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Negative Gedanken: Diese körperlichen Symptome können entstehen

Frau sitzt mit Bauchschmerzen auf der Couch und krümmt sich.
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Vorab im Video: Psychologie: Diese Denkfallen machen uns auf Dauer unglücklich

Diese toxischen Denkfehler kennt jede*r von uns.

Ständige Sorgen und Ängste können körperliche Beschwerden auslösen. Wann du handeln solltest und welche Symptome typisch sind.

Jede*r von uns hat mal negative Gedanken. Sei es die Sorge vor einem Vorstellungsgespräch, ein nicht gelöster Konflikt mit dem Partner oder der Partnerin oder der Besuch beim Zahnarzt, den man schon länger hinausgezögert hat.

Mal an Sorgen oder Ängste zu denken ist völlig natürlich, auch hin und wieder zu grübeln, stellt in aller Regel noch keinen Grund zur Sorge dar. Wenn eine Krise aber andauert oder sogar schlimmer wird, sollte man etwas dagegen tun.

Denn tatsächlich können andauernde negative Gedanken krank machen. Dann werden aus psychischen Problemen nämlich körperliche Symptome, die als psychosomatisch bezeichnet werden. Psychosomatisch bedeutet, dass psychische (seelische) Faktoren körperliche Beschwerden auslösen oder verstärken können.

Der Begriff „Psychosomatik“ setzt sich aus den Begriffen „Psyche“ (Geist/Seele) und „Soma“ (Körper) zusammen und beschreibt das Zusammenspiel zwischen Gedanken, Emotionen und körperlichen Reaktionen.

Psychosomatische Beschwerden: Beispiele

Viele kennen sicher die typischen Bauchschmerzen, die man bekommt, wenn einem etwas Sorge bereitet. Auch häufig sind Spannungskopfschmerzen, die aufkommen, wenn man gerade viel Stress hat. Meist vergehen diese Symptome aber wieder, sobald die belastende Situation vorbei ist.

Doch es gibt noch eine ganze Reihe von Erkrankungen und Beschwerden, die psychosomatisch sein können. Dazu gehören unter anderem:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Schlafstörungen
  • Schwindel
  • Nacken- oder Rückenschmerzen
  • Kieferbeschwerden
  • Tinnitus
  • Gelenk- und muskuläre Schmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Reizdarm, Verstopfung, Durchfall)
  • Nasenschleimhautentzündung
  • Herzrasen
  • Hauterkrankungen (z. B. Hautausschlag oder Neurodermitis)
  • Schweißausbrüche
  • Atemnot

Beschwerden wie diese können nur kurz andauern oder chronisch werden. Auslöser von psychosomatischen Beschwerden sind oftmals starke Gefühle, wie Stress, Trauer oder Angst. Gleichzeitig können sich die Beschwerden aus Sorge vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung zusätzlich verstärken.

Andauernder Stress kann zum Beispiel zu Herzrasen oder Herzstolpern führen. Der Grund: Wer sehr viel Stress hat, schüttet Stresshormone wie Adrenalin aus, die zu einem schnelleren Herzschlag führen. Dabei handelt es sich um eine natürliche physiologische Reaktion des Körpers, um die stressige Situation zu bewältigen und den Körper mit Energie zu versorgen.

Auf körperliche Reaktionen wie Herzrasen können wiederum andere Symptome wie Schweißausbrüche, Atemnot oder Schwindel folgen. Das wiederum löst erneut Ängste aus und eine Abwärtsspirale entsteht.

Auch lesen: Von Kopfschmerzen bis Bauchweh: Daran erkennst du typische Stresssymptome!

Symptome sollten medizinisch abgeklärt werden

Aufgrund der vielfältigen Symptome ist es nicht immer ganz einfach, herauszufinden, wann eine Erkrankung psychosomatisch ist. Generell sollte zunächst medizinisch abgeklärt werden, ob eine organische Erkrankung die Symptome verursacht. So kann hinter Magen-Darm-Beschwerden und weiteren Symptomen natürlich auch eine Erkrankung stecken, die medizinisch behandelt werden muss.

Wenn jedoch körperlich keine Ursache gefunden wird, ist es sinnvoll, sich an einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin zu wenden. Hier kann man herausfinden, ob seelische Probleme für die körperlichen Symptome verantwortlich sind und was man dagegen tun kann. Oftmals stecken ganz verschiedene Gründe wie Traumata oder belastende Ereignisse hinter andauernden Krisen, die man in jedem Fall aufarbeiten sollte.

Mehr dazu: Stress besser meistern: 6 Schritte zu mehr Gelassenheit

Hier finden Betroffene Hilfe:

Wenn ihr unter einer Depression leidet oder Selbstmordgedanken habt, dann sucht euch professionelle Hilfe.

Die Telefonseelsorge erreicht ihr rund um die Uhr unter der Nummer: 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222. Der Anruf ist anonym, kostenlos, taucht nicht auf der Telefonrechnung auf.

Hilfe im Chat
Von der Telefonseelsorge gibt es auch das Angebot eines Hilfe-Chats. Die Anmeldung erfolgt auf der Webseite der Telefonseelsorge. Auch ohne gebuchten Termin kann man den Chatraum betreten, muss dann aber hoffen, dass ein Berater frei ist. Mit einem gebuchten Termin klappt das in jedem Fall.

Hilfe per E-Mail
Zudem besteht die Möglichkeit der E-Mail-Beratung. Auf der Seite der Telefonseelsorge meldet ihr euch an und könnt eure Nachrichten schreiben und Antworten der Berater lesen. Der E-Mail-Verkehr taucht so nicht in eurem normalen Postfach auf.

Informationen und Hilfe findet ihr auch auf der Seite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Mehr Lesestoff findest du hier: