar sind (und auch wichtig), so sollte man dennoch nicht mit seiner frustigen Sicht auf die 40 übertreiben. Es gibt wahrlich viele Dinge, die sogar richtig gut sind an der 40.
Frauen ab 40: Adieu, Selbstzweifel!
Setzen wir kurz mal unsere Negativ-Brille ab! Frauen mit 40 sind nicht in der so viel gefürchteten Midlife-Crisis. Die war bei den meisten von uns vorher, so mit Mitte 30. Die ganzen Selbstzweifel, die Unsicherheit, die Suche – genau das hat man als Frau mit 40 nämlich hinter sich.
Frauen ab 40 wissen in der Regel, was sie wollen, stehen mit beiden Beinen fest im Leben, sind selbstbewusst und vertrauen auf ihre Stärken. Das war mit Anfang / Mitte 20 weiß Gott anders.
Zudem sind die Kinder, wenn man welche hat, aus dem Gröbsten raus. Auch karrieretechnisch hat man bereits viel Erfahrung gesammelt und seinen Weg gefunden. Man hat bereits einiges erreicht im Leben und kann jetzt nochmal richtig durchstarten. Wäre ja auch schön doof, ab jetzt einfach so weiterzumachen bis zur Rente, oder?
Das Leben hinterlässt Spuren, na und?
Klar gibt es da den Alterungsprozess. Das Leben hinterlässt nun mal Spuren. Und das ist gut so. Denn das zeigt, dass wir auch was erlebt haben. Natürlich muss jetzt niemand Falten toll finden. Aber Falten, die davon zeugen, dass man in seinen vergangenen Jahren viel gelacht hat, sind doch eigentlich total toll.
Es gab Zeiten, in denen die Haut deutlich straffer und frischer wirkte. Und auch einen Saufabend mit Freunden steckt man mit über 40 eher langsamer weg. Sprich: Man braucht zwei Tage, um wieder an Deck zu sein. Ganz im Gegensatz zu früher, als man am nächsten Tag schon wieder wie das blühende Leben aussah. Aber hey: Es gibt Schlimmeres. Wer feiern kann, kann auch olympische Augenringe überstehen!
Lesetipp: Schön durch die Wechseljahre: Wie verändert sich die Haut?
Berufsjugendlich? Altersgerecht? Sei einfach du!
Was nervt an der 40: Die ungeschickten Komplimente. Denn ab Mitte 30 hören sich Komplimente einfach anders an. Da kommt dieses kleine Wörtchen „noch“ ins Spiel. Und der Zusatz „für dein Alter“. Du sieht für dein Alter noch richtig gut aus … Das ist demjenigen, der einem grad was Nettes sagen wollte, vielleicht nicht bewusst, aber es wäre wirklich netter, dieses „noch“ einfach wegzulassen.
Plötzlich gibt es auch diese seltsamen Sprüche: 30 ist das neue 20. 40 das neue 30 usw. Will man uns das Altern damit schönreden, indem man die Zahl 40 einfach mal ganz platt umschifft? Und es bringt auch nichts, ewig seinen 39. zu feiern.
Und dann gibt es da noch das Wörtchen „altersgerecht“. Auch eine echt miese Kiste. Vor einiger Zeit gab es eine wilde Diskussion im Netz darüber, ob ein Mann über 40 auf einem Skateboard ein peinlicher Berufsjugendlicher sei oder einfach nur lässig. Und ob es für kurze Hosen, Miniröcke und Baggypants ein Höchstalter gibt. Eine Frau mit 40 im Jeans-Mini – darf das wirklich sein?
Tiefenentspannt älter werden
Dazu lässt sich nur eins sagen: Stellt euch eine Oma mit gemütlichen Turnschuhen, Jeans und Bikerjacke vor. Was für ein schönes Bild, oder? Wäre es also nicht viel richtiger, nicht nur dicke und dünne Menschen stünden im Sinne der Bodypositive-Bewegung offen zu ihrem Körper, sondern eben auch alte Menschen? Bodypositive heißt doch auch, dass Menschen egal welchen Alters schön und wunderbar sind, nicht nur egal welcher Konfektionsgröße.
Was sollte also daran falsch sein, wenn man als Frau mit 40 oder 50 oder 60 kurze Hosen trägt? Weil die Haut nicht mehr so straff ist, sondern mehr und mehr faltig wird? Ja, und? Der Mann mit Mitte 20 fragt mich ja auch nicht, ob ich seine haarigen Beinchen schön finde oder nicht.
Wer entscheidet, was altersgerecht ist und was nicht? Wer mit 40 anfängt, sich „altersgerecht“ anzuziehen, der läuft letztendlich sein halbes Leben irgendwie „wegkaschiert“ herum. Bitte nicht!
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Ja, auch das: Besserer Sex!
Etwas, was man Frauen über 40 sehr gerne zugesteht, ist ein mega gutes Sexleben. Da heißt es dann gerne, dass Frauen ab 40 genau wissen, was sie im Bett wollen und wie sie es bekommen. Dass sie selbstbewusst und erfahren sind, und den Sex ihres Lebens genau in dieser Zeit haben. Schön und gut. Mag sein.
Aber es wäre schon gut, wenn eine Mitvierzigerin (und danach auch) nicht nur hinter verschlossenen Türen sexy und hot sein darf, sondern auch auf der Straße, im Fernsehen und in der Werbung.
Leider – so zeigt es die Realität – sind die wenigsten Frauen in der Werbung älter als Ende zwanzig. Auch Schauspielerinnen erhalten ab einem gewissen Alter nur noch mütterliche Rollen. Eine Hauptrolle in einer hippen Hollywood-Liebeskomödie würde kaum mit einer 40 plus-Frau besetzt. (Und die wenigen Ausnahmen sind auch nicht das, was wir mit Umdenken meinen!)
Unsichtbare Frau? Von wegen!
„Bin ich ab jetzt für Männer und Frauen unsichtbar und nicht mehr attraktiv?“ Nein. Natürlich nicht. Zumindest dann nicht, wenn wir nicht genau das selbst von uns denken und somit auch ausstrahlen.
Wenn wir uns selbst mögen und gut finden, dann strahlt das auch auf unsere Begegnungen im Leben ab. Man ist so jung, wie man sich fühlt – an diesem alten Spruch ist in der Tat was dran.
Klar gibt es diesen Moment, wo man spätabends im dunklen Club steht und der Typ neben einem einen anquatscht. Scheinbar steht das Licht gut, so dass man in sich hinein lächelt und denkt: „Schätzchen, mach die Augen auf! Ich könnte deine Mutter sein!“
Ganz kurz kommt man sich vor wie eine Mogelpackung. Viele Frauen mit 40 sehen halt einfach jünger aus. Aber das ist letztlich nicht unser Problem. In einer entspannteren Welt würden sich einfach „Menschen“ begegnen und mögen oder nicht mögen – jenseits von Alter.
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Und nicht jeder gibt seine Frau mit 40 an der Kasse zurück, um eine halb so alte Partnerin dafür zu erhalten. Das ist eine Angst, die viele Frauen haben, die aber unbegründet ist. (Für Männer übrigens auch.)
Viel wichtiger ist doch, was drin steckt. Wer jung im Kopf bleibt, bleibt auch eine tolle Lebenspartnerin oder ein toller Lebenspartner. Nur Frust, Resignation und Stagnation machen uns alt. Nicht die 4 vorne.