Inhaltsverzeichnis
- Beängstigende Studien-Ergebnisse
- Der Kampf um die Likes und Kommentare
- Verhaltensweisen, die von wenig Selbstbewusstsein zeugen:
- 1. Ständige Standortmeldungen
- 2. Ständige Selfies vom Sportprogramm
- 3. Ständige Selfies von gesundem Essen – oder eben Fast Food
- 4. Ständige öffentliche Liebesbekundungen
- Deshalb: Tief durchatmen
Dass es Menschen gibt, die den lieben langen Tag in sozialen Netzwerken wie Instagram posten, wie toll ihr Leben ist, ist bestens bekannt.
Sicherlich hat jeder von uns so einen Kandidaten in seinem Freundeskreis, der das Handy zum Glühen bringt, weil alle paar Minuten eine neue Statusmeldung, eine neue Gefühlslage oder ein neues Selfie gepostet wurde. Pling: X und Y sitzen zusammen in einem Cafe. Pling: X und Y haben das Cafe gewechselt. Pling: X und Y strahlen mit ihren sojamilchgetränkten Kaffees um die Wette.
Dass dieses Verhalten durchaus nervig sein kann, muss man nicht erwähnen. Dass es Menschen mit wenig Selbstbewusstsein deprimieren kann, weil sie die ach so schöne Welt dort nicht einordnen können ebenfalls. Dass es uns manchmal davon abhält, Momente wirklich zu erleben und einfach mal zu genießen natürlich auch.
Es gibt zudem etliche spannende Studien, die sich mit der Frage befassen, was in einem Menschen vorgeht, der extrem viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringt, um sich dort mit Posts und Kommentaren darzustellen.
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Beängstigende Studien-Ergebnisse
Die Viel-Posterei verrät mehr als einem lieb ist über die eigene Persönlichkeit, wie Wissenschaftler der Ohio State University herausfanden. Und die Ergebnisse, die im Journal „Personality and Individual Differences“ veröffentlicht wurden, sind durchaus beängstigend: So sollen Menschen, die ständig Selfies von sich ins Netz stellen (und hier vor allem die Männer) mit einer größeren Wahrscheinlichkeit Narzissten und sogar Psychopathen sein.
Fazit der Studie: Je mehr Selfies jemand postet, umso eher kann es sich um jemanden handeln, der eine Persönlichkeitsstörung aufweist.
Der Kampf um die Likes und Kommentare
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung haben in der Regel ein mangelndes Selbstwertgefühl und sind weder kritikfähig noch selbstbewusst. Und die These des Selfie-süchtigen Narzissten stützt auch eine Studie von Wissenschaftlern der Korea University in Seoul.
Demnach posten narzisstische Personen nicht nur deutlich mehr Bilder von sich als der Normalverbraucher, ihnen ist es auch extrem wichtig, dass sie dafür Likes und lobende Kommentare bekommen. Denn ohne ein „Du Schönheit!“ ist das Selfie vom Strand nur halb so viel wert.
Auch andere Studien belegen, dass Menschen, die narzisstisch veranlagt sind, deutlich mehr in sozialen Netzwerken unterwegs sind und sich dort präsentieren als nicht narzisstische Menschen. Zweite These: Narzisstische Personen blicken auch deutlich genauer hin, was andere Menschen posten und aus ihrem Leben zeigen, so eine weitere Studie.
Verhaltensweisen, die von wenig Selbstbewusstsein zeugen:
Wenn man das alles so liest (und es gibt noch etliche Studien mehr zu diesem Thema), dann fallen einem plötzlich viele Verhaltensweisen von Usern im Netz auf, die genau zu dieser These passen.
Dinge, die Menschen tun, die uns oft schon nerven und die eigentlich nur eins ganz klar zeigen: Hier hat jemand ein zu kleines Selbstbewusstsein und bemüht sich um Aufmerksamkeit, um Freunde und Likes.
Hier sind einige Verhaltensweisen, die sicher jede*r von euch kennt:
1. Ständige Standortmeldungen
Beim Friseur, auf der Party, im Restaurant und am allerliebsten im Urlaub: Ständig wird fotografiert und gepostet wie wild. Jeder kennt das Phänomen: Es ist gerade ein magischer Augenblick, sei es der Sonnenuntergang auf Santorini oder der Auftaktsong der Lieblingsband: Und plötzlich besteht der Himmel nur noch aus hochgereckten Smartphones. Den Augenblick genießen ist da weniger wichtig, als ihn zu konservieren und der Welt zu zeigen: Hier bin ich gerade. Mensch, hab ich grad Spaß.
Der selbstverliebte Profi verlinkt dann noch alle betreffenden Personen auf dem Bild, um möglichst noch mehr Likes und zustimmende Kommentare zu erhaschen.
2. Ständige Selfies vom Sportprogramm
Ich selbst habe einen Kumpel, der mir jeden Abend Bauchschmerzen bereitet, weil er einfach immer, also wirklich IMMER abends aus dem Fitnessstudio ein „XY ist gerade hier“ postet. Wer seinen Standort vertaggt, weil er gerade auf einer Tropeninsel am Strand sitzt und sein Glück kaum fassen kann: Bitte.
Aber wer jedes Mal mitteilen muss, dass er im Straßencafé einen Kaffee trinkt oder gerade im Fitnessstudio XY war, der strapaziert sein Umfeld sicherlich mit der Zeit etwas.
3. Ständige Selfies von gesundem Essen – oder eben Fast Food
Auch die kennt jeder: Menschen, die jedes Essen, das ihnen auf den Tisch kommt, erst einmal ausgiebig fotografieren und posten müssen. Jeder Smoothie wird da geshootet, als gäbe es kein Morgen. Auch sehr beliebt: Menschen, die sich wahlweise nur mit extrem gesundem oder mit extrem kalorienhaltigen Essen ablichten lassen.
Die einen, um zu zeigen: Schaut her, wie gesund und diszipliniert ich bin. Die anderen, um zu zeigen: Ich hab ne mega Figur, achte aber so absolut GARNICHT auf Kalorien. In beiden Fällen scheint der Essens-Posting-Freund seiner Umwelt etwas beweisen zu müssen.
4. Ständige öffentliche Liebesbekundungen
Paare, die ihre Liebe ständig mit irgendwelchen Bilder oder Liebesbekundungen in den sozialen Netzwerken präsentieren müssen, haben ganz offensichtlich ein spezielles Verständnis von Intimsphäre und Privatleben. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.
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Deshalb: Tief durchatmen
Wer sich also demnächst mal wieder in sozialen Netzwerken über all das hier ärgert, der sollte sich einfach nur klarmachen: Die meisten dieser Verhaltensweisen zeigen letztlich eins deutlich: Dass hier jemand sein Ego aufpolieren muss.
Und vor allem all jenen, die sich von solchen Posts runterziehen lassen und sich minderwertig und schlecht fühlen sei das ans Herz gelegt. Macht euch nicht fertig, indem ihr euch das scheinbar perfekte Leben der anderen in den sozialen Netzwerken anschaut. Da ist ganz viel Filter drauf und oft ganz wenig Glück und Happiness dahinter.