Eine Speisekarte voller schöner aber unverständlicher Worte, hektische Kellner, die kaum Englisch sprechen, mein Magen knurrt – in solchen Momenten kann meine Stimmung schnell umschlagen. Ich bin in Florenz, in der Toskana, und gerade ein bisschen verloren. Die Lösung lauert im Seitenfach meiner Handtasche: Dank ‚Nexus 5‘ und praktischer Apps fotografiere ich die Speisekarte ab, markiere mit einem Wisch den mir fremden Text und ‚Klick‘: Ich entscheide mich für die Toskanische Bauernsuppe.
Jetzt bin ich gestärkt und bereit für eine kleine Stadtbesichtigung. Statt knittrigem Papier-Stadtplan und gewichtigem Reiseführer in der Handtasche setze ich dieses Mal auf das Smartphone. Die App ‚Google Maps‘ führt mich mit großen Pfeilen und eindeutigen Ansagen durch die kleinsten Gassen, vorbei an der beeindruckenden Kathedrale zur pittoresken Ponte Vecchio, einer breiten Brücke mit uralter, gemauerter Ladenzeile. Ich kann das Handy sogar an mein Ohr halten und mich kreuz und quer durch die Altstadt dirigieren lassen. Manchmal werde ich aber auch von einem Touristen-Strom mitgezogen und folge zur nächsten Sehenswürdigkeit. Immer wieder versetzt mich die hübsche Architektur der Stadt ins Staunen.
Lust auf ein Eis?
Moment, der Vibrationsalarm in meiner Hosentasche sagt mir, dass die App ‚Fieldtrip‘ in meiner Nähe etwas entdeckt hat. Ich habe sie nicht nur so eingestellt, dass sie mir Sehenswürdigkeiten anzeigt und mit einem kurzen Text vorstellt, sie lässt auch keinen kulinarischen Geheimtipp für mich unentdeckt. Ein Stopp in der Eisdiele ‚Gelateria dei Neri‘ ist Pflicht, so der nächste Hinweis. Die Eisdiele ist gar nicht zu übersehen, schließlich stehen hier schon viele Italiener Schlange. Ich reihe mich ein und übe mit der Übersetzer-App meine Bestellung. Meine Zunge verheddert sich ein bisschen bei der ungewohnten Lautfolge, aber ich versuche es mit einem freudigen „Voglio mangiare un gelato“, das in großen Buchstaben auf dem Display auftaucht. Die Verkäuferin lächelt kurz und formt für mich eine extragroße Kugel Nutella-Eis. Ja, genau so hab ich mir Italien vorgestellt!
Mit dem Smartphone durch die Toskana
Mein Smartphone zeigt mir den Weg
Pronto, pronto, weiter geht es! Die Unterkunft liegt eine knappe Stunde Fahrt außerhalb der Stadt Florenz, die Weinberge rufen, die Sonne bewegt sich langsam am Horizont Richtung Untergang. Auf mich wartet ein knallroter, italienischer Kleinwagen, die turbulente Fahrweise auf italienischen Straßen und zum Glück auch eine Halterung für das Smartphone. Mit ein paar Klicks und der Eingabe der Adressdaten übernimmt mein mobiler Reiseführer jetzt auch die Navigation zum Hotel. Fahren muss ich selbst, und ‚Mamma Mia‘, das nenne ich mal Temperament im Straßenverkehr. Zum Glück ist die Fahrtrichtung dank großer Pfeile auf dem Display deutlich angezeigt. Spurwechsel oder Abbiegen wird mir rechtzeitig angekündigt. Sorge bereitet mir jetzt eigentlich nur noch die Akkuanzeige meines kleinen Assistenten, die Navigation scheint ihn ganz schön Kräfte zu kosten. Ein Ladekabel fürs Auto wäre jetzt perfekt!
Ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen, den ein oder anderen Stopp einzulegen, um ein paar Fotos von der saftig grünen Landschaft zu schießen, insbesondere der Anblick der vielen Weinberge hat es mir angetan. Noch 28 Minuten … ich passiere kleine Dörfer, kurvige Straßenabschnitte, der Akku hat nur noch wenige Prozent. Kurz vor dem Ziel geht es bergauf: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Angekommen in der ‚Villa Vignamaggio‘ in Greve in Chianti lege ich meinen kleinen Reise-Assistenten beiseite, stöpsel ihn an die Steckdose und möchte nur noch eins: Mit einem Glas Chianti in der Hand den Ausblick auf die Hügel der Toskana genießen. Angeblich hat genau an diesem Ort Leonardo da Vinci einst ein junges Mädchen portraitiert …