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IQ – Der Intelligenzquotient

IQ - Der Intelligenzquotient
IQ - Der Intelligenzquotient

Der IQ oder Intelligenzquotient gibt wichtige Hinweise über den geistigen Entwicklungsstand einer Person. Aber wie werden die intellektuellen Fähigkeiten gemessen? Und wie hoch ist der Durchschnittswert? Erfahren Sie mehr über den Intelligenztest!

Definition
Der Begriff Intelligenzquotient (IQ) hat zwei Bedeutungen: Er bezeichnet einerseits eine Reihe an psychometrischen Tests, die dazu dienen die intellektuelle Leistungsfähigkeit zu ermitteln, und andererseits das Ergebnis dieser Tests. Anders als häufig angenommen wird misst der IQ nicht die Intelligenz einer Person sondern vergleicht die individuellen Fähigkeiten des Probanden mit dem durchschnittlichen Ergebnis einer Bevölkerung. Manche wissenschaftliche Studien kamen zu dem Schluss, dass der IQ genetisch veranlagt ist, selbst wenn das kulturelle Umfeld ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.

Die Geschichte des IQ
Der amerikanische Psychologe Raymond Bernard Cattell sprach bereits 1890 von einem so genannten „Mental Test“, doch die ersten IQ-Tests wurden 1906 von dem Intelligenzforscher Alfred Binet für das französische Kultusministerium entwickelt. Binet, der heute als Begründer der Psychometrie gilt, versuchte mit diesen Tests das geistige Alter von Schülern zu berechnen um herauszufinden, welche Kinder schulisch versagen. Der Binet-Test wurde anschließend über Jahre hinweg weiter entwickelt und verbessert. Der Psychologe William Stern führte eine neue Berechnungsart ein und schuf damit das Prinzip des Intelligenzquotienten: Das Testergebnis (Intelligenzalter) wird durch das tatsächliche Alter des Kindes (Lebensalter) geteilt und dann mit dem Referenzwert 100 multipliziert. Stern, Terman, Wechsler… Jeder Forscher hat eigene Tests entworfen und seinen Teil dazu beigetragen die Methode zu optimieren.

Die unterschiedlichen IQ-Testverfahren
Wie bereits erwähnt haben verschiedene Forsche unterschiedliche Tests entwickelt. Daher gibt es heute mehrere IQ-Tests mit unterschiedlichen Bewertungssystemen.
Die IQ-Tests lassen sich generell in 2 Gruppen einteilen: Der klassische IQ-Test ermittelt das mentale Alter einer Person. Der Standardtest gibt seinerseits Auskunft darüber, welchen „Rang“ ein Mensch innerhalb der Gesellschaft einnimmt („Quotient“ bedeutet Bruchteil oder Verhältnis, daher spricht man von einem Intelligenzquotienten, also vom Verhältnis einer Person zur Gesamtbevölkerung). Der Standardtest kann auch als IQ-Test mit einer Vergleichs-Skala umschrieben werden.
Der klassische Intelligenztest wird oft bei Kindern eingesetzt. Für Erwachsene ist
die Berechnung des geistigen Alters allerdings nicht besonders aussagekräftig. Deshalb wird hier ein Standardtest eingesetz; die Werteskala des Psychologen David Wechsler ist hier am stärksten verbreitet. Die Ergebnisse können je nach IQ-Test unterschiedlich ausfallen: 150 Punkte bei Wechsler entsprechen 180 Punkte auf der Cattell-Skala.

Die Punktezahlen
Der IQ liegt zwischen 0 und 200. Der Mittelwert beträgt ungefähr 100 Punkte. Die Untergrenze zur „normalen“ Intelligenz liegt bei ca. 80 Punkten. Bei Hochbegabten situiert sich der Intelligenzquotient bei über 140 Punkten.
Berühmte Beispiele: Albert Einstein hatte einen IQ von 160, ein Schimpanse erreicht dagegen nur einen IQ von 60. Der Kölner Komiker Dirk Bach hat einen IQ von 123.
Der Intelligenzquotient steigt bis zum Alter von 6-7 Jahren an und verändert sich danach für den Rest des Lebens kaum noch. Sie erreichen also mit 20 oder 40 Jahren dasselbe Ergebnis bei einem IQ-Test, es sei denn Faktoren wie Stress, Müdigkeit oder Depressionskrankheiten führen zu einer Veränderung, d.h. zu einer Senkung des IQs.


Die Intelligenztests
Das Testverfahren läuft fast immer nach dem gleichen Prinzip ab: Sie beantworten eine ganze Reihe von Fragen, entweder alleine bei einem Multiple Choice Test (MCT) oder gemeinsam mit einem Psychologen, der Ihre Ergebnisse auswertet. Das Repertoire kann weit gefasst sein: Sprachliche Tests, Gedächtnisübungen, Logikfragen…
Der Test ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt. Ihre Leistung (Schnelligkeit, richtige Antwort…), die auch zeitlich gestoppt werden kann, wird bei jeder Frage mit dem Durchschnittsergebnis der Bevölkerung verglichen.
Der Preis des Intelligenztests hängt davon ab, ob es sich um einen reinen IQ-Test oder um eine professionelle Diagnose durch einen Psychologen handelt. Der Hochbegabtenverein „Mensa“ bietet für ca. 49 Euro einen IQ-Test an, bei dem in 1,5 Stunden 108 Aufgaben gelöst werden müssen. Eine professionelle Einzeldiagnose eines Psychologen mit Gutachten beläuft sich ungefähr auf 150 Euro. Bei goFeminin gibt es ebenfalls einen kostenlosen IQ-Test!

Die Grenzen der IQ-Methode
Der IQ-Wert ist eine indirekte Methode, die das Individuum im Vergleich zu einer
Bevölkerungsmasse klassifiziert. Die Bewertung ist also nicht perfekt. Psychologen und Experten gehen davon aus, dass Intelligenztests zu 70% sicher sind. Die IQ-Tests geben dagegen keinen Aufschluss über andere Fähigkeiten, die sich nicht in diesem Schema ermitteln lassen, zum Beispiel über künstlerische Kreativität oder Phantasie.