Schon von klein auf wird uns gesagt, dass Fluchen etwas Schlimmes ist. Sobald einem Worte wie „Scheiße“ oder „Arschloch“ aus dem Mund rutschen, sind alle Blicke auf einen gerichtet gewesen und man wurde von den Erwachsenen wieder in seine Schranken gewiesen.
Dabei kann fluchen so viele Vorteile mit sich bringen – und sogar gesund für uns sein. Wir verraten euch, welche Gründe dafür sprechen, öfter mal den Ärger herauszulassen.
1. Beschimpfungen statt Aggressionen
Wer jemanden beschimpft, der lässt Dampf ab und sorgt somit dafür, dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kommt. Es ist sozusagen eine Ersatzhandlung für Aggressivität. Durch das lautstarke Fluchen können wir unsere Wut herauslassen, um uns danach schnell wieder zu fangen. Und so ein gebrülltes „A***!“ ist wahrlich tausendmal sozialer, als dem Anderen eins auf die Zwölf zu geben.
Und noch etwas spricht für die liebe Schimpferei: Wer seiner Aggression in Form von Fluchen freien Lauf lässt, lebt auch gesünder. Man bekommt zumindest nicht so schnell ein Magengeschwür vor lauter Ärger.
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2. Wer schimpft, ist ehrlich
Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen, die regelmäßig fluchen, tendenziell weniger lügen und betrügen. So konnten verschiedene Wissenschaftler aus Maastricht, Stanford, Hongkong und Cambridge bestätigen, dass es einen „durchgehend positiven Zusammenhang zwischen Obszönität und Ehrlichkeit“ gibt.
Wer schimpft, sagt meist frei heraus, was er denkt und fühlt. Ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Schließlich ist es ja aus dem Moment der Wut heraus, dass wir mit wüsten Schimpfworten um uns werfen. Schimpfende Menschen sind somit zwar unflätig, aber zumindest ehrlich.
3. Schimpfen hilft gegen den Schmerz
Wenn man sich so richtig mies das Schienbein am Tisch rammt, möchte man im ersten Affekt nicht selten gegen den Tisch treten. Weil das wiederum neuen Schmerz hervorrufen würde, sind wir klug genug, uns verbal abzureagieren. Wir brüllen einmal laut. Das machen wir ganz automatisch. Was jedoch jetzt in einer Studie herauskam: In dem Moment, wo wir laut brüllen und schimpfen, lässt auch der Schmerz nach und wir können ihn besser ertragen.
Forscher um Richard Stephens von der Universität in Keele führten mit 38 Männer und 29 Frauen folgenden Test durch: Die Probanden mussten ihre Hände in eiskaltes Wasser halten. Diejenigen, die ihrem Schmerz lautstark mit einem Schimpfwort Luft machten, empfanden die Schmerzen als erträglicher und könnten die Hände länger im Eiswasser lassen. Übrigens: Bei Frauen funktioniert das noch besser als bei Männern.
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Drei gute Gründe, die zeigen: Es ist also gar nicht so schlimm, wenn das eigene Kind öfters mal „Toilettenwörter“ sagt.