Nostalgie kann etwas Schönes sein. Wir schwelgen in Erinnerung und denken an vergangene Erlebnisse und Beziehungen zurück. Wir hören Musik, die wir schon in unserer Jugend geliebt haben und jubeln, wenn Klamotten aus den 90ern wieder angesagt sind.
Zu viel Nostalgie kann uns jedoch daran hindern, im Hier und Jetzt zu leben. Wenn man immer nur in der Vergangenheit lebt, wird es für das eigene mentale Wohlbefinden schnell toxisch.
1. Früher war alles besser
Es gibt Menschen, die behaupten, dass früher alles besser war. Das kann sich auf unterschiedliche Dinge beziehen: Entweder sie vermissen ihr jugendliches und sorgenloses Ich oder sie sehnen sich in die alten Zeiten zurück, als sie noch glücklicher waren.
Problematisch ist, dass man so vergisst, in der Gegenwart zu leben und sich über die Dinge zu erfreuen, die aktuell positiv sind. Meist ist es auch nur unsere subjektive Wahrnehmung, dass früher alles besser war, weil es ein strahlendes Foto von uns suggeriert.
Lesetipp: Geistige Erschöpfung – 6 Anzeichen, die du ernst nehmen solltest
2. Du hältst die Vergangenheit am Leben
Es macht dich glücklich, in alten Fotoalben zu stöbern oder auf deinem Handy alte Fotos anzuschauen? Du sprichst noch oft über deine*n Ex und lässt ihn*sie immer wieder in Unterhaltungen einfließen, obwohl eure Beziehung schon mehrere Jahre zurückliegt?
All das können Anzeichen dafür zu sein, dass du zu sehr an der Vergangenheit festhältst und noch nicht mit ihr abgeschlossen hast.
3. Du beschönigst Dinge aus der Vergangenheit
Menschen neigen dazu, Erlebnisse und Menschen aus der Vergangenheit rückblickend mit der rosaroten Brille zu betrachten. Was heißt das?
Wir vergessen, dass wir an dem Festival mit schlimmen Kopfschmerzen zu kämpfen hatten und erinnern uns nur an die schönen Momente beim Tanzen unter freiem Himmel zurück. Oder wir vergessen, wie schlecht uns unser Ex behandelt hat und denken stattdessen daran, wie aufregend und leidenschaftlich die Beziehung war.
Das führt dazu, dass wir einen falschen Blick auf die Vergangenheit bekommen und uns die Gegenwart zwangsläufig nur schlechter vorkommen kann. Allerdings ist das nur ein Trugschluss unseres Gehirns.
Auch lesen: Intrusive Gedanken – Ganz normal oder große Gefahr?
Was hilft gegen toxische Nostalgie?
Es ist ein schönes Gefühl, bei einem Glas Wein mit Freunden in Erinnerungen zu schwelgen und sich an lustige Partys, Reisen und Begegnungen zurückzuerinnern. Es ist auch nicht verkehrt, hin und wieder über Ex-Partner*innen zu sprechen, denn so schätzen wir unsere Vergangenheit und erinnern uns daran, warum wir zu dem Menschen geworden sind, der wir heute sind.
Solange man sich vor Augen hält, dass die Vergangenheit abgeschlossen ist und man aktiv daran arbeitet in der Gegenwart glücklich zu sein, ist daran nichts verkehrt. Wenn die Sehnsucht nach früher überhandnimmt, zähle bewusst die Dinge auf, die heute besser sind als früher (angefangen bei den Frauenrechten!) und rufe dir ins Gedächtnis, dass deine Erinnerungen dir auch einen Streich spielen können.
Auch hier kann es helfen, mit Freunden zu reden, die einen nur zu gerne daran erinnern, wie schlecht der*die Ex-Freund*in für einen selbst war.