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Studie: Frauen haben weltweit nur 64 % gleiche Rechte wie Männer

Vier Frauen die in einer Reihe stehen und nach vorne blicken vor einer fliederfarbenen Wand
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World Bank Studie 2024: Frauen sind weltweit benachteiligt

Überall genießen Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männer.

Eine Studie der World Bank liefert aktuell erschreckende Zahlen: Denn scheinbar bietet kein Land der Welt Frauen die gleichen Chancen wie Männern.

Inhaltsverzeichnis

Oft schauen wir in Sachen Gleichberechtigung gerne zu anderen Ländern auf und beklagen, wie die aktuelle Lage bei uns ist. Ich denke dabei oft an Länder wie Schweden, wo jeder zweite Vater Elternzeit nimmt und es kein Ehegattensplitting gibt. Schnell fallen uns die eigenen Makel viel schneller auf, als die der anderen.

Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass Frauen in Ländern wie Afghanistan oder im Iran immer noch für Rechte kämpfen, die hierzulande längst selbstverständlich sind.

Dabei stellt sich die Frage: Wo gibt es eigentlich komplette Gleichberechtigung? Welches Land sticht aus der Masse hervor und kann sich in puncto Geschlechtergleichheit durchsetzen? Eine neue Studie ist genau diesen Fragen auf den Grund gegangen.

Lesetipp: Gender Care Gap – Die unsichtbare Arbeit von Frauen

World Bank Studie 2024

Die aktuelle Studie der UN-Weltbank liefert erschreckende und doch nicht überraschende Fakten: Frauen werden nach wie vor nicht die gleichen Rechte geboten wie Männern – und das weltweit.

Für die Studie wurden Themen wie Mobilität, Arbeitsplatz, Vermögen, Ruhestand, Ehe und Elternschaft näher betrachtet und entsprechend ausgewertet. Zwei neue, weitere Indikatoren, Gewalt und Zugang zu Kinderbetreuungseinrichtungen, zeigten enormen Handlungsbedarf in beiden Bereichen.

Das Ergebnis der Analyse: Frauen genießen im Schnitt nur rund 64 % der Rechte wie Männer. Noch nicht einmal die reichsten Volkswirtschaften bieten Frauen dieselben Chancen wie Männern.

Sicherheit: Frauen sind unzureichend geschützt

Besonders in puncto Sicherheit sind Frauen enorm benachteiligt. Laut Studienergebnissen lag der Sicherheitswert für Frauen gerade einmal bei 36 Punkten.

Das zeigt sich zum Beispiel anhand der Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung: Wenngleich 151 Länder Gesetze gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz haben, können lediglich 39 davon auch Gesetze aufweisen, die sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit verbieten.

In der Studie heißt es, dass Frauen lediglich knapp ein Drittel der nötigen Rechte hinsichtlich des Schutzes gegen häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung, Kindesverheiratung und Femizide erhalten.

Wirtschaft: Frauen werden nicht ausreichend gefördert

Im Bericht selbst heißt es „Frauen haben die Macht, die Weltwirtschaft anzukurbeln, und doch werden sie durch Gesetze und mangelnde Umsetzung oft am Rande gehalten.“

Würde diese Lücke geschlossen werden, könnten nicht nur Frauen, sondern auch die Wirtschaft selbst profitieren. Das globale Bruttoinlandsprodukt könnte um bis zu 20 % gesteigert werden.

Dadurch könnte sich auch die globale Wachstumsrate in den nächsten zehn Jahren verdoppeln.

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Strukturelle Benachteiligung in vielen Bereichen

Beinahe in jedem Themenfeld werden Frauen strukturell benachteiligt und haben weniger Rechte oder Chancen als Männer. Die Studie nennt unter anderem diese Bereiche:

Unternehmertum

Nur jeder fünfte Aufsichtsratsposten in Unternehmen weltweit ist mit einer Frau besetzt. Dazu kommt, dass es weltweit nur 44 % gesetzliche Regelungen gibt, die das Unternehmertum von Frauen fördern.

Bezahlung

Im Durchschnitt verdienen Frauen nur 77 Cent für jeden Dollar, der im Gegensatz dazu an Männer gezahlt wird. Bei 92 Volkswirtschaften gibt es keine klaren Regelungen, die den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit vorschreiben.

Insgesamt 20 Länder verbieten es Frauen sogar, in der Nacht zu arbeiten. 45 Länder verbieten außerdem die Arbeit für Frauen an „gefährlichen“ Arbeitsplätzen.

Ruhestand oder Rente

In insgesamt 62 Ländern können Männer und Frauen nicht im gleichen Alter in den Ruhestand gehen – dabei gehen Frauen früher in den Ruhestand als ihre männlichen Kollegen. In 81 Ländern zählt die Zeit, in denen Frauen wegen Kinderbetreuung nicht arbeiten, nicht für die Rente. Die Folge: Gerade Frauen sind von Altersarmut betroffen.

Maßnahmen: Das können Regierungen tun

Neben den vielen Hindernissen, Problemen und strukturellen Benachteiligungen nennt die World Bank allerdings auch konkrete Lösungsansätze, die Regierungen umsetzen können, um die Gleichstellung der Geschlechter in Wirtschaft und Recht voranzutreiben:

  • Reformen und öffentliche Maßnahmen fördern, damit Frauen wirtschaftlich gefördert werden können
  • Gesetze zur Sicherheit von Frauen erlassen
  • Den Zugang zu Kinderbetreuung und Geschäftsmöglichkeiten verbessern
  • Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum, in Bildungseinrichtungen sowie im Internet verbieten
  • Finanzielle Unterstützung für Eltern
  • Verbindliche Frauenquoten in Unternehmensvorständen
  • Gleiche Rentenansprüche für Frauen

Mit diesen Maßnahmen könnte schon viel dazu beigetragen werden, eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.