Inhaltsverzeichnis
- Introvertiert oder extrovertiert?
- Introvertierte Menschen werden oft unterschätzt
- Introvertiert sein bedeutet nicht gleich schüchtern sein
- Bin ich introvertiert?
- 1. Introvertierte sind loyal und ehrlich
- 2. Sie machen nicht so viel Lärm um alles
- 3. Wer introvertiert ist, ist verschwiegen
- 4. Sie denken erst und handeln dann
- 5. Introvertierte Menschen haben eine andere Sicht auf die Dinge
- 6. Sie arbeiten sehr gewissenhaft und eigenständig
- 7. Introvertierte sind gute Beobachter
In einer Welt, die oft laut und schnelllebig erscheint, nehmen introvertierte Menschen einen besonderen Platz ein. Sie zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die in der Hektik des Alltags leicht übersehen werden, aber von unschätzbarem Wert sind.
Introvertierte verfügen über einzigartige Fähigkeiten und Perspektiven, die sowohl in persönlichen Beziehungen als auch im beruflichen Umfeld eine wichtige Rolle spielen können.
Wir verraten dir, wodurch sich introvertierte von extrovertierten Menschen unterscheiden und welche Eigenschaften typisch sind.
Introvertiert oder extrovertiert?
Die Bezeichnung als introvertiert geht übrigens auf den Begründer der analytischen Psychotherapie C.G. Jung zurück. Es gibt nicht nur 100 Prozent introvertiert oder extrovertiert, sondern es geht bei Jung vielmehr um eine Skala mit unterschiedlichen Stufen. Und wenn wir meist von Introvertiertheit und Extrovertiertheit sprechen, so ist der richtige Begriff Introversion und Extraversion.
Lies dazu auch: Extrovertiert oder introvertiert? Beides ist möglich!
Ob wir intro- oder extrovertiert sind, steht übrigens schon von Geburt an fest. Natürlich können Erziehung und Umgang uns noch minimal verändern in die eine oder andere Richtung, aber letztlich geht es nicht nur darum, wie wir uns nach außen hin geben, sondern womit wir uns wohlfühlen. Und das lässt sich eben nicht so leicht ändern.
Wichtig ist hier vor allem der Umgang mit äußeren Reizen und deren Verarbeitung im Gehirn. Studien zeigen nämlich, dass introvertierte Menschen eine höhere Hirnaktivität haben. Somit liegt die Vermutung nah, dass die Abschottung nach außen bzw. das bewusste Zurückziehen Introvertierte vor einer Reizüberflutung schützen soll.
Übrigens: Es gibt auch Menschen, die weder extro- noch introvertiert sind. An diesen 9 Anzeichen erkennst du, ob du ambivertiert bist.
Introvertierte Menschen werden oft unterschätzt
Nicht selten eignen sich Introvertierte die Eigenschaften von Extrovertierten an, um sich anzupassen. Sie versuchen auch in größeren Gruppen nicht nur zu schweigen, auch mal mitzureden, aufzufallen oder sich in Vorstellungsgesprächen selbstsicher und offen zu geben. Dennoch ist es entgegen ihrer Art und sie gehen damit aus ihrer Komfortzone heraus.
Leider gilt in unserer Gesellschaft: Sei selbstbewusst, offen und extrovertiert. Und somit denken viele eben auch, sie müssten introvertierte Menschen aus der Reserve locken, um ihnen etwas Gutes zu tun. Dabei ist das Gegenteil der Fall.
Und ganz nebenbei: Man sollte die „stillen“ Typen weiß Gott nicht unterschätzen. Denn ihre Art hat eben auch viele (verborgene) Verzüge. Und selbst Staatschefs wie Barack Obama und Angela Merkel gelten als introvertiert.
Introvertiert sein bedeutet nicht gleich schüchtern sein
Wichtig ist: Introvertierte sind nicht automatisch schüchtern und zurückhaltend, wie viele denken. Es ist vielmehr so, dass ihnen soziale Kontakte mehr Energie abverlangen, als Extrovertierten. Es gibt Menschen, die sich einsam fühlen, wenn sie niemanden um sich herum haben.
Anders ist das bei introvertierten Menschen. Sie können nämlich sehr gut allein sein und empfinden es als Zeit, um aufzutanken. Die richtige Mischung aus Me-Time und Zeit mit Freunden und Familie ist es, worauf es Introvertierten ankommen.
Ihr soziales Umfeld ist meist verwundert, dass ein spontanes Treffen nur selten auf Begeisterung stößt oder dass ein Date kurz vorher wieder abgesagt wird, mit den eigenartigsten Begründungen. Das alles fällt introvertierten Personen nicht leicht, und es ist absolut nicht arrogant oder böse gemeint.
Wenn du mehr über Persönlichkeitstypen erfahren willst: Der Myers Briggs Test teilt uns in insgesamt 16 Temperamenttypen ein. Jetzt hier mehr lesen: Myers Briggs Test: Welcher Persönlichkeitstyp bist du?
Bin ich introvertiert?
Erkennst du dich in der Beschreibung wieder? Gehörst auch du zu den eher stillen Menschen? Ziehst du ein Treffen zu zweit großen Menschenmengen vor? Hörst du lieber zu, als mitzureden? Dann könnte es sein, dass auch du zu den introvertierten Zeitgenossen gehörst. Wenn ja, dann werden dir die folgenden Dinge mehr als bekannt vorkommen.
1. Introvertierte sind loyal und ehrlich
Wer einen introvertierten Menschen in seinem Freundeskreis hat, der kann sich sicher sein, einen verlässlichen und ehrlichen Begleiter an seiner Seite zu haben. Zwar brauchen sie eine Weile, um mit jemandem warmzuwerden. Wenn sie jedoch einmal aufgetaut sind, sind sie tolle Freunde.
Dennoch haben Introvertierte weniger soziale Kontakte und können auch sehr gut alleine sein. Sie genießen die Zeit mit anderen, brauchen dann aber auch wieder Zeit für sich, um wieder aufzutanken. Wenn sie das jedoch klar kommunizieren, stoßen sie nicht selten auf Unverständnis bei ihrem Gegenüber, das ihr Verhalten als abweisend und unfreundlich empfinden könnte.
2. Sie machen nicht so viel Lärm um alles
Introvertierte reden nicht sehr viel und halten sich meist zurück. Wenn sie sich mal trauen, haben sie auch etwas zu sagen. Dabei kommen sie in der Regel beeindruckend schnell auf den Punkt. Und wenn sie nichts zu sagen haben, halten sie einfach den Mund. Das kann nicht jeder.
Einen Konflikt zu lösen ist mit ihnen jedoch oftmals schwer bis unmöglich, da sie Streit hassen und dazu neigen, in Diskussionen um des lieben Friedens Willens klein beizugeben. Zudem fällt es ihnen schwer, offen Stellung zu beziehen und ihre Gefühle zu zeigen.
3. Wer introvertiert ist, ist verschwiegen
Apropos, Schweigen: Geheimnisse sind bei ihnen perfekt aufgehoben. Sie tratschen nämlich so gut wie nichts weiter. Sie sind zudem oftmals sehr gute Zuhörer.
4. Sie denken erst und handeln dann
Ein emotionales, völlig überstürztes Handeln wird man bei ihnen so gut wie nie erleben. Und: Wer Rat sucht, findet hier auch meist gute Tipps und ein offenes Ohr.
5. Introvertierte Menschen haben eine andere Sicht auf die Dinge
… und dementsprechend oft ganz unkonventionelle Lösungswege bei Problemen, mit denen sie ihre Umwelt überraschen.
6. Sie arbeiten sehr gewissenhaft und eigenständig
Introvertierte sind nicht unbedingt Teamplayer. Dafür aber eine feste Bank im Hintergrund. Sie können sich nämlich stundenlang und konzentriert an einem Problem festbeißen und arbeiten sehr gewissenhaft. Sie lieben es daher eher, alleine, konzentriert an einer Sache zu arbeiten.
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7. Introvertierte sind gute Beobachter
Einfach, weil sie oft am Rande stehen und die Dinge beobachten, statt immer mittendrin mitzumischen und das Wort zu führen. Das verhilft ihnen häufig zum klaren Blick von außen auf die Dinge.