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Im Schnitt werden wir täglich knapp 200 Mal belogen – doch in den meisten Fällen bemerken wir es noch nicht einmal. Dabei gibt es viele Methoden und Tricks, wie man Lügner*innen enttarnen kann.
In dem Buch „Wie man jede Lüge erkennt“ (hier bei Amazon bestellen*), erklärt die Betrugsexpertin Pamela Meyer Schritt für Schritt, wie man Lügen sofort erkennen kann. So kannst du auch in Zukunft Wahres von Unwahrem unterscheiden.
Trick 1: Das Gesicht beobachten
#1 Halte nach Gefühlsregungen Ausschau, die nur für den Bruchteil einer Sekunde aufblitzen (sog. „Mikroexpressionen“). Diese Mini-Regungen lassen jene Gefühle erkennen, die eine Person unterdrücken will (z. B. Wut, Angst).
#2 Achte auf den bewussten Ausdruck: Im Gegensatz zur Mikroexpression gibt es den bewussten Gesichtsausdruck, der wahre Gefühle überdecken soll. Oft handelt es sich dabei um ein Lächeln: Lächeln ist der einfachste Ausdruck, den wir bewusst steuern können. Menschen, die professionell Lügen aufdecken, achten vor allem auf dieses (falsche) Lächeln.
#3 Achte auf die Gesichtsmuskeln. Es gibt nur wenige Muskeln, die der Mensch steuern kann. Der Muskel rund ums Auge, der die Krähenfüße bildet, kann nur schwer kontrolliert werden. Das zeigt sich u. a. beim falschen Lächeln: Während die Mundpartie lächelt, bleiben die Augen unbewegt.
#4 Nicht täuschen lassen: Gute Lügner sind sehr geschickt darin, ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen! Verlässlicher ist die Blinzel-Frequenz: Beim Lügen blinzeln viele Menschen häufiger, als wenn sie die Wahrheit sagen.
#5 Achte auf die Dauer der Gefühls-Mimik: Aufrichtige Gefühle dauern länger als fünf, aber selten länger als zehn Sekunden. Ein zu lange andauerndes Lächeln ist mit großer Sicherheit falsch!
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Trick 2: Körpersprache verstehen
#1 Vorsicht bei Widersprüchen: Wenn Körpersprache und verbale Aussage nicht harmonieren, ist etwas faul (z. B. Kopfschütteln bei positiver Aussage).
#2 Achte auf plötzlichen Abbruch der Gestik! Wer unmittelbar vorhat zu lügen, hält oft in seinen Bewegungen inne, damit ihn nonverbale Signale nicht verraten.
#3 Beachte den Abstand: Fühlt sich jemand nicht wohl in deiner Gegenwart, wird er unbewusst versuchen, auf Abstand zu gehen (z. B. durch Zurücklehnen, Fußstellung zur Tür, verschränkte Arme, verborgene Handflächen). Diese Körperreaktionen enttarnen jedes noch so verbindliche Lächeln.
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Trick 3: Richtig zuhören
#1 Ganz wichtig: Stell immer ergebnisoffene Fragen, um den potenziellen Lügner zum Reden zu bringen. Je mehr er sagt, desto höher ist die Chance, dass er sich verrät.
#2 Widerstehe dem Drang, Informationen zu ergänzen. Hör nur, was auch tatsächlich gesagt wird! Frag im Zweifel nach!
#3 Achte auf die Chronologie der Geschichte, die man dir auftischen will: Lügner geben eine Begebenheit in chronologischer Reihenfolge wieder. Jemand, der die Wahrheit sagt, ist zwangloser und unüberlegter. Tipp: Lass dir dieselbe Geschichte mehrmals und aus verschiedenen Perspektiven erzählen.
#4 Nachplappern ist ein Indiz für Unsicherheit: Wiederholt jemand ausführlich deine Frage, ehe er antwortet, will er Zeit gewinnen. Dasselbe gilt für Gegenfragen.
#5 Will man dir Schuldgefühle machen? Obacht, hier will jemand ablenken! („Ich wette, den Kollegen aus dem Vertrieb werden solche Fragen nicht gestellt!“)
#6 Vorsicht bei besonders gewählter Ausdrucksweise und ausführlichen Formulierungen (falsch: „Ich würde so etwas nie und nimmer über mich bringen!“, wahr: „Sowas würde ich nie tun!“)
#7 Ständige Phrasen der Glaubwürdigkeit („Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist“; „Ganz ehrlich“) sind ein Indiz für eine Lüge.
Die wichtigste Regel kommt zum Schluss: Hör immer auf deine Intuition! Ein Indiz allein macht noch keinen Lügner. Es kommt immer auf die Kombination mehrerer Zeichen an.